Leipzig. Der „Internationale Tag der Arbeiterbewegung“ am 1. Mai wird in Leipzig auch traditionell wieder einer mit Demonstrationen sein. Neben den Veranstaltungen der Gewerkschaften steht am Donnerstag auch ein Protest von Kapitalismusgegnern auf dem Programm. Die unter anderem von der Antifa unterstützte Initiative versammelt sich am Abend in der Leipziger Innenstadt und wird von dort gen Süden marschieren. Die Gewerkschafter laufen bereits am Vormittag mit ihrer Demo in umgekehrte Richtung.
Unter dem Titel „Auf zur sozialen Revolution“ wollen sich Hunderte gegen 20 Uhr auf dem Augustusplatz versammeln. Wie es im Aufruf zum Protestmarsch heißt, wenden sich die Teilnehmer gegen „kapitalistisches Krisenmanagement, gegen die kapitalistische Verwaltung unseres Lebens, gegen jede Form der Ausbeutung von Menschen“. In dem im Internet veröffentlichten, sehr umfangreichen Schreiben kritisieren die Initiatoren unter anderem soziale Ungerechtigkeiten nach den Finanzkrisen-Rettungspaketen, warnen vor einem Erstarken des Rechtspopulismus im Zuge der anstehenden Europawahlen, wenden sich gegen den Trend zu konservativen Wertvorstellungen und Rollenbildern, gegen explodierende Mieten nach städtebaulicher Aufwertung und gegen repressive Polizeimaßnahmen.
Später Termin für Polizei kein Problem – DGB-Marsch ab 10 Uhr
Der späte Demobeginn resultiert aus einer Schwesterveranstaltung in
Plauen. Hier wollen am 1. Mai auch Rechtsextreme demonstrieren. Um
Gegendemonstranten eine Teilnahme an den Märschen in beiden Städten zu
ermöglichen, fällt der Startschuss in Leipzig erst um 20 Uhr. Zumindest
für die Polizei ist das kein Problem: „Es ist vielleicht nicht die
normalste Zeit für Demos, aber es gibt keine Gründe, die dagegen
sprechen“, so Sprecher Andreas Loepki gegenüber LVZ-Online.
Die
traditionelle Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes beginnt
bereits um 10 Uhr vor dem Volkshaus auf der Karl-Liebknecht-Straße.
Unter dem Motto „Gute Arbeit. Soziales Europa.“ geht es anschließend in
Richtung Marktplatz, wo ab 11 Uhr unter anderem Oberbürgermeister
Burkhard Jung (SPD) und DGB-Bezirksvorsitzende Iris Kloppich zu den
Versammelten sprechen werden. Danach folgt ein Familienprogramm mit
Hüpfburg und Musik von DJ Boureni.