Trotz anders lautender Meldungen von gestern werden sich auch die Chemnitzer Kirchen an den Veranstaltungen zum Gedenken an die Bombennacht vom 5. März 1945 beteiligen. Sonnenberg / Kassberg. Um die Beteiligung der Kirchen am heutigen Gedenken anlässlich der Bombardierung von Chemnitz am 5. März 1945 hat es gestern Irritationen gegeben. Anlass waren Flugblätter, die in Briefkästen vor allem im Stadtteil Sonnenberg aufgetaucht waren.
Darauf wurden die angekündigten Veranstaltungen auf dem Neumarkt vermeintlich abgesagt. Grund seien angebliche Warnungen der Polizei vor "massiven Ausschreitungen in der Innenstadt", heißt es auf den Flugblättern. "Das stimmt natürlich nicht", sagt Pfarrer Stephan Brenner vom evangelisch-lutherischen Kirchenbezirk Chemnitz. Alle geplanten Veranstaltungen der Chemnitzer Kirchen werden demnach wie angekündigt stattfinden. Mehrere evangelische Gemeinden, eine katholische sowie eine methodistische Gemeinde laden dazu ein, von fünf verschiedenen Kirchen im Stadtgebiet aus auf sogenannten Friedenswegen zum Neumarkt zu pilgern. Man wolle damit zeigen, dass Menschen aus den verschiedenen Himmelsrichtungen gemeinsam für Toleranz und gegen Rassismus unterwegs sind, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung. Folgende Streckenführungen sind geplant: St.-Petri-Kirche am Theaterplatz, Straße der Nationen, Neumarkt; Kreuzkirche am Andréplatz, Henriettenstraße, Kaßbergstraße, Hartmannstraße, Theaterstraße, Webergasse, Neumarkt; Propsteikirche St. Johannes Nepomuk an der Hohe Straße 1, Reichsstraße, Zwickauer Straße, Theaterstraße, Rosenhof, Neumarkt; Friedenskirche an der Kaßbergstraße 30, Hohe Straße, Kaßbergauffahrt, Theaterstraße, Webergasse, Neumarkt; St.-Markus-Kirche am Körnerplatz, Glockenstraße, Dresdner Platz, Waisenstraße, Bahnhofstraße, Brückenstraße, Straße der Nationen, Neumarkt. Beginn ist heute jeweils 17 Uhr an der jeweiligen Kirche.