Mannheim: Konflikte zwischen Rechten und Muslimen

Erstveröffentlicht: 
27.09.2014

Samstag, 27.09.2014 Mannheim. Zu Auseinandersetzungen zwischen rund 100 Anhängern der rechten Szene und rund 50 Muslimen ist es am Samstagnachmittag in der Mannheimer Innenstadt gekommen.

 

Wie die Polizei mitteilt, hatten sich die Rechten - darunter etwa 50 Mannheimer Fußballhooligans - über soziale Netzwerke zu einem Treffen in den Quadraten verabredet. Dort waren am Samstag mehrere Infostände zur aktuellen Lage in Syrien und dem Irak aufgebaut. Ab 15 Uhr kam die rechte Szene an einem Infostand am Marktplatz zusammen, dessen Betreiber kritisch über die Scharia und die Terrorgruppe IS informierte. Muslimische Passanten fühlten sich durch die Äußerungen des rechten Lagers provoziert, und so standen sich plötzlich zwei feindlich gesinnte Lager gegenüber. Provokationen waren die Folge, weshalb die Polizei einschritt. Zur Anzahl der Einsatzkräfte will sich deren Sprecher Norbert Schätzle aus taktischen Gründen nicht äußern. "Sagen wir es so: Wir waren genug, um eine Eskalation zu verhindern." Die Stadt Mannheim untersagte das Weiterbetreiben des Infostandes, um der aufgeheizten Stimmung entgegenzuwirken. Einem weiteren Infostand auf den Planken, an dem Koranexemplare verteilt wurden, wurde ebenfalls die Genehmigung entzogen, da die Situation dort auch zu eskalieren drohte. Den Anhängern der rechten Szene, die laut Polizei aus Rheinland-Pfalz, Südhessen, dem Saarland sowie dem Karlsruher und Pforzheimer Raum angereist waren, den rechten Hooligans und sonstigen Provokateuren wurden Platzverweise erteilt, weshalb sich die Lage auf dem Marktplatz kurz nach 18 Uhr wieder normalisierte. Festgenommen wurde niemand. (sos/pol)