Zahlreiche Denkmäler schmücken die Landschaften des ehemaligen Jugoslawiens. Sie stehen an wichtigen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs und lösen durch ihre "revolutionäre Ästhetik" bis heute noch Faszination aus. In der Vergangenheit gebaut, um an den erfolgreichen aber auch leidvollen Widerstand im Zweiten Weltkrieg zu erinnern, zeugen sie bis heute von einer Denkmalkultur, die sich von anderen sozialistischen Ländern unterschieden hat. So werden die Monumente von vielen Künstlern in den letzten Jahren entdeckt und mit "Raumschiffen ferner Galaxien" verglichen. Nach dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawiens erscheinen die Denkmäler heute als widersprüchliche Objekte: sie wirken erhaben und trostlos zugleich.
In einem Vortrag
über die Denkmalkultur des sozialistischen Jugoslawiens soll diskutiert
werden, wie sich diese "revolutionäre Ästhetik" entwickelt hat. Welche
Fallstricke der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg haben sich im
ehemaligen Jugoslawien ergeben? Welche Bedeutung haben diese Denkmäler
heute, 20 Jahre nach dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawiens?
Der
Vortrag bespricht Orte und zeigt Bilder aus dem Buch "Mythos Partizan –
(Dis-)Kontinuitäten der jugoslawischen Linken: Geschichte, Erinnerungen
und Perspektiven".
Kopenhagener Str. 9 Berlin-Prenzlauer Berg
Referentin: Mara Puskarevic (Autorin und Mitglied bei SolidarnOST)
Moderation: Fabian Kunow