Von frank döring
10.25 Uhr: In der polizeilichen Gefahrenprognose für den Abend heißt es: "Von einem hohen Gewaltpotenzial ist zwingend auszugehen." Bei der Legida-Demo und den Protesten vorige Woche standen sich demnach etwa 1500 gewaltbereite Linksextremisten, darunter 50 Angehörige des schwarzen Blocks aus Hamburg, sowie mindestens 1000 gewaltbereite Rechtsextreme und Hooligans gegenüber. Insbesondere aus dem linksautonomen Spektrum seien "erneute schwere Gewalttaten zu erwarten".
10.45 Uhr: Sicherheitskreise berichten, dass für Legida derzeit
keine konkrete Gefahr durch islamistische Terroristen besteht.
Erkenntnisse über Anschlagziele in Leipzig liegen, im Gegensatz zu
Dresden, nicht vor. Das Bundeskriminalamt spricht von einer "nicht
konkretisierbaren abstrakten Gefahr für Führungspersonen von Legida".
11.04 Uhr: Anschlag auf die Bahnstrecke Meißen-Leipzig: Bei
Naunhof legen Unbekannte ein Feuer in Schaltkasten der Signalanlagen.
Etwa 200 Meter entfernt liegen zerschnittene Kabel. An den Gleisen haben
die Täter sogar Spangen angebracht. Die Stecke wird gesperrt, die
Deutsche Bahn setzt Busnotverkehr ein.
13 Uhr: Immer mehr Polizeieinheiten beziehen in der Innenstadt
Position. 36 Hundertschaften hatte die Polizei angefordert, um die
angemeldeten Demonstrationen absichern zu können, nur 20 Hundertschaften
wurden bereitgestellt. Bei der Legida-Demo am 21. Januar waren es
doppelt so viele.
15.05 Uhr: Nach dem Streit um die Teilnehmerzahlen bei den Demos
gibt es heute gar keine Angaben mehr. Jedenfalls nicht von der Polizei,
so ein Sprecher.
16.10 Uhr: Bei Personenkontrollen stellt die Polizei Sturmhauben und Pfefferspray sicher, teilt Sprecherin Maria Braunsdorf mit.
16.50 Uhr: Legida-Gegner versuchen, am Augustusplatz vor dem
Paulinum die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Polizei nimmt
mehrere Personen vorübergehend in Gewahrsam.
18.06 Uhr: Weitere Durchbruchsversuche von Gegendemonstranten
gibt es in der Universitäts-/Schillerstraße und in der Goethestraße. Bei
ersterem werden Polizei und Dienstfahrzeuge mit Farbbeuteln
angegriffen. Beim zweiten an der Zugangsstrecke der
Legida-Symphatisanten nimmt die Polizei einige Personen in Gewahrsam.
18.21 Uhr: Zwei Antifa-Leute haben es direkt auf den
Legida-Versammlungsplatz geschafft. Sie rufen "Nie wieder Deutschland"
und lassen eine Antifa-Fahne wehen. Die Polizei sackt sie ein.
19.26 Uhr: Gegendemonstranten haben den Georgiring blockiert.
Kein Auto kommt in Höhe des Augustusplatzes mehr durch. Die Polizei
versucht, die Protestierer zumindest von den Gleisen zu drängen, um den
Tramverkehr zu gewährleisten.
20.26 Uhr: Das war es bei Legida. Die Veranstaltung ist vorbei.
Der von der Polizei gesicherte Abzug über die Goethestraße Richtung
Hauptbahnhof beginnt.