17. Januar 2014 12:28 Uhr, B.Z. | Aktualisiert 15:13
BVG-Mitarbeiter erwischten Oranienplatz-Bewohner ohne gültiges Ticket, holten die Polizei. Es kam zum Handgemenge.
Gegen 10 Uhr kontrollierten BVG-Mitarbeiter am Hermannplatz in Neukölln eine Gruppe von sechs Personen, die Bewohner des Flüchtlingscamps am Oranienplatz in Kreuzberg sind, darunter auch eine Sprachmittlerin. Einige der Flüchtlinge waren nach Informationen der B.Z. auf dem Weg zu einem Gespräch mit Integrationssenatorin Dilek Kolat.
Gegen 10 Uhr wollten Fahrscheinkontrolleure die Gruppe am U-Bahnhof kontrollieren. Offenbar hatte keiner der Flüchtlinge einen Fahrschein, die BVGler ließen die mutmaßlichen Schwarzfahrer deshalb aussteigen. Auf dem Bahnsteig kam es zum Streit und zu Rangeleien. "Das war eine handfeste Auseinandersetzung", berichtet ein Augenzeuge der B.Z.
Ein Mann löste sich nach Polizeiangaben aus der Gruppe und legte sich auf die Gleise, weshalb der U-Bahnverkehr auf der Linie 7 unterbrochen werden musste. Als die BVG-Bediensteten den 41-Jährigen aus dem Gleisbett holte, biss der Mann einem BVB-Mitarbeiter in die Hand, schlug und trat nach dem Sicherheitspersonal.
Die BVG-Kontrolleure riefen die Polizei – doch die "Refugees" leisteten auch gegenüber den Beamten heftigen Widerstand. Einem Polizisten wurde dabei sogar in die Hand gebissen. Die Beamten riefen aufgrund des aggressiven Verhaltens der Gruppe Verstärkung.
Der 41-Jährige und eine ebenfalls aggressive Frau (25) wurden festgenommen, kamen in eine Gefangenensammelstelle zur Identitätsüberprüfung und wurden danach wieder freigelassen. Der Rest der Gruppe habe sich unerkannt entfernen können, teilte die Polizei mit. Insgesamt wurden zwei Polizisten und ein Mitarbeiter der BVG verletzt.
Bei Facebook ist mittlerweile ein Video hochgeladen worden, das den Polizeieinsatz am Bahnsteig zeigen soll.