Wohnraumvernichtung als Handlungsprogramm der Stadt Freiburg?

Mehr Wagen, Weniger Gesetz

Freiburg, eine attraktive und gefragte Stadt für alle? Schön wär's gewesen. Leider zeigt die seit über 3 Jahren anhaltende Repression gegen die Wagengruppe „Sand im Getriebe“ eine andere Realität. Seit einem halben Jahr ist Sand im Getriebe, durch die Beschlagnahme der Wägen, schon obdachlos. Die Stadtverwaltung hat, trotz einer möglichen vorübergehenden Privatlösung, die Angehörigen von Sand im Getriebe enteignet und die Vernichtung derer Wägen angekündigt.

 

Die Verwaltung wird die Wagenburgfahrzeuge nach der Einziehung

unbrauchbar machen bzw. vernichten (§ 34 Absatz 3 PolG).“

(Schreiben des Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Freiburg vom 25.9.2014)

 

Der Entzug von Wohnraum und die Vernichtung dessen, ist weder auf politischer noch auf sozialer Ebene haltbar und vor allem nicht mit dem selbstauferlegten Handlungsprogramm für Wohnen der Stadt Freiburg vereinbar.

Die restriktive und kompromisslose Haltung der Stadtverwaltung Freiburgs und des Oberbürgermeisters Dieter Salomon reiht sich leider chronologisch in die bisherige Geschichte der Freiburger Wagenburgen ein.

Angefangen mit der Beschlagnahme der Wägen der Schattenparker, über die Verschrottung der Wägen der Straßenpunks, bis zur Räumung von Kommando Rhino und jetzt die Beschlagnahme und ankündigte Vernichtung der Wägen von „Sand im Getriebe“.

 

Das Handlungsprogramm Wohnen ist Grundlage für die wohnungspolitische

Ausrichtung der Stadt Freiburg für die kommenden Jahre.

Wohnen ist mehr als nur die Bereitstellung von Wohnfläche.

Als Kernbereich des Alltagslebens, Ankerpunkt für die Identifikation mit der Stadt und dem Quartier und Basis der Ortsverbundenheit der Bewohnenden, trägt das Wohnen wesentlich zur Qualität und zum Image einer Stadt bei.“

(Kommunales Handlungsprogramm Wohnen in Freiburg)

 

Wir fordern von der Verwaltung der Stadt Freiburg und OB Dieter Salomon, als deren oberste Dienstbehörde, sich an das selbst gegebene Handlungsprogramm für Wohnen zu halten.

 

Dem Image einer grünen, toleranten und weltoffenen Stadt gerecht zu werden.

Sich an das eigene Wahlprogramm zu halten, welches eine nachhaltige, ökologische, innovative und sozial gerechte Stadtentwicklung vorsieht, welche für alle das Beste will.

 

Eine solidarische Stadt zu sein, in der niemand zurück bleibt und Chancengerechtigkeit und ein starkes soziales Miteinander keine Fremdworte sind.

 

Auf diesen selbst gesetzten Grundsätzen, die sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Wägen und die Bereitstellung eines Ansprechpartners für die Privatperson, welche Sand im Getriebe eine Zwischenlösung angeboten hat.

 

Private Lösungen, wie in der Vergangenheit so oft beteuert, zu ermöglichen und sich diesen nicht in den Weg zu stellen.

 

Die Vermietung einer, von der Größe her angemessenen, Fläche für die 20 Wägen von Sand im Getriebe.

Die Angehörigen der Gruppe Sand im Getriebe werden systematisch und seit langer Zeit in ständiger Existenzangst gehalten.

 

Die geplante Vernichtung von Wohnraum durch die Stadtverwaltung Freiburgs ist nicht hinnehmbar!

 

Sand im Getriebe gehören genauso zur Stadt, wie das Freiburger Bächle und das Münster.

 

Freiburg ohne Wagenplätzle, ist wie schwäbisch ohne Spätzle.

 

Für mehr Informationen:

Sand im Getriebe: http://sandimgetriebe.noblogs.org/

 

Unterzeichner_innen

 

Darmstadt: Wagenplatz Babajaga

Wagenplatz Klabauta

Wagenplatz Diogenes

Wagenplatz Kassiopeia

Hanau: Wagenleute Rodenbach

Freiburg: Kommando Rhino(R.I.P)

Imbus (R.I.P)

Schattenparker

Mainz: Wagenplatz Mainusch

Wagenplatz Frischluftschneise

Gießen: Wagenplatz Wagenstein

Erfurt: Wagenplatz Snäckzäck

Würzburg: Wagenplatz Würzburg

Frankfurt: Roedelheimer Halbinsel

Die Au

Münster: Wagenplatz Münster

Berlin: Laster- & Hängerburg

Leipzig: Wagenplatz Focke

Rüsselsheim: Wagenplatz Sommerdamm

Dresden: Freiraum Elbtal e.V.

Wagenplatz Dittersbach