Hakenkreuz-Fund alarmiert McDonald's

Erstveröffentlicht: 
12.08.2014

Nazi-Symbol im HamburgerHakenkreuz-Fund alarmiert McDonald's

Peinliches PR-Debakel im US-Bundesstaat North Carolina: Die Enkelin eines Weltkriegsveteranen konfrontiert den bekannten US-Fastfood-Konzern mit einer fragwürdigen Entdeckung. Im Inneren ihres Hamburgers prangt ein fettiges Zeichen.


Eine Kundin der Schnellrestaurantkette McDonald's hat in den USA ein Hakenkreuz in ihrem Hamburger entdeckt. Das Nazi-Symbol war angeblich mit Butter auf die Innenseite des Brötchens gemalt worden, als sie den Burger an einem Drive-In-Schalter im US-Bundesstaat North Carolina entgegennahm.

"Ist das ein Witz? Glaubt jemand wirklich, dass das lustig ist?", erklärte die empörte Kundin Charleigh Matice dem US-Sender ABC. Matice ist eigenen Angaben zufolge Enkelin eines Weltkriegsveteranen. Ihr Großvater habe allerdings im Pazifik gekämpft, wie der US-Sender betonte. Der Fast-Food-Gigant bestätigte den Vorfall und distanzierte sich umgehend mit aller Deutlichkeit von etwaigen politischen Bezügen. Der verantwortliche Mitarbeiter wurde entlassen, teilte McDonald's mit. "Diese Art Verhalten tolerieren wir bei McDonald's nicht", sagte eine Sprecherin.

Welche Absicht der Täter mit der Anfertigung eines verdeckten Butter-Hakenkreuzes im Inneren eines Burgerbrötchens verband, blieb dabei offen. Womöglich war dem Verursacher der beanstandeten Fettbahnen die Symbolkraft seines Tuns auch gar nicht bewusst. Das Zeichen könnte das unbeabsichtigte Ergebnis alltäglicher Routinehandgriffe gewesen sein und auf den Versuch zurückgehen, das Einfetten der Sandwich-Flächen möglichst schnell und effizient zu gestalten.

Effiziente Butter-Verteilung?

Wie in der Systemgastronomie üblich, sind die einzelnen Arbeitsschritte in der Küche eines Schnellrestaurants bis ins Detail geplant und exakt vorgeschrieben. Auf diese Weise versuchen Fast-Food-Anbieter sicherzustellen, dass die genormten Produkte in allen Niederlassungen möglichst gleich schmecken und tatsächlich auch die gleichen Zutaten enthalten. Abweichungen bei den zugegebenen Mengen beeinflussen dabei nicht nur das Geschmackserlebnis beim Kunden, sondern in der Summe auch das finanzielle Ergebnis in der Kasse.

Nazi-Symbol im HamburgerHakenkreuz-Fund alarmiert McDonald's

Peinliches PR-Debakel im US-Bundesstaat North Carolina: Die Enkelin eines Weltkriegsveteranen konfrontiert den bekannten US-Fastfood-Konzern mit einer fragwürdigen Entdeckung. Im Inneren ihres Hamburgers prangt ein fettiges Zeichen.

Eine Kundin der Schnellrestaurantkette McDonald's hat in den USA ein Hakenkreuz in ihrem Hamburger entdeckt. Das Nazi-Symbol war angeblich mit Butter auf die Innenseite des Brötchens gemalt worden, als sie den Burger an einem Drive-In-Schalter im US-Bundesstaat North Carolina entgegennahm.

"Ist das ein Witz? Glaubt jemand wirklich, dass das lustig ist?", erklärte die empörte Kundin Charleigh Matice dem US-Sender ABC. Matice ist eigenen Angaben zufolge Enkelin eines Weltkriegsveteranen. Ihr Großvater habe allerdings im Pazifik gekämpft, wie der US-Sender betonte. Der Fast-Food-Gigant bestätigte den Vorfall und distanzierte sich umgehend mit aller Deutlichkeit von etwaigen politischen Bezügen. Der verantwortliche Mitarbeiter wurde entlassen, teilte McDonald's mit. "Diese Art Verhalten tolerieren wir bei McDonald's nicht", sagte eine Sprecherin.

Welche Absicht der Täter mit der Anfertigung eines verdeckten Butter-Hakenkreuzes im Inneren eines Burgerbrötchens verband, blieb dabei offen. Womöglich war dem Verursacher der beanstandeten Fettbahnen die Symbolkraft seines Tuns auch gar nicht bewusst. Das Zeichen könnte das unbeabsichtigte Ergebnis alltäglicher Routinehandgriffe gewesen sein und auf den Versuch zurückgehen, das Einfetten der Sandwich-Flächen möglichst schnell und effizient zu gestalten.

Effiziente Butter-Verteilung?

Wie in der Systemgastronomie üblich, sind die einzelnen Arbeitsschritte in der Küche eines Schnellrestaurants bis ins Detail geplant und exakt vorgeschrieben. Auf diese Weise versuchen Fast-Food-Anbieter sicherzustellen, dass die genormten Produkte in allen Niederlassungen möglichst gleich schmecken und tatsächlich auch die gleichen Zutaten enthalten. Abweichungen bei den zugegebenen Mengen beeinflussen dabei nicht nur das Geschmackserlebnis beim Kunden, sondern in der Summe auch das finanzielle Ergebnis in der Kasse.

 

Aus den durchrationalisierten Arbeitsprozessen der Branche können sich für Mitarbeiter mitunter ein hoher Zeitdruck, großer Stress und wohl auch eine gewisse geistige Unterforderung ergeben. Ob diese Arbeitsbedingungen die Angestellten zu einer Art vollkommen missglückten Streich verleitet haben könnten, bleibt wohl ungeklärt. Schwer vorstellbar erscheint jedoch, dass es sich bei dem Hakenkreuz aus Butter um eine politische Meinungsäußerung oder gar um einen perfiden Versuch verdeckter Propaganda gehandelt haben könnte.

McDonald's-Kundin Matice jedenfalls gab an, man habe ihr noch vor Ort erklärt, der fragliche Mitarbeiter habe das Symbol aus "Langeweile" gezeichnet. Nachdem sie das Brötchen, ein sogenanntes "Chicken Sandwich", beanstandet und damit den Vorfall aufgedeckt hatte, sei der Angestellte auf der Stelle gefeuert worden. "Uns geht es darum, den bestmöglichen Service für unsere Kunden zu gewährleisten", erklärte die Leiterin des betroffenen Restaurants in Morehead City. "Alles darunter ist für uns inakzeptabel."

 

"Hate Crime" aus Butter?

 

In den USA schlägt der Vorfall so oder so hohe Wellen: Die Nationalsozialisten nutzten das Hakenkreuz als Parteizeichen und später auf der Nationalflagge im Dritten Reich. Anders als in Deutschland ist das Zeigen von Hakenkreuzen in den USA allerdings völlig legal. Strafrechtlich von Bedeutung wird ein Hakenkreuz in den USA erst dann, wenn das Vorzeigen mit einer Gewaltandrohung oder einem sogenannten "Hassverbrechen" in Zusammenhang gebracht werden kann.

In Deutschland nimmt das Hakenkreuz vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Vergangenheit und der besonderen geschichtlichen Bedeutung als Emblem des "Dritten Reichs" nach wie vor eine rechtliche Sonderstellung ein. Hakenkreuze waren dabei zuvor schon und vollkommen unabhängig von der jüngeren europäischen Geschichte in verschiedenen Kulturkreisen als Zeichen verbreitet.

Die sogenannte Swastika findet sich dabei nicht nur in altindischen Darstellungen oder tibetanischen Statuen, sondern auch als Symbol in Kunstwerken amerikanischer Ureinwohner wieder. Bei den Navajo-Indianern zum Beispiel steht das Hakenkreuz etwa für die Legende eines verstoßenen Mannes, der mit Hilfe heiliger Götter zu Freundschaft und Wohlstand findet. Neben Kreuz, Kreis und Dreieck gehört das Hakenkreuz - wohl aufgrund seiner einfachen Grundform - zu den ältesten Symbolen der Menschheit und lässt sich bereits in 6000 Jahre alter Höhlenmalereien erkennen.