Waldkraiburg – oder Zensur gibt es nicht nur in Kosova

Es ist allgemein bekannt, dass in Kosova des öfteren Journalisten bedroht und unter Druck gesetzt werden. Einige Texte dürfen nicht öffentlich erscheinen oder sie werden totgeschwiegen und unterdrückt. Aber dies allein ist keine Besonderheit in Kosova. Ähnliche Vorgänge gibt es auch in der oberbayerischen Provinz.

Bekanntlich hat der Herausgeber von „Kosova-Aktuell“, Max Brym eine Art von autobiografischen Roman, unter dem Titel „Es begann in Altötting“ herausgegeben. Am Montag den 1. Dezember vereinbarte Herr Brym in Waldkraiburg, mit den Verantwortlichen vor Ort eine öffentliche Lesung aus seinem Buch im Haus des Buches, für den März kommenden Jahres. Noch am selben Tag telefonierten kommunale Funktionsträger wild herum. Am Dienstag den 2. Dezember wurde Herrn Brym das politisch motivierte Verbot der Lesung in Waldkraiburg mitgeteilt. Ein Stadtrat steckte ihm diesen Vorgang vertraulich.

 

Am Freitag den 3. Dezember wurde in den „ Waldkraiburger-Nachrichten“ unter der Überschrift: „Brym darf nicht lesen“ ausgiebig der örtliche Bürgermeister zitiert. Bürgermeister Robert Pötzsch erklärte:“Wir wollen nicht, dass in städtischen Räumen Stimmung gemacht wird und alte Gräben aufgerissen werden", und weiter-“Er selbst kenne Brym nicht persönlich, so der Bürgermeister weiter, habe bisher auch sein Buch nicht gelesen. Inhaltlich könne er deshalb nicht dazu Stellung nehmen. Er wisse aber, dass Brym "und das, was er in der Vergangenheit von sich gegeben hat", in Waldkraiburg sehr kritisch gesehen werde.“ Ergo der Bürgermeister verbietet einfach ohne einen Text zu kennen, mit der seltsamen Begründung, dass Brym „kritisch gesehen werde“.

 

Der ganze Vorgang erinnert stark an bestimmte Vorgänge in Kosova. Im Kosova werden kritische Professoren von der Uni vertrieben, weil Ihre Meinung nicht genehm ist . Im oberbayrischen Waldkraiburg wird nun Max Brym auf kosovarische Art und Weise behandelt und mit Zensur belegt.

 

Herr Brym erinnert sich in dem Buch nicht nur an seine Jugend in der oberbayerischen Provinz, sondern er schreibt auch über seine vergangene Dozententätigkeit an der öffentlichen Universität in Prishtina. Böse Zungen könnten fast behaupten, dass es an der öffentlichen Universität in Prishtina liberaler zugeht als im oberbayerischen Waldkraiburg. Immerhin unterrichtete Max Brym über einige Jahre als Gastdozent an der UNI in Prishtina. Aber soweit will ich gar nicht gehen. Das Verbot der Lesungen in Waldkraiburg muss weg- genauso wie die Pressefreiheit und Meinungsfreiheit in Kosova garantiert werden muss.

Quelle http://www.ovb-online.de/muehldorf/waldkraiburg/brym-darf-nicht-haus-buc...

Erklärung von Max Brym unter http://www.scharf-links.de/137.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=48576&cHas...