Türkische Geiseln gegen 180 Jihadisten ausgetauscht

Erstveröffentlicht: 
06.10.2014

Auch europäische IS-Kämpfer gegen Entführte getauscht.

London - Die im September aus der Geiselhaft der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) freigekommenen Türken könnten Medienberichten zufolge gegen bis zu 180 Jihadisten ausgetauscht worden sein. Aus britischen Regierungskreisen wurde eine entsprechende Liste als "glaubhaft" bezeichnet, wie die Rundfunkanstalt BBC berichtete.

 

Die britische Zeitung "The Times" berichtete am Montag unter Berufung auf eine ihr vorliegende Liste, unter den ausgetauschten Extremisten seien auch drei Franzosen, zwei Briten, zwei Schweden, zwei Mazedonier, ein Schweizer und ein Belgier gewesen. Die "Times" zitierte den Sprecher einer an dem Gefangenenaustausch beteiligten Gruppe, demzufolge auch Angehörige von Abu Bakr al-Iraki freikamen. Das führende IS-Mitglied war im Jänner von syrischen Aufständischen getötet worden.

Der IS hatte im Juni dutzende Türken aus dem türkischen Konsulat in der nordirakischen Stadt Mossul verschleppt. Am 20. September kehrten sie in die Türkei zurück. Ankara bezeichnete die Freilassung als Ergebnis einer "geheimen Rettungsaktion". Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte seinerzeit, es sei "unwichtig, ob es einen Austausch gab oder nicht". (APA, 6.10.2014)