Strafanzeigen 22 Anzeigen gegen Wachdienst in Dortmunder Flüchtlingsheimen

Erstveröffentlicht: 
16.10.2014

22 Anzeigen gegen Wachdienst in Dortmunder Flüchtlingsheimen

 

Dortmund.  Jetzt also doch: 2013 und 2014 hat es in Dortmunder Flüchtlingseinrichtungen 22 Strafanzeigen gegen den Wachdienst gegeben. Dass auch Dortmund betroffen ist, hatte NRW-Innenminister Ralf Jäger am Mittwochmorgen dem Landtag berichtet. Ergebnisse der verfahren sind noch nicht bekannt.

 

In den Jahren 2013 und 2014 wurden 22 Strafanzeigen gegen Mitarbeiter des Wachdienstes in Dortmunder Flüchtlingsheimen erstattet. Zum Teil sind die Ermittlungsverfahren laut Polizei abgeschlossen, zum Teil noch in Bearbeitung. Das teilte am Mittwoch auf Anfrage Polizeisprecher Kim Ben Freigang mit. Ergebnisse der Verfahren waren bislang nicht in Erfahrung zu bringen. Ob die Erstaufnahmeinrichtung in Dortmund-Hacheney oder die Unterkunft im Grevendiecks Feld betroffen ist, ist zur Zeit unklar. Beide werden von der Firma European Homecare betrieben - diese war nach Misshandlungen in Burbach in die Schlagzeilen geraten.

 

Auch Dortmund betroffen

 

In einer Sondersitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag wurde am Mittwoch bekannt, dass unter 48 Ermittlungsverfahren gegen den Wachdienst in sieben Flüchtlingsheimen auch Dortmund betroffen ist.


So hatte ein Pfarrer im Klinikum Nord die Stadt darauf hingewiesen und gleichzeitig bei der Polizei angezeigt, dass es einen Fall von Misshandlung gegeben haben könnte. Laut Stadtsprecher Udo Bullerdieck sei der Fall von der Polizei so bewertet worden, "dass er in keiner Weise mit den Vorfällen in Burbach zu vergleichen ist".

 

Polizeipräsident Lange: Klarheit ist immens wichtig

 

Die Dortmunder Polizei hatte nach Bekanntwerden von Misshandlungen in Flüchtlingsheimen in Burbach und Essen eine Ermittlungskommission eingerichtet. Die Kriminalbeamten haben die Strafanzeigen nach einem sensiblen Raster zusammengetragen. Polizeipräsident Gregor Lange erklärte am Mittwochabend: "Mir ist es immens wichtig, dass wir Klarheit darüber erlangen, ob Flüchtlingen in Dortmund in irgendeiner Weise gezielt Leid angetan wurde."