HoGeSa-Treffen in Berlin geplant

Erstveröffentlicht: 
15.01.2015

Berliner Neonazis planen am Samstag als HoGeSa ein sog. „Kennenlerntreffen für Berlin und Umland“ im Pankower Ortsteil Prenzlauer Berg. Treffen wollen sich die rechten Hooligans zum „kennenenlernen und vernetzen“ um 20 Uhr am S-Bahnhof Greifswalder Straße. Ob die Teilnehmer von dort weiterziehen oder direkt am Bahnhof ihre Versammlung abhalten wollen, geht aus der Ankündigung nicht hervor.

 

Beworben wird der Termin durch eine Facebook-Meldung des einschlägig bekannten Enrico Schottstädt, der seit längerer Zeit mit dem Label HoGeSa in Erscheinung tritt und Anhänger des 1. FC Union ist. Er war auch Initiator einer Neonazi-Kundgebung am Marzahner Eastgate Ende Dezember mit dem Titel „Ber.Ge.As. Berlin gegen Asylmissbrauch und linke Gewalt“, an dem rund 50 teilweise betrunkene Rechte teilnahmen. In der Vergangenheit trat er zudem als Ordner bei den flüchtlingsfeindlichen Montagsaufmärschen in Berlin-Marzahn auf.

 

Bei Fragen zu dem Termin werden Interessenten an den Berliner Neonazirapper Patrick Killat (der als Villain051 bzw. A3stus in Erscheinung tritt) verwiesen. Dieser fällt ebenfalls regelmäßig im Kontext von HoGeSa auf, z.B. bei den schweren Ausschreitungen in Köln im Oktober als er mit der früheren NPD-Funktionärin Karin Mundt auf der Bühne den Soundtrack zum Krawall lieferte. Er war mit ihr auch Teilnehmer des zweiten HoGeSa-Auftritts am 15. November in Hannover. In Berlin ist Killat vor allem durch seine Teilnahme an flüchtlingsfeindlichen Aufmärschen in Marzahn und Lichtenberg, sowie durch geplatzte Konzertversuche in Erscheinung getreten. Bereits am 9. November hatten Neonazis einen Berliner HoGeSa-Aufmarsch geplant, organisiert von Steven K. aus dem BFC-Spektrum. Allerdings fiel die Versammlung aus, da der Anmelder kurzfristig absagte. Dennoch kamen 400 Gegendemonstranten und auch 30 NPD-Anhänger um den Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke, die von der Absage offenbar nicht rechtzeitig erfahren hatten, zum Alexanderplatz. Es kam zu Auseinandersetzungen und Festnahmen.

 

Urprünglich plante das Netzwerk HoGeSa für Sonntag ihren dritten bundesweiten Aufmarsch in Essen. Allerdings legte die Anmelderin nach dem Verbot der Versammlung durch die Polizei keine Rechtsmittel ein, sondern sagte den Aufzug ab.