Gegenüber von der »Frau Krause« ist eine versteckte Videoüberwachungs-Anlage gefunden worden. Wie Indymedia berichtet wurde die von außen nicht sichtbare Kamera aus einem leerstehenden Haus in der Connewitzer Simildenstraße entfernt. Die anonymen Autoren der Seite stellten Fotos der schwenkbaren Kamera und des dazugehörigen Festplattenrecorders auf die Seite. Wem die Überwachungsanlage gehört und ob die Funkverbindung über das LTE-Handynetz zur Übertragung der Bilder genutzt wurde, ist bisher unbekannt.
Wie die Website berichtet, war die Kamera in der ersten Etage des Hauses gegenüber der Kneipe »Frau Krause« durch Zufall entdeckt worden. Die leuchtenden Dioden waren abgeklebt und das dreckige Fenster so gesäubert worden, dass die Kamera den gegenüberliegenden Straßenzug im Blick hatte. In dem Artikel wird vermutet, dass die genutzten Überwachungsgeräte von der Polizei oder dem Verfassungsschutz eingesetzt werden, da diese zu den Kunden der Firma zählen, von der die professionelle und teure (etwa 8000 Euro) Ausrüstung stammt.
Die Stadträtin Juliane Nagel (Linke) will sich den Spekulationen im Stadtviertel nicht anschließen, sondern nimmt die Behörden in die Pflicht: »Die Polizei muss jetzt den Vorfall klarstellen, um die Verunsicherung unter den Anwohnern abzubauen«, sagt sie. «Der unter einem Auto angebrachte Peilsender vor einem halben Jahr, die vermehrten Zivilstreifen und jetzt die Kamera sind Indizien für einen höheren Ermittlungsdruck im Viertel.« Die umfangreiche, kostenintensive Ausstattung der Überwachungstechnik spreche ihrer Meinung nach dafür, dass staatliche Organe hinter der versteckten Kamera stehen.
Auf kreuzer-Nachfrage konnte die Polizei zu dem Vorfall bisher keine Auskunft geben. »Ich kann noch nicht sagen, ob die Anlage von uns ist«, sagt Sprecher Uwe Voigt. Das werde derzeit intern recherchiert.
UPDATE (2.4.14): Auch auf wiederholte Nachfragen bei der Polizeidirektion Leipzig wollte sich Pressesprecher Uwe Voigt nicht zu der Überwachungskamera äußern. »Wir können derzeit keine Angaben dazu machen«, sagte er am Mittwoch. In allen Dienststellen müsse der Vorfall erst geprüft werden. Wie lange dies dauere, könne man nicht sagen, erklärte Voigt. Auf die Frage, ob das bei der Polizei niemand mitbekäme, wenn eine Kamera verloren gehe, legte Voigt auf.
➢ https://linksunten.indymedia.org/de/node/109613
➢ http://de.indymedia.org/2014/03/353418.shtml
In der nächsten kreuzer-Ausgabe werden wir ausführlich
über die »Gefahrenzone Connewitz« und die Debatte darüber berichten.
MARKUS KOWALSKI