[Köln] Agnesviertel: "Kalle"- Zwangsräumung vollstreckt - massiver Polizeieinsatz

Erstveröffentlicht: 
16.04.2014

Heute Morgen wurde die Zwangsräumung gegen Karl Heinz 'Kalle' Gerigk, der seit 32 Jahren eine Dachgeschosswohnung in der Fontanestraße im Kölner Agnesviertel bewohnt, vollstreckt. Der Zwangsräumungstermin, der beim ersten Mal durch eine Blockade, organisiert durch Unterstützer der Initiative „Alle für Kalle“, verhindert worden war, wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Bitte beachten Sie auch die ungeschnittenen Original-Töne von Karl Heinz Gerigk, entstanden unmittelbar nach seiner Zwangsräumung, am Ende des Artikels. [nicht mitkopiert]

 

9:47 Uhr > Gerichtssprecher erklärt Räumung für beendet

Dr. Markus Strunk, Pressesprecher des Amtsgerichts Schlüssel ist übergeben. Damit ist die Räumung beendet. Der Räumungstitel beruht auf einer Entscheidung des Amtsgerichts Köln vom 8.10.2012. Damit hat der Eigentümer seine Wohnung wieder in Besitz genommen.

 

Es gibt einen leicht verletzten Sitzblockierer. Er hat laut Polizeisprecher Gilles "vehementen Widerstand" geleistet und "teilweise massiv um sich geschlagen", als er aufgefordert wurde, das Treppenhaus zu räumen bzw. sich wegtragen zu lassen. Er hat eine Platzwunde am Kopf erlitten und musste im Rettungswagen behandelt werden. Er kam in ein Krankenhaus. Er muss wahrscheinlich mit einer Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte rechnen.

 

Es waren ungefähr 20 Personen, die den Vorgarten und das Treppenhaus blockierten und deren Personalien festgestellt wurden. Ob und mit welchen Kosequenzen sie zu rechnen haben, ist noch offen.

 

Kalles Unterstützer befinden sich noch vor dem Drängelgitter. Kalle ist noch vor Ort. Er wird vorerst bei Freunden unter. Spekulationen, wonach er bereits eine neue Wohnung gefunden habe, seien falsch, so Kalle gegenüber report-k.de.

 

9:32 Uhr > Massives Polizeiaufgebot bei Räumung

Gegen 8:10 Uhr hatte die Polizei damit begonnen, Vorgartenblockierer wegzubringen. Gegen 8:22 Uhr begann die Polizei damit, das Treppenhaus des Hauses zu räumen, um dem Gerichtsvollzieher den Zugang zu „Kalles“ Wohnung möglich zu machen. Die Räumung war anfangs mittels einer Lautsprecheranlage kommentiert worden, die die „Kalle“-Unterstützer im Innenbereich des Hauses installiert hatten.

Bereits gegen 2:00 Uhr nachts hatten Polizeibeamte die Fontanestraße abgeriegelt. Es befanden sich zu dieser Zeit Menschen im Hausflur und vor dem Haus, dessen Dachgeschoss von Gerigk bewohnt wird.

Vor dem Haus hatte am heutigen Morgen eine Kundgebung von Unterstützern für „Kalle“ stattgefunden, unter anderem mit einem Auftritt von Rolli Brings. Nachbarn hatten, ebenfalls zur Unterstützung „Kalles“, Transparente aufgestellt.