„Illoyal und inakzeptabel“: CDU feuert Scheuerl aus der Fraktion

Erstveröffentlicht: 
22.03.2014

Jetzt hat das Enfant Terrible den Bogen überspannt: Walter Scheuerl ist am Sonnabend aus der CDU-Fraktion geworfen worden! Als CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich die Botschaft beim Parteitag im Bürgerhaus Wilhelmsburg verkündete, ging die Begründung regelrecht im begeisterten Klatschen der Parteimitglieder unter. Scheuerl ist zwar kein CDU-Mitglied, ist aber auf CDU-Ticket in die Bürgerschaft eingezogen.

 

Entscheidend für die Trennung war offenbar Scheuerls Kritik am CDU-Vorschlag zur Abschaffung des Turbo-Abiturs. Scheuerl hatte, so sagte er gegenüber der MOPO, erst am Mittwochabend von dem CDU-Papier erfahren, das dann am Donnerstag vorgestellt wurde. Am Freitag stellte er seine Kritik bei Facebook ein. Wersich nannte Scheuerls Verhalten „nicht nur verantwortungslos, sondern illoyal und inakzeptabel“. Vor der Verkündung auf dem Parteitag hatte er bereits mit Scheuerl telefoniert und ihm den Austritt aus der Fraktion nahegelegt. Scheuerl selbst reagierte gelassen. „Ich werde offiziell am Montag austreten“, sagte er. Sein Mandat will er behalten und nun völlig ungebunden durch Fraktionszwänge Politik für „Wir wollen lernen“, machen. Marcus Weinberg wurde als Landesvorsitzender mit 82 Prozent wiedergewählt.