Bekennerschreiben zu Molotow-Cocktail Anschlägen

Erstveröffentlicht: 
14.12.2014

Polizei nimmt unbekannte "Widerstandsbewegung" ins Visier

 

Vier Anschläge mit Molotow-Cocktails auf Gebäude im Berliner Regierungsviertel haben in den vergangenen Wochen Irritationen ausgelöst. Jedesmal hinterließ eine neue unbekannte Gruppe namens "Deutsche Widerstandsbewegung" ein Bekennerschreiben. Nach einem Spiegel-Bericht prüfen die Sicherheitsbehörden jetzt, ob sich hier neue militante Strukturen bilden.  

 

Eine bislang unbekannte Gruppe namens "Deutsche Widerstandsbewegung" hatte sich in den vergangenen Wochen zu insgesamt vier Molotow-Anschlägen im Berliner Regierungsviertel bekannt. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, dass die deutschen Sicherheitsbehörden nun prüfen, ob sich im Zusammenhang mit den seit Wochen anwachsenden ausländer- und islamfeindlichen Demonstrationen neue militante Strukturen bilden.

 

Mehrseitige Bekennerschreiben


Die Täter hatten dem Bericht zufolge zwischen dem 25. August und dem 24. November in vier Fällen Molotow-Cocktails am Reichstag, dem Paul-Löbe-Haus des Bundestags und der CDU-Bundesgeschäftsstelle entzündet. Es sei jeweils geringer Sachschaden entstanden. Aber die Gruppe hinterließ jeweils mehrseitige Schreiben an den Tatorten. Darin hieß es, eine "multikulturelle, multiethnische, multireligiöse und multigeschichtliche Bevölkerungskonstellation" werde "das Land zerrütten, balkanisieren".

 

Brennender Reichstag mit symbolischer Bedeutung


Es ist nicht das erste Mal, dass der Reichstag Ziel eines Anschlags wurde. Im Jahr 2000 hatte ein Mann mit einem Auto eine gepanzerte Glastür am Reichstagsgebäude gerammt. Dann versuchte er, das Auto in Brand zu stecken. Die Tat wurde rechzeitig verhindert. Vor Gericht zeigte sich später, dass der Mann Politiker auf sich aufmerksam machen wollte.

 

Ein Angriff auf das Gebäude hat symbolische Bedeutung: In der Nacht zum 28. Februar 1933, einen Monat nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, brach im Reichstag Feuer aus. Das Gebäude wurde stark beschädigt. Als Verdächtiger wurde der niederländische Anarchist Marinus van der Lubbe festgenommen, seine Täterschaft ist bis heute jedoch nicht bewiesen. Die Nationalsozialisten bezeichneten den Brand als Zeichen dafür, dass ein Aufstand der Kommunisten bevorstehe und begannen noch in der Brandnacht mit Verhaftungen.