Jedes Jahr dieselbe Scheiße – Infos zum „Tag der Ehre“ 2015 in Budapest!
Heuer am 7. (und dann nochmal am 14.) Februar treffen sich in Budapest (Neo-)Nazis aus aller Welt für den sogenannten „Tag der Ehre“. Diese Nazi-Gedenkfeier soll an einen versuchten Ausbruch von ungarischen Nazitruppen aus der Belagerung der Roten Armee am 11. Februar 1945 gedenken, und ist mittlerweile zu einem der größten Naziaufmärsche Europas geworden. Offen faschistische und völkisch-nationalistische, aber auch bürgerliche Gruppen, Parteien und Einzelpersonen treffen sich hierfür jedes Jahr in Budapest. In den vergangenen Jahren kam es auch zu Sportveranstaltungen bei denen Neonazis in den umliegenden Wäldern, zum Teil in den Nazi-Uniformen des Zweiten Weltkriegs, den Ausbruch von 1945 nachstellten. Dabei soll die sportliche Leistung, das Durchhaltevermögen, Männlichkeit und nationaler Stolz der Teilnehmenden, sowie die Verbundenheit mit den „ehrenwerten Verteidigern“ ausgedrückt werden. Der „Tag der Ehre“ und die darum passierenden Aktionen sind wichtige Bestandteile des Aufrechterhaltens eines nationalen Opfermythos in Ungarn. Er ist jedoch kein isoliertes Event, sondern Ausdruck von allgemeinen gesellschaftlichen Bedingungen. Völkischer Nationalismus verbunden mit Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus sind zu einem festen Bestandteil des politischen Alltags und der offiziellen Politik in Ungarn geworden. Die Regierung unter Orban betreibt eine autoritäre und chauvinistische Form des Krisenmanagements. Das Erstarken der Neonazi-Partei Jobbik, die Kriminalisierung von Armut, die Repression gegen Obdachlose und politische Bewegungen, wie auch die Existenz von bewaffneten nationalistischen Garden, die vor Allem die Roma und Sinti Bevölkerung terrrorisieren sind Teil dieser Entwicklung.
Im Vortrag/Diskussion wird es sowohl um die Geschichte des „Tags der Ehre“, als auch um die allgemeine politische Situation in Ungarn gehen. Es soll auch Raum dafür bieten, Gegenaktionen in den Blick zu nehmen und darüber zu sprechen, wie diese (heuer) aussehen können. Hierfür werden die Vortragenden aus Budapest über den aktuellen Stand der Dinge berichten!
Weitere Infos/Kontakt: https://www.facebook.com/antifainfo.budapesthun
Ort: EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien