BA: 08. Mai – Feierei! Wer nicht feiert hat verloren!

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Das Feierkomitee 08. Mai lädt auch in diesem Jahr wieder dazu ein, das Ende des Nationalsozialismus zu feiern! Feier-Demo 8.Mai 17 Uhr – Bahnhofsvorplatz Bamberg

Der 8. Mai steht für die erfolgreiche militärische Zerschlagung des Nationalsozialismus. Dieses Datum markiert den Sieg über das menschenverachtende Regime des Hitler-Faschismus. Die faschistischen Weltherrschaftspläne wurden durch das gemeinsame Handeln der Antihitlerkoalition gestoppt. Symbolisch steht dieser Tag zudem für die tatsächliche Befreiung von einigen Überlebenden der Konzentrationslager.

 

Dies nehmen wir zum Anlass, uns feierlich bei allen zu bedanken, die zur bedingungslosen Kapitulation und somit zum Ende des Nazi-Regimes beigetragen haben. Hierzu gehören neben den Alliierten Kampfverbänden auch viele Partisan_innen aus ganz Europa.

 

Wir sagen Spacibo, Thank you und Merci an die Soldaten und Soldatinnen der alliierten Armeen und an die Partisan_innen hinter den Frontlinien. Frauen und Männer, die in den Bergen Italiens und Griechenlands, in den Wäldern Polens und Weißrusslands, aber auch in den Ghettos in Osteuropa tapfer und verzweifelt Widerstand leisteten.

 

Unser Dank und unsere Anerkennung gilt auch den vielen Soldat_innen aus den damaligen Kolonialgebieten, die auf alliierter Seite kämpften. In der eurozentrischen Geschichtsforschung wird bis heute wenig beachtet, dass der Zweite Weltkrieg auch in der später so genannten Dritten Welt stattfand. Allein 2,5 Millionen indische Soldat_innen standen auf alliierter Seite und kämpften gegen Deutsche, Italiener_innen und Japaner_innen. Auch 15.000 Jüd_innen aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina oder die 30.000 Mitglieder_innen der antijapanischen Volksbefreiungsarmee auf den Philippinen bekämpften Deutschland und seine Verbündeten. Sie alle halfen die faschistische Bestie zurückzuwerfen und zu besiegen.

 

Bei aller Freude über das durch alliierte Kampfverbände und Partisan_innen herbeigeführte Ende dieses Schreckensregimes, wollen wir jedoch auch nicht die Opfer eben diesem vergessen. Neben 6 Millionen Jüd_innen wurden hier auch Sinti & Roma, Menschen mit Behinderung, politische Gegner_innen, Homosexuelle und andere Menschen, die nicht ins nationalsozialistische Weltbild passten, entrechtet, misshandelt und schließlich vernichtet.

 

Bis heute sind jedoch die gesellschaftlichen Bedingungen des deutschen Faschismus nicht beseitigt. Im Zuge der Wiederherstellung der alten Macht- und Eigentumsverhältnisse und der Wiederaufrüstung in der Bundesrepublik wurden Nazi- und Kriegsverbrecher in allen Bereichen der Gesellschaft rehabilitiert. Sie konnten in höchste Staats- und Verwaltungsämter zurückkehren. Auch Ideologien wie Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Militarismus und Antikommunismus sind 67 Jahre nach der Befreiung gesellschaftliche Realität.

 

Das Weiterbestehen des deutschen Nationalismus, der den Deutschen doch angeblich aufgrund der Schande der Niederlage abgenommen wurde, zeigt sich weiterhin in nationalistischen Massenfeiern, in rassistischen Pogromen wie in Rostock-Hoyerswerda, in Erfolgen rechter Parteien und letztendlich auch in der drastischen Einschränkung des Asylrechts durch die etablierte Politik von Union, FDP und SPD.

 

Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die Verharmlosung des Nationalsozialismus sind auch heute noch fest in der Gesellschaft verwurzelt.

 

Mit dem Wissen, dass der Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung und für eine freie Gesellschaft noch lange nicht zu Ende ist, lassen wir uns das Feiern an diesem Tage nicht nehmen.

 

Wir bedanken uns nochmals ausdrücklich bei den westlichen Alliierten, der Roten Armee und allen Widerstand leistenden Gruppen, die sich der nationalsozialistischen Barbarei entgegensetzten und so die Tyrannei beendeten.

 

Wer nicht feiert hat verloren!