Die Asyl-Schande von Schneeberg

Erstveröffentlicht: 
16.02.2015

Chemnitz/Schneeberg – 254 Menschen zusammengepfercht in einer kleinen Turnhalle, geschlafen wird auf Pritschen und für die vielen Männer, Frauen und Kinder gibt es nur zehn Dixi-Klos im Freien.

Von FRANK SELIG


Die Bilder erinnern an internationale Kriegsgebiete. Doch dieses Drama spielt sich im Erzgebirge ab.

 

DIE ASYL-SCHANDE VON SCHNEEBERG!

 

Seit letzter Woche sind die 254 Flüchtlinge (u.a. aus Syrien, Kosovo und Tunesien) in der Turnhalle der ehemaligen Jägerkaserne untergebracht, weil die Erstaufnahme mit über 800 Menschen überfüllt ist.

 

Dicht an dicht stehen die Feldbetten, dazwischen wird Wäsche getrocknet – kein Stück Privatsphäre. Für die Flüchtlinge gibt es nur zehn Toiletten und seit gestern können sie endlich duschen, da die mobile Sanitäranlage angeschlossen wurde.

 

Wer ist für diese Schande verantwortlich?


Das Innenministerium und die Landesdirektion übernehmen die Koordination. Die Kommunen die Betreuung vor Ort. Diese beklagen allerdings die schlechte Kommunikation vom Ministerium.

 

Die Informationen kämen viel zu spät, so dass die Kommunen kaum Zeit hätten, sich vorzubereiten. „Dies fördert in keinster Weise die Glaubwürdigkeit der Politik“, schimpft Matthias Preiß (53, CDU), Vize-Bürgermeister von Schneeberg.

 

Die Linke-Politikerin Juliane Nagel wirft dem Minister sogar Überforderung vor: „Das Hals-über-Kopf-Agieren des Innenministerium spricht Bände.”

Böller-Anschlag auf Freiberger Asylheim

Warum dieser Hass? Unbekannte griffen am Wochenende nachts die Freiberger Asylunterkunft am St.-Niclas-Schacht an. Die Randalierer drangen ins Gebäude ein, zündeten Böller, traten mehrere Türen ein – auch die einer syrischen Familie.


Wir sind aus der Heimat geflohen, weil wir verfolgt wurden. Und nun leben wir wieder in ständiger Angst“, so der Familienvater zu BILD. Drei seiner Kinder kamen nach der Böllerattacke (starke Rauchentwicklung) mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik. Zwei der mutmaßlichen Angreifer türmten mit einem schwarzen Audi A 80.

 

Hinweise an die Polizei.