In diesen Tagen wurde in mehreren Städten, so auch in Lüchow/Wendland, eine Straße nach Oury Jalloh benannt. Vor 10 Jahren am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh im Polizeigewahrsam in Dessau. Der 36jährige Asylbewerber war auf seiner Matratze fixiert als in der gefliesten Zelle das Feuer ausbrach. Die PolizeibeamtInnen stellten mehrfach den Feueralarm ab. Ein unabhängiges Brandgutachten von 2013 stellte fest, dass die Matratze nur mit Brandbeschleuniger hätte brennen können. In den anhängenden Gerichtsverfahren, wurde lediglich der Dienstleiter zu 10800€ Strafe verurteilt.
Soeben wurde die „Hindenburgstraße“ in Lüchow in „Oury Jalloh Straße“ umbenannt.
Hindenburg war im 1. Weltkrieg als „Oberbefehlshaber Ost“ und Teil der „Obersten Heeresleitung“ verantwortlich für die Überfälle auf Rumänien, Italien und Russland. 1925 wurde er als Kandidat der Rechtsparteien zum Reichspräsident gewählt. Hindenburg ernannte 1933 Hitler zum Reichskanzler und unterschrieb das Ermächtigungsgesetz, das der nationalsozialistischen Diktatur den Weg bahnte.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
Am Mittwoch den 7. Januar 2015 findet in Dessau die jährliche bundesweite Demonstration „Oury Jalloh – das war Mord!“ statt.
Mehr Infos unter http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
