Leipzig. Verwirrung am Dienstagmorgen in Leipzig: Über Nacht sind die Karl-Liebknecht-Straße in der Südvorstadt und die Dresdner Straße im Osten durch aufgeklebte Papierblätter in Keupstraße und Halit-Straße umbenannt worden. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Kampagne „Keupstraße ist überall“, die an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erinnert.
In der Kölner Keupstraße waren am 9. Juni 2004 durch einen Nagelbombenanschlag des NSU 22 Menschen verletzt worden. Am 6. April 2006 ermordete die rechtsterroristische Organisation in Kassel Halit Yozgat, der türkische Wurzeln hatte. Neben diesen beiden Ereignissen, auf die sich die Straßenumbenennungen beziehen, werden dem NSU diverse Sprengstoffanschläge und acht Morde vorgeworfen. Vor drei Jahren, am 04. November 2011, war die Gruppe aufgeflogen.
Anlässlich dieses Datums will die Kampagne „Keupstraße ist überall“ nach
 eigenen Angaben Solidarität mit den Angehörigen der Opfer und den mehr 
als 30 Nebenklägern im NSU-Prozess zeigen. Ein weiteres Ziel sei, auf 
alltäglichen Rassismus hinzuweisen, indem Straßen als alltägliche Orte 
mit den Namen von Opfern rassistisch motivierter Gewalt in Verbindung 
gebracht würden.
Neben Leipzig beteiligten sich an der Aktion im 
Laufe des Tages auch Gruppen in anderen Großstädten in ganz Deutschland,
 darunter zum Beispiel im Berlin, Bremen, München und Frankfurt am Main.
