Freiburg (ots) - Am 01.05.2014 kam es zu einem angemeldeten Aufzug des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit ca. 750 bis 800 Teilnehmern und einer nicht angemeldeten revolutionären Demonstration mit ca. 400 Teilnehmern. Unter den Teilnehmern der revolutionären Demonstration befand sich auch ein "Schwarzer Block" mit etwa 30 Personen. Beide Versammlungen verliefen störungsfrei.
Im Verlauf des Tages kam es zu weiteren kleineren demonstrativen Aktionen, die die Polizei zwar auf Trab hielten, insgesamt aber friedlich verliefen. So z. B. die spontane "Hebammen-Demo", an der etwa 100 Personen teilnahmen. Gleiches gilt auch für die im Sperrbereich genehmigten Veranstaltungen, wie z. B. die Straßenmalaktion. Lediglich gg. 14:50 Uhr musste unmittelbarer Zwang eingesetzt werden, als mehrere Personen die polizeiliche Absperrung in der Belfortstraße mit körperlicher Gewalt durchbrechen wollten.
Ein besonderer Augenmerk musste allerdings auf den sogenannten "Kosmischen Käfer" gerichtet werden, der im Verbotsbereich trotz ausdrücklicher Untersagung den gesamten Bereich mit lauter Musik beschallte und um den sich eine Vielzahl von Personen versammelte, tanzte und Alkohol konsumierte. Auf Ansprache der Polizei wurde die Musik eingestellt und der "Kosmische Käfer" um kurz nach 18.00 Uhr zur KTS verbracht.
Beim Gesamteinsatz vom 30.04.2014 bis 02.05.2014 kam es zu insgesamt 12 freiheitsentziehenden Maßnahmen und zur Verletzung eines Polizeibeamten. Dieser wurde an der Einmündung Schnewlin-/Belforstraße vorsätzlich von einem Fahrradfahrer angefahren.
Insgesamt kann die Polizei einen größtenteils friedlichen Verlauf der heutigen Demonstrationen und Veranstaltungen vermelden.
dk/lr
Erstmeldung vom 30.04.2014: Polizeieinsatz in der Nacht zum 1. Mai in Freiburg
Freiburg: Gewaltbereite Personen haben in der Nacht zum 1. Mai zunächst friedlich verlaufende Aktionen im Stadtteil zwischen der Faulerstraße und der Sedanstraße eskalieren lassen.
Bereits im Vorfeld wurden von der Stadt Freiburg im Bereich der Wilhelmstraße, Adlerstraße, Gretherstraße, Teilen der Belfortstraße und der Straße Im Grün Veranstaltungen mit einigen Ausnahmen durch eine Allgemeinverfügung untersagt, nachdem es in den vergangenen Jahren zum Teil zu massiven Straftaten und Ordnungsverstößen gekommen war. Bei wenig einladendem Wetter war zunächst ein deutlich geringerer Zustrom als in den Vorjahren zu verzeichnen. Beim Vollzug der Allgemeinverfügung wurden untersagte Aktionen bereits im Entstehen konsequent unterbunden, mehrere Deeskalationsteams der Polizei trugen zu dem zunächst friedlichen Verlauf dieser Maßnahmen bei. Gegen 21.40 Uhr formierte sich im Bereich der Moltkestraße ein spontaner Demonstrationszug, deren Teilnehmer gegen die städtische Allgemeinverfügung protestierten. Ein Mann, der aus der Menge heraus Polizeibeamte mit Feuerwerkskörpern bewarf, wurde vorläufig festgenommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Gegen Mitternacht wurde von der Polizei mit der Auflösung der Ansammlungen im Bereich der Moltkestraße begonnen. Dort hatten sich zuletzt bis zu 500 Personen aufgehalten und zum Teil ordentlich Alkohol konsumiert. Bei der Räumung des Bereichs wurden aus der Menge heraus Flaschen und Böller gegen die Einsatzbeamten geworfen, auch wurden Feuerwerksbatterien gezündet. Die Tatsache, dass Personen bereits mit Feuerwerkskörpern zu einer solchen Veranstaltung gehen und diese dann auch gegen Personen einsetzen, zeigt deren unfriedliche Absichten. Sie nutzen den Schutz der Menge, um unbehelligt ihre Straftaten zu verüben. Doch nicht nur aus der Menge wurden die Polizisten angegangen, auch aus einer Wohnung in der Belfortstraße flogen Flaschen auf die Beamten. Zum Glück wurden durch diese Aktionen niemand verletzt. Im Laufe des Einsatzes wurden mehrere Personen festgenommen. Gegen Sie wird wegen einer ganzen Reihe von Straftaten ermittelt, die von Beleidigung über versuchte gefährliche Körperverletzung bis zum Landfriedensbruch reichen.
Die Straßen waren nach dem Einsatz mit Scherben übersät, eine Kehrmaschine war erforderlich, um die Glasreste zu entfernen. Die Menschenmassen waren in diesem Jahr sehr mobil, nach der Räumung einer Ansammlung fanden sie sich immer wieder an anderen Stellen zusammen. Zu diesem Zweck führten sie auch mobile (zum Beispiel auf Leiterwagen transportierte) Musikanlagen mit sich. Erst in den frühen Morgenstunden kehrte in diesem Quartier wieder Ruhe ein.
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Laura Riske
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