Unter dem Motto „Rassismus tötet – Solidarität mit den Opfern rechter Gewalt“ gingen heute in Marburg knapp 100 Menschen entschlossen und laut auf die Straße. In Redebeiträgen der No Border Gruppe Marburg und der antifa gruppe 5, auf Flyern und Transparenten wurde ein Ende der rassistischen Gewalt gefordert und zur Teilnahme an der Antifa-Demo in Dautphetal am 22.2.2014 aufgerufen. Anlass zur Demonstration war vorrangig der Angriff auf ein Asylsuchendenheim in Wohratal nahe Marburg.
Überraschend war die gute Kooperation mit der örtlichen Polizei, die sich durch ihre weitgehende Abwesenheit auszeichnete. Die Demo konnte unangemeldet und ungestört laufen.
Im Redebeitrag der antifa gruppe 5 hieß es: dem jüngsten Angriff auf eine Asylsuchendenunterkunft in Wohratal wird die Kontinuität rassistischer Übergriffe offensichtlich. Dabei wurde das Haus verwüstet, Fenster zerstört und die BewohnerInnen bedroht.
Fakt ist: Nazis morden. Und das nicht erst seit dem NSU. Seit 1990 wurden mindestens 180 Menschen von Nazis in der BRD ermordet. Ob sie Leute zusammenschlagen, aus der S-Bahn werfen, erstechen oder eben ihr Haus anzünden, bleibt in der Begründung gleich. Jedoch bleibt die Frage nach den Ursachen rechter Gewalt in der Diskussion um Rechtsterrorimus und Stiefelnazis meist außen vor. Nazis entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie finden Bedingungen vor, die eine solche Ideologie erst ermöglichen - und das in allen Teilen der Gesellschaft, häufig aus der bürgerlichen Mitte heraus. In der Großstadt, auf dem Dorf, im Osten wie im Westen gilt: Migrant_innen erfahren Rassismus in erster Linie nicht durch Nazis, sondern von den Nachbarin, am Arbeitsplatz sowie auf der Ausländerbehörde.“
Mit der heutigen Demonstration wurde kämpferisch an die Kontinuität rechter Gewalt erinnert und ein starker Auftakt für die Demonstration am 22.2.14 in Dautphetal gesetzt.
Kommt alle nach Dautphetal! - Alle Infos auf dautphetal.blogsport.de
22.02.2014 – 15 Uhr – Bhf Friedensdorf
Gegen die rassistischen Zustände – ob Ausländerbehörde oder Naziclique!
Der antifaschistische Selbstschutz muss organisiert werden!