Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ist ein festgenommener Aktivist in Bahrain in Untersuchungshaft gestorben. Jaafar Mohammed Jaafar, der nur 23 Jahre alt wurde, und seit Dezember letzten Jahres wegen angeblichen Waffenschmuggels inhaftiert war, starb nach offiziellen Angaben infolge seiner Erkrankung. Er litt an einer Sichelzellenanämie.
Unklar ist, ob er deswegen überhaupt angemessen behandelt wurde, auch berichtete ein anderer Aktivist, Jaafar Mohammed Jaafar sei während der Inhaftierungszeit gefoltert worden.
Seine Familie berichtet ebenfalls von Folterungen, Jaafar Mohammed Jaafar sei geschlagen und mit Elektroschocks misshandelt worden.
Verschiedene internationale Menschenrechtsorganisationen berichten ebenso wie das bekannte Zentrum für Menschenrechte in Bahrain immer wieder von systematischen Folterungen und sexuellen Misshandlungen in den Knästen und Zentren von Bullen und Geheimdiensten.
Tausende nahmen an der Beisetzung von Jaafar Mohammed Jaafar in der Ortschaft Daih teil, anschliessend kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Bullen, die von hunderten wütenden Jugendlichen mit Steinen und Molotows eingedeckt wurden. Die Bullen setzten ihrerseits massiv Reizgas, Blend-und Schockwurfkörper und Gummigeschosse ein. Einem Bericht der Deutschen Welle zufolge ist unter den Lieferanten für das in Bahrain massenhaft eingesetzte Reizgas auch das deutsch-südafrikanische Unternehmen Rheinmetall Denel Munition Pty (RMD).
Gegen die massenhaften Importe von Reizgasgranaten, die von den Bullen häufig auf Kopfhöhe der Demonstranten abgefeuert werden (was schon mehrere Menschenleben gefordert hat) gibt es mittlerweile die Kampagne stoptheshipment.
Videos:
Zusammenstösse nach der Beisetzung:
http://www.youtube.com/watch?v=xKp8mTjyLvY
Angriff mit Molotows als Vergeltungsaktion: