Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit: Begriffsentwicklung der ‚Arbeit‘ in der Philosophie, Erfassung eines gesellschaftlichen Problems und utopische Ausblicke

Über Jahrtausende hinweg war die Arbeit als notwendiges Übel verschrien, als Opfer das man bringen muss, um den Müßiggang genießen zu können. Doch in der Neuzeit wandelte sich der Begriff. Arbeit wurde von einer gering geschätzten und verhassten Tätigkeit zu einem moralisch und anthropologisch überhöhten Begriff. Wie kam es zu dieser radikalen Umdeutung?

 

Und heute? „Arbeit ist das halbe Leben“, „Arbeit macht das Leben süß“ – wohlklingende Worte zu diesem Thema kennen wir alle. Die Erwartungshaltung, ‚anständige‘ Berufe zu erlernen, wird uns schon von klein auf antrainiert und fast alle von uns haben sie tief verinnerlicht: die Ethik der Arbeit. Doch es wird immer schwieriger, eine Stelle zu bekommen, von der wir auch tatsächlich leben können und die uns unsere Existenz auf Dauer sichert. Warum ist es so selbstverstädnlich, dass unsere Arbeit, unsere erbrachte Leistung bewertet werden muss? Immer mehr Menschen auf dem gesamten Planeten sind Arbeitslos und die in der Arbeitsgesellschaft produzierten Gegenstände werden uns jeden Tag in Kaufhäusern und durch Werbung um die Ohren gehauen. Warum ist das so? Wie bekam die Arbeit diesen Stellenwert in der Gesellschaft? Und was sind die Konsequenzen daraus? Was für Auswirkungen hat diese Gesellschaft, in der so viel mit so wenig Arbeitskraft produziert wird, auf unser Selbstverständnis? Und ist es nicht eigentlich eine tolle Entwicklung, dass immer weniger Arbeitende benötigt werden? Wie könnten Ansätze und Utopien aussehen, aus diesem Dilemma wieder heraus zu kommen, hin zu einer Gesellschaft, in der man ruhigen Gewissens den größten Teil seiner Lebenszeit mit Freizeit, Bildung und Genuss verbringen kann…?

(Dauer: ca. 70-90 Minuten + Diskussion)

 

Der Referent Simon E, Magister in Philsophie und Vor- und Frühgeschichte, ist Tauchlehrer, Anarchist, Pfleger und Archäologe mit einer Passion fürs Reisen und pendelt zur Zeit zwischen Mannheim, Mainz und Amman hin und her. Er konnte in vielen Jahren Empörung und Wut über Ungerechtigkeiten sammeln und redet sich dieses auf seinen Vorträgen von der Seele. Seine Magisterarbeit schrieb er – überraschenderweise – über: „Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit – Untersuchungen verschiedener Arbeitsdefinitionen seit der Industrialisierung, sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft“.

 

Weitere Infos unter:

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Café Rost, Pflügersgrundstraße 16, 68169 Mannheim: https://www.facebook.com/caferost


Veranstaltet von:
Anarchistische Gruppe Mannheim

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