In einer Rede begab sich Joe Biden auf den diplomatischen Holzweg: Dabei bezeichnete der Vizepräsident die USA als «einzige nicht ausländerfeindliche Nation unter den Wirtschaftsmächten».
Patriotische Worte gehören wohl zur Pflicht eines jeden US-Politikers. Dies gilt auch für US-Vizepräsident Joe Biden, der gestern eine Rede vor dem Handelsverband National Association of Manufacturers hielt.
Biden lieferte dabei Vorschläge, wie die angeschlagene Volkswirtschaft der USA wieder in Schwung gebracht werden könnte: «Wir müssen unbedingt mehr in unsere Infrastruktur investieren.» Bis vor kurzem sei dies immer eine Selbstverständlichkeit gewesen. Heute gelte diese Regel nicht mehr, so Biden.
Werbung für die Einwanderungsreform?
Zudem, fügte Biden an, müssten die USA unbedingt «die talentiertesten Arbeitskräfte» ins Land holen, um im weltweiten Wettbewerb bestehen können. Diesbezüglich hätten die USA als traditionelles Einwanderungsland Vorteile, sagte Biden und liess sich zu einer pointierten Aussage hinreissen: «Schauen Sie sich Deutschland an, schauen Sie auf den Rest der Welt.
Wir sind die einzige nicht ausländerfeindliche Nation unter den Wirtschaftsmächten. Die Nachrichtenseite «Salon» bezeichnete Bidens Rede als «undiplomatischen Versuch», um vor den Industriellen für das Einwanderungsgesetz zu werben. Gemäss einem Journalisten der «Detroit News» soll der Obama-Vize weiter behauptet haben, dass andere reiche Nationen wie Deutschland, Japan und China Ausländern gegenüber nicht so «einladend» seien wie die USA.