[S] Rojava - Soligraffiti und Mobivideo

Um uns mit dem Aufbauprozess in Rojava zu solidarisieren und auf die Rojava - Solidemo am 08. Februar 2014 in Stuttgart zu mobilisieren haben wir in Stuttgart ein schönes Grafitti gemalt.
http://www.youtube.com/watch?v=jNoc59BlLAc

 

Rojava - Das Schweigen brechen!

 

Internationale Solidarität mit Rojava!

 

Im Zuge des so genannten „Arabischen Frühlings“ kam es auch in Syrien zu gerechtfertigten Aufständen gegen die dort herrschenden Verhältnisse. Sie richteten sich gegen die Regierung Assads und forderten mehr Freiheiten sowie die Einhaltung von Menschenrechten und Mitbestimmung.

 

Durch die Einmischung verschiedener Länder in die Geschehnisse in Syrien ist der Konflikt längst nicht mehr von den dort lebenden Menschen bestimmt. So unterstützen westliche und arabische Länder wie z.B. Saudi-Arabien, Katar und die Türkei unter anderem islamistische Gruppen und die so genannte Freie Syrische Armee (FSA) in ihrem Kampf gegen die Truppen Assads. Ihnen geht es um die Erlangung von mehr Einflussmöglichkeiten in Syrien - was sie unter Assad nicht in gewünschter Weise hatten.

Doch neben diesen Konfliktparteien, die sich militärisch bekämpfen, gibt es noch eine andere politische Kraft: Eine Bewegung in dem zum größten Teil von Kurdinnen und Kurden bewohnten Nordsyrien, in der Menschen ihr Schicksal selbst in die Hände nehmen.

 

Von Massenprotesten...

 

In Nordsyrien – dem westlichen Teil Kurdistans, auch Rojava genannt – wurden 2012 die Truppen Assads durch Massenproteste vertrieben, Regierungsgebäude von der Bevölkerung besetzt und die Autonomie ausgerufen. Lokale und regionale Rätestrukturen und ein Volksrat wurden gebildet, die Herstellung von Nahrungsmitteln kollektiviert, die Polizei durch so genannte „Freiwillige Ordnungskräfte“ ersetzt, eigene Volksgerichte gegründet und Krankenhäuser, Schulen und weitere öffentliche Einrichtungen aufgebaut.

Obwohl Kurdinnen und Kurden den Großteil der Bevölkerung darstellen, geht es in Rojava nicht nur um sie. Die Partizipation aller dort lebenden Ethnien und Minderheiten wird durch deren festgelegten Vertretung in allen Räten ermöglicht. Frauen sind ein wichtiger Teil des Prozesses und müssen mit mindestens 40 % in allen Strukturen vertreten sein. Zusätzlich verfügen sie über eigene Strukturen, in denen Probleme wie häusliche Gewalt kollektiv angegangen werden. Mit der YPJ haben sie sich auch eine eigene Verteidigungsstruktur geschaffen, in der nur Frauen kämpfen.


zum Befreiungskampf

 

Vor der Kriegssituation in Syrien wurden regierungskritische Kurdinnen und Kurden und progressive Kräfte von der Assad-Regierung verfolgt. Aktuell wird der Aufbauprozess in Rojava von islamistischen Gruppen wie z.B. der Al Nusra Front und ISIS (Islamische Staaten Irak und Syrien)bekämpft. Sie rufen zum “Heiligen Krieg“ in Rojava auf und regelmäßig kommt es zu Angriffen, Ermordungen und Vergewaltigungen durch Dschihadisten. Gleichzeitig versuchen die Türkei und der Nordirak Rojava zu isolieren, indem sie ihre Grenzen für Hilfsgüter und Nahrungsmittel gesperrt haben. Die Türkei bietet den Islamisten außerdem einen Rückzugsraum und unterstützt sie mit Verpflegung und Logistik. Auch seitens Assads oder der westlichen und arabischen Länder ist keine Hilfe für Rojava zu erwarten.

 

In Rojava befinden sich 60 % der syrischen Ölvorkommen und es ist praktisch geographisch der Eingang in den Nahen Osten – alleine deshalb ist davon auszugehen, dass Rojava weiterhin bekämpft wird. Hinzu kommt, dass die Herrschenden der angrenzenden Länder die Befürchtung haben, dass die fortschrittliche Bewegung auf ihr Territorium übergreifen könnte. Schon jetzt kommen immer wieder linke Kräfte aus anderen Ländern nach Rojava, um den Prozess praktisch zu unterstützen und von den dort gemachten Erfahrungen zu lernen.

 

Internationale Solidarität, die sich gegen die Allianz imperialistischer Staaten, regionaler Akteure wie Saudi-Arabien oder der Türkei und Islamisten, genauso wendet wie gegen die Regierung-Assad und die Errungenschaften der Menschen in Rojava verteidigt, ist also dringend notwendig!

 

Kommt am 8. Februar 2014 um 14 Uhr zu der Solidaritätsdemonstration in Stuttgart
(Lautenschlagerstr. - gegenüber vom HBF).


Weitere Infos: www.otkm-stuttgart.tk