Unter dem Motto „Die Zukunft Europas“ findet am 3. und 4. Oktober ein „Identitärer Kongress“ in Budapest, Ungarn statt. Die einschlägigen Gastredner kommen aus den USA, Russland, Indien, Ungarn, Frankreich, Österreich und Deutschland.
Auf der Veranstaltung sollen die „Perspektiven für Geopolitik, Identität und Nation“ diskutiert werden. Ausrichter des „Identitären Kongresses“ Anfang Oktober in Budapest sind unter anderem der neurechte US-amerikanische Think Tank „The National Policy Institute“ (Untertitel „Four our people, our culture, our future“) und der neurechte englisch-schwedische Verlag Arktos Media.
Das 2005 gegründete weiße nationalistische „National Policy Institute“ (Whitefish, US-Bundesstaat Montana) widmet sich dem „Erbe, der Identität und einer Zukunft für Europäer in den USA und der ganzen Welt“. Der 2010 ins Leben gerufene Verlag Arktos (London, England) veröffentlicht Bücher der rechtsextremen Publizisten Alexander Dugin, Alain de Benoist und Paul Gottfried. Den Veranstaltern zufolge biete der Kongress „die Basis für ein neues Forum für Traditionalisten, Patrioten und Identitäre“. Auch die ungarische Neonazi-Partei Jobbik will daran teilnehmen. Angekündigt wird „Jobbik“ als „eine der vielversprechendsten traditionalistischen politischen Parteien in Europa“.
Als Gastredner in Ungarn sind neben Richard Spencer (USA), Präsident des „The National Policy Institute“ und John Morgan (Indien), einer der Köpfe von Arktos, Alexander Dugin (Russland), Marton Gyöngyösi (Ungarn), Manuel Ochsenreiter (Deutschland), Tomislav Sunic (Kroatien, USA), Jared Taylor (USA), Philippe Vardon (Frankreich) und Markus Willinger (Österreich) angekündigt.
„Deutscher im metaphysischen Sinne“
Das Feindbild des russischen Philosophen Dugin ist Europa. Der Chefideologe der Eurasischen Bewegung lehnt universelle Werte als „Projektion westlicher Werte“ ab. Der Jobbik-Abgeordnete Gyöngyösi löste im November 2012 einen Skandal aus, als er im ungarischen Parlament erklärte, es sei an der Zeit, herauszufinden, wie viele jüdisch stämmige Politiker im ungarischen Parlament und der Regierung sitzen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Landes darstellen würden. Ochsenreiter ist Chefredakteur des rechtsextremen Monatsmagazins „Zuerst!“. Der US-Bürger Sunic, einst kroatischer Diplomat, pflegt seit Jahren Beziehungen zur NPD. Im NPD-Parteiorgan „Deutsche Stimme“ führte er aus, dass er „Deutscher im metaphysischen Sinne“ sei.
Taylor, aus dem US-Bundesstaat Virginia, ist Herausgeber des rassistischen Magazins „American Renaissance“ und Autor des Buchs „The Color of Crime“ („Die Farbe des Verbrechens“). Darin schreibt Taylor, dass Schwarze von Natur aus anfälliger für kriminelle Verhaltensweisen als Weiße seien. Sozialpolitik ist in den Augen von Taylor Teufelszeug. Vardon war 2002 einer der Gründer der französischen Identitären. Er führt die rechtsextreme Bewegung „Nissa Rebela“, eine Unterbewegung des „Bloc Identitaire“, an.Vardon propagiert den Aufbau einer „Gegenkultur“, die sich gegen die „herrschenden Werte“ richtet. Der gebürtige Österreicher Willinger ist Autor des bei Arktos erschienenen Bändchens „Die identitäre Generation“, einer „Kriegserklärung an die 68er“.