Wir haben in der Nacht auf den 2.7 mittels Steinen für Risse in den Scheiben des „Haus des Jugendrechts“ in Frankfurt-Höchst gesorgt.
Unser Angriff hätte zu jedem beliebigen Zeitpunkt erfolgen können. Gründe gibt es genug. Doch in der aktuellen Situation mit der Belagerung der Geflüchteten in der Ohlauer Schule in Berlin müssen wir den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen. Den Kämpfenden in und außerhalb der Schule soll dies eine kleine Botschaft der Hoffnung senden, wir stehen an euer Seite.
Seit Tagen belagern die Bullen die Schule in der Ohlauer Straße in Berlin. Die grüne Verwaltung und die Bullen schieben sich die Verantwortung hin und her. Den Geflüchteten welchen den „freiwilligen Auszug“, mit Hilfe von über 900 Bullen nicht nachkommen wollen, bleibt scheinbar nur die Drohung mit dem Sprung vom Dach der Schule im Falle einer Räumung. Diese unerträgliche Situation wollen und können wir nicht tatenlos hin nehmen. Wir unterstützten die Forderungen der Geflüchteten nach uneingeschränktem Bleiberecht (Ohne Probleme auch für Rechtsstaatsfanatiker möglich nach dem § 23), Beendigung der Belagerung und sofortigem Abzug der Bullen. Bleibt stark!
Warum also das „Haus des Jugendrechts“ in Frankfurt-Höchst? Hier sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Jugendgerichtshilfe sowie der „Täter-Opfer Ausgleich“ in einer Stelle untergebracht. Hier werden die Mechanismen der Repression immer weiter verfeinert. Bullen und Staatsanwaltschaft können zusammen mit Sozialarbeiter*innen den perfekten Druck auf die Betroffenen aus üben. Hierbei geht es jedoch in den seltensten Fällen um das was wir uns unter „Täter-Opfer Ausgleich“ vorstellen würden, geschweige denn um Hilfe für alle Betroffenen. Im Gegenteil sollen die jugendlichen „Delinquenten“ zurück auf den rechten Weg gebracht werden. Dies bedeutet wieder einwandfrei im Rahmen der bestehenden Verhältnisse zu funktionieren, keine Abweichungen - immer Richtig funktionieren. Es geht nicht um eine direkte Verbesserung der Lebensverhältnisse, es geht um Erziehung im Rahmen des Bestehenden. Hierzu werden im Haus des Jugendrechts sogenannte Fallbesprechungen durchgeführt. Also Vorladungen der Betroffenen zusammen mit ihren Eltern um diese sozial unter Druck zu setzten, fertig und gefügig zu machen. In den Worten der Staatsanwaltschaft klingt das dann so: „Diese sind zu verstehen als „pädagogische Motivationsgespräche“ im Dialog mit den Jugendlichen, die in kriminelle Verhaltensweisen abzugleiten drohen, ihren Eltern und den im HdJR arbeitenden Institutionen und haben eine konkrete Verhaltensänderung zum Ziel.“
In der Praxis werden hier die Ausgeschlossenen der Gesellschaft mit individuell zugeschnittenen Druck davon abgehalten, aus dem Leben aus zu brechen was ihnen diese Gesellschaft zugedacht hat. Still und leise sollen sie es ertragen, die rassistischen Kontrollen, die Schikanen, den Hunger und das Elend.
„Zu sehen nur im Abendgrauen, wenn Dinge sich hier klären, müssen klauen um zu leben, haben Kinder zu ernähren“
https://www.youtube.com/watch?v=VI2KWWpn7K0
Doch der Widerstand lässt sich nicht brechen – wir sind überall!