Protest gegen Fußball-WM - Viele Scherben nach Attacke auf Adidas-Shop

Bis zu 14 Personen sollen an der Attacke beteiligt gewesen sein
Erstveröffentlicht: 
12.06.2014

Unbekannte warfen die Glasfenster des Geschäfts ein, verteilten Krähenfüße auf der Straße. Nach der Aktion flüchteten die Täter unerkannt.

 

Von den Fenstern am Adidas-Shop in der Münzstraße ist nach der Attacke von Unbekannten nicht mehr viel übrig. Die Täter warfen in der Nacht zu Donnerstag gegen 0.30 Uhr die Scheiben des Sportgeschäfts ein und verteilten Protest-Flyer mit der Aufschrift: “FIFA, Adidas & Co. gehen für ihre WM über Leichen”. Außerdem sprühten sie mit roter Farbe “Boykott WM” an eine Hauswand. Bis zu 14 Täter sollen nach Zeugenaussagen beteiligt gewesen sein.

 

Zeitgleich wurden von etwa fünf Maskierten zwei Müllcontainer auf die Fahrbahn der Münzstraße geschoben, umgekippt und angezündet. Als die Täter von Passanten angesprochen wurden, ließen sie von den Containern ab und flüchteten mit den anderen Tätern auf Fahrrädern in unterschiedliche Richtungen.

 

An der Kreuzung Keibel-/Wadzeckstraße  wurden außerdem Krähenfüße ausgelegt, so dass die Polizeiwagen beschädigt wurden. Die Polizei geht von einem Zusammenhang mit dem Anschlag in der Münzstraße aus.

 

In einem Bekennerschreiben im Internet wurde Adidas als einem der Hauptsponsoren der WM vorgeworfen, an Ausbeutung und Unterdrückung der brasilianischen Bevölkerung beteiligt zu sein. Das Unternehmen aus Herzogenaurach erklärte: „Wir verurteilen jegliche Form von Randale, Sachbeschädigung und Gewalt.”

 

Genau vor einem Monat, am 12. Mai, hatten Autonome mehr als 20 Scheiben der brasilianischen Botschaft in Berlin eingeworfen. Ein Zeuge sah nachts eine Gruppe vermummter Menschen fliehen. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Polizei übernahm die Ermittlungen. In Brasilien protestieren zahlreiche Menschen gegen die WM und fordern Maßnahmen gegen die Wohnungsnot sowie bessere Arbeitsbedingungen.

 

Zeugen werden gebeten sich beim Landeskriminalamt unter der Telefonnummer XXYXXXXY oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.