Eilenburg. Der "1. Spaziergang für eine angemessene Asylpolitik" der Initiative "Unser Eilenburg" ist für Sonnabend in Eilenburg angekündigt. Dem Landratsamt liegt dazu die Anmeldung eines NPD-Stadtrates vor, wie Ordnungsdezernentin Angelika Stoye auf Nachfrage informierte.
Es gibt nur einen Eilenburger NPD-Stadtrat: Paul Rzehaczek. "Es wird einen Auflagenbescheid geben", erklärte Stoye. Bedeutet: Genehmigt ist die Veranstaltung zwischen 16 und 20 Uhr. Vorgesehen ist ein Weg vom Marktplatz mit Auftaktkundgebung über Leipziger Straße, Kreisverkehr, Nordring, Torgauer Straße zum Marktplatz mit Abschlusskundgebung. Gespräche dazu seien zwischen Polizei, Stadtverwaltung und Landratsamt geführt worden. Flyer, die dazu verteilt wurden, tragen die Überschrift "Nein zum Asylcontainerdorf in Eilenburg" und auf der anderen Seite "Nein zum Asylcontainerheim".
Ein "Dorf" soll aber nicht in Eilenburg gebaut werden, es wird derzeit nach einem Standort für ein Heim für 50 alleinstehende Männer gesucht. Die Initiative argumentiert, dass die Muldestadt "mittlerweile zum Musterbeispiel fehlgeleiteter Asylpolitik in Deutschland geworden" sei. Nordsachsen habe sich aber generell bemüht, "mit einer gleichmäßigen Verteilung die Chancen auf Integration zu erhöhen" und sei damit "keinesfalls gescheitert", so Stoye. Eilenburg sei auch nicht die Stadt mit den meisten Asylbewerbern im Kreis. In Delitzsch leben 350. Selbst in einigen Landgemeinden ist Zahl gemessen an den Einwohnern höher. Oberbürgermeister Wacker (parteilos) hat indes die Einladung und das Rederecht bei der Versammlung abgelehnt. Er will aber vor Ort sein, um das Ganze zu beobachten. Eine offizielle Gegenkundgebung ist nicht geplant.