Bei einer Hooligan-Demonstration gegen Salafisten in Köln ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Polizisten wurden mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Schlagstöcke ein.
Hamburg - Rund 1500 bis 2500 Fußball-Hooligans haben am Sonntag in der Kölner Innenstadt gegen Salafisten demonstriert. Bei der Kundgebung hat die Polizei am Nachmittag nach massiven Ausschreitungen zwei Wasserwerfer eingesetzt.
Die meisten Demonstranten seien, so eine Reporterin des "Kölner Stadt-Anzeigers", stark alkoholisiert und aggressiv gewesen, einige seien auf Journalisten und Polizisten losgegangen. Die Polizei beendete die Demonstration offiziell, doch die Hooligans lösten ihren Zug zunächst nicht auf.
Sie zogen nach Darstellung des "Stadt-Anzeigers" vom Breslauer Platz - dem Startort der Demonstration - am Rheinufer entlang in Richtung Hauptbahnhof; womöglich, um dort auf eine Gegendemonstration zu treffen, die sich dort versammelt hatte. Auf dem Bahnhofsvorplatz vor dem Dom lief die antifaschistische Kundgebung unter dem Motto "Schulter an Schulter gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus".
Hooligans als Gutmenschen
Am späteren Nachmittag schien sich dann die Lage zunächst entspannt zu haben. "Das konsequente Einschreiten der Polizei zeigt Wirkung, die Einsatzlage hat sich beruhigt", so zuerst ein Tweet der Kölner Polizei von 16:31 Uhr, den der "Stadt-Anzeiger" zitiert.
Die Versammlung "Hooligans gegen Salafisten" war von einem Mitglied der rechtsextremen Partei "Pro NRW" angemeldet worden. Teilnehmer aus ganz Deutschland zogen dabei vom Hauptbahnhof aus durch Köln. Bereits Ende September hatten sich Hooligans zu einem Treffen in Dortmund versammelt.
Im Vorfeld der Kundgebung in Köln hatte der Landeschef der Polizeigewerkschaft, Erich Rettinghaus, im "Kölner Stadtanzeiger" davor gewarnt, dass gewaltbereite Fußballanhänger mit Kontakten in die rechtsextremistische Szene Ängste in der Bevölkerung bezüglich islamistischer Extremisten ausnutzten. Die Hooligans drängelten sich "in die Rolle der Gutmenschen, um mehr Anhänger zu mobilisieren".
tdo/dpa/AFP
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Im Vorfeld der Kundgebung hatte der Landeschef der Polizeigewerkschaft, Erich Rettinghaus, im "Kölner Stadtanzeiger" davor gewarnt, dass gewaltbereite Fußballanhänger mit Kontakten in die rechtsextremistische Szene Ängste in der Bevölkerung bezüglich islamistischer Extremisten ausnutzten.