Liebe Freundinnen und Freunde, eine enttäuschende, wenn auch absehbare Entscheidung: Am Dienstag verkündeten Bund und Land Niedersachsen die weitere Offenhaltung des Bergwerks im Salzstock Gorleben. Von „Minimalbetrieb“ war die Rede und von angeblichen gesetzlichen Notwendigkeiten. In Wirklichkeit hatte selbst der Betreiber des Bergwerks, das Bundesamt für Strahlenschutz, als eine Möglichkeit die vollständige Verfüllung der Schächte und den Rückbau der ganzen Anlage vorgeschlagen. Doch die Bundesregerung hat sich dagegen entschieden. Gorleben behält mit dieser Entscheidung seinen Vorsprung gegenüber anderen möglichen Standorten – von der vielbeschworenen weißen Landkarte also weiter keine Spur.
Das konnten wir durch intensive Pressearbeit auch öffentlich vermitteln. Unsere Sicht der Dinge wird wahrgenommen, von Spiegel Online bis zur taz, vom Deutschlandfunk (mit einem längeren Interview) bis zur wendländischen Elbe-Jeetzel-Zeitung und über die Presseagenturen auch auf den großen Nachrichtenportalen im Internet und in vielen Regionalzeitungen.
Hier unsere Pressemitteilungen zum Thema:
https://www.ausgestrahlt.de/presse
Weitere Neuigkeiten vom Streit um die Atomenergie und von .ausgestrahlt liest Du in diesem Newsletter – darunter auch eine sehr unschöne Nachricht aus unserem Büro.
Sommerliche Grüße
Jochen Stay und das ganze .ausgestrahlt-Team
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Inhaltsverzeichnis
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1. Einbruch im .ausgestrahlt-Büro – Bitte um Unterstützung
2. Atommüll-Kommission: Es geht immer noch schlimmer
3. Bad Bank für AKW: Geld reicht nicht
4. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
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1. Einbruch im .ausgestrahlt-Büro – Bitte um Unterstützung
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Schreck in der Morgenstunde: In der Nacht vom 24. zum 25. Juli wurde in unser Büro in Hamburg eingebrochen, Schränke aufgebrochen und eine ganze Reihe technischer Geräte und die Barkasse gestohlen. Durch die Art des Einbruchs und die „Auswahl“ der Beute gehen wir von keinem politischen sondern einem normal-kriminellen Hintergrund aus.
Weil auch Ersatzschlüssel entwendet wurden, mussten wir eine ganze Reihe Schlösser austauschen. Jetzt sind wir damit beschäftigt, Ersatz für die gestohlenen Geräte zu beschaffen und so unsere vollständige Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen.
Der entstandene materielle Schaden beträgt nach ersten Schätzungen etwa 8.000 Euro. Ob wir davon einen Teil durch eine Versicherung ersetzt bekommen, wird sich erst mittelfristig herausstellen.
Falls Du uns in dieser Situation mit einer Spende unterstützen kannst, würde uns das sehr freuen.
Spenden kannst Du hier:
https://www.ausgestrahlt.de/spenden
oder direkt auf unser Konto
(IBAN) DE51 4306 0967 2009 3064 00
bei der GLS-Bank, BIC: GENO DEM1 GLS
Stichwort: nl140801
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2. Atommüll-Kommission: Es geht immer noch schlimmer
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In ihrer zweiten Sitzung hat die Atommüll-Kommission eine ganze Reihe Entscheidungen zu ihrer Arbeitsweise getroffen – weit entfernt von den vorher öffentlich formulierten Versprechungen.
.ausgestrahlt schaut der Kommission genau auf die Finger, vergleicht Anspruch und Wirklichkeit. Und wir werden damit durchaus öffentlich wahrgenommen, können am Lack kratzen, mit dem sich das Gremium selbst überzieht. Hier mein Blogbeitrag von der zweiten Sitzung:
http://www.blogs.ausgestrahlt.de/atommuell/entschieden-wird-woanders-die-zweite-sitzung-der-atommuell-kommission/
Begeistert hat mich, dass sich auf unseren Aufruf im letzten Newsletter über 50 Aktive gemeldet haben, die jeweils einen Teil der Kommissions-Mitschnitte abtippen, damit es ein vollständiges Wortprotokoll gibt. Der Bundestag weigert sich bisher, solche Wortprotokolle zu erstellen, also machen es Anti-Atom-Bewegte eben selbst. Wir sind gerade noch dabei, die einzelnen abgetippten Teile zu einem ganzen zusammenzufügen und alles noch einmal auf Vollständigkeit zu überprüfen. Dann können wir die Texte veröffentlichen.
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3. Bad Bank für AKW: Geld reicht nicht
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Jetzt ist es regierungsamtlich: Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Nachfrage, es bestünden Zweifel daran, ob die Rückstellungen der Stromkonzerne ausreichen, um AKW-Abriss und Atommüll-Lagerung zu finanzieren. Und wenn selbst das industriefreundliche Wirtschaftsministerium das befürchtet, dann müssen wir davon ausgehen, dass es eine Tatsache ist. Die .ausgestrahlt-Pressemitteilung zum Thema:
https://www.ausgestrahlt.de/presse/artikel/c35514587779216e883e4a7221481573/atommuell-rueckstellungen-reichen-ni.html
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4. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
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Am Sonntag, 3. August, findet zum Jahrestag des Atombombenabwurfs über Hiroshima und Nagasaki um 13.30 Uhr eine Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau (NRW) statt. Das Motto lautet "Hiroshima und Fukushima mahnen - für eine Welt ohne Atomwaffen und Atomenergie". Auf der Kundgebung gibt es u. a. Redebeiträge der japanisch-deutschen Gruppen Sayonara Genpatsu Düsseldorf und Antiatom-fuku:
http://www.sofa-ms.de/home.html
Vom 9. bis 16. August findet bei Kiel ein Anti-Atom-Camp statt, zu dem Initiativen aus dem ganzen Bundesgebiet aufrufen:
http://antiatomcamp.nirgendwo.info
Und schließlich ein Blick über den Anti-Atom-Tellerrand: Samstag, 23. August, große Anti-Kohle-Menschenkette zwischen zwei Dörfern in der Lausitz und in Polen, die beide abgebaggert werden sollen:
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.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen AtomkraftgegnerInnen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest
zu machen. Mit diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen und politische Entwicklungen.
Mehr über .ausgestrahlt: http://www.ausgestrahlt.de/ueber-uns