Düsseldorf – Die Bundeswehr stellt in großer Zahl auch Minderjährige als Zeitsoldaten und freiwillig Wehrdienstleistende ein. Dies geht aus einem Zeitungsbericht hervor. Die Bundeswehr verteidigt diese Praxis und stützt sich auf das Völkerrecht.
Einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post zufolge werden von der Bundeswehr auch Minderjährige als freiwillig Wehrdienstleistende und Zeitsoldaten beschäftigt. Dies habe eine Anfrage der Linken ergeben, die von der Bundesregierung bestätigt wurde.
Allein 2012 habe die Bundeswehr danach 1216 Minderjährige eingestellt, die auch an der Waffe ausgebildet würden. Nach den Angaben der Bundeswehr würden in großer Zahl schon 16- und 17-jährige Mädchen und Jungen und angeschrieben und auch deren Bewerbungen entgegengenommen.
Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums gilt für Minderjährige unter anderem das Verbot der Teilnahme an Auslandseinsätzen und die Beschränkung des Waffengebrauchs allein auf Ausbildungszwecke. „Die Praxis in Deutschland ist transparent und entspricht dem Völkerrecht“, so das Ministerium in den Antworten der Bundesregierung.
Für einen Beginn des freiwilligen Dienstes in den Streitkräften sei ein Mindestalter von 17 Jahren verbindlich. Minderjährige dürften zudem nur mit Zustimmung der Eltern in die Streitkräfte aufgenommen werden. Wenn Jugendliche im Rahmen der Berufsorientierung, die oftmals vor dem 18. Lebensjahr stattfinde, auch Informationen über die Streitkräfte erhielten, stelle dies „keine kritikwürdige Praxis da“.
(AIL, kna)