Magdeburg gedenkt der Bombardierung

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Erstveröffentlicht: 
15.01.2014

Am 16. Januar 1945 hat die britische Royal Air Force einen verheerenden Luftangriff auf Magdeburg geflogen. Rund 2.500 Menschen verloren ihr Leben. Aus Anlass des 69. Jahrestages erinnern in der Landeshauptstadt zahlreiche Veranstaltungen an die Opfer und die Zerstörungen.


Zentrales Gedenken auf dem Westfriedhof

Oberbürgermeister Lutz Trümper ruft die Bürger auf, sich um 15:00 Uhr der zentralen Gedenkfeier auf dem Westfriedhof anzuschließen. "Alljährlich erinnern wir uns an den Gräbern der Männer, Frauen und Kinder auf dem Magdeburger Westfriedhof an die Zerstörung unserer Stadt und an das Leid, das den Überlebenden zugefügt wurde", erklärte Trümper. Im Gedenken an die Toten dürfe nicht vergessen werden, dass der Zweite Weltkrieg von deutschem Boden ausging. Der Krieg kam nach Deutschland zurück. Magdeburg teilte das Schicksal vieler Städte, die schwer zerstört wurden und in denen Tausende Menschen ihr Leben verloren, sagte Trümper weiter.

Ebenfalls um 15:00 Uhr beginnt in der Stadtbibliothek am Breiten Weg die Lesung "Die Magdeburger Bombennacht 16. Januar 1945 - Erlebnisberichte". Im Opernhaus ist um 20:00 Uhr das Gedenkkonzert "Für eine friedliche Welt" geplant. Zur Aufführung kommt traditionell Beethovens neunte Sinfonie. Unter dem Titel "Ein wahres Elend, der verdammte Krieg" beginnt zur gleichen Zeit das Forum Gestaltung mit einem Improvisationskonzert für Chor, Schlagwerk und Saxophon. In der Konzerthalle Georg Philipp Telemann wird ab 20:15 Uhr ein Orgelkonzert aufgeführt. Im Kloster Unser Lieben Frauen läuten um 21:28 Uhr, dem damaligen Zeitpunkt des Luftangriffs, die Glocken.

Luftangriff zerstörte 90 Prozent der Innenstadt

Magdeburg war 1944 und 1945 mehrfach Ziel britischer und US-amerikanischer Luftschläge. Das mit Abstand schwerste Bombardement erlebte die Elbestadt am Abend des 16. Januar 1945. Bei dem 39 Minuten dauernden Angriff mit Luftminen, Spreng-, Brand- und Phosphorbomben wurden 90 Prozent der Innenstadt zerstört. Neben den 2.500 Toten verloren etwa 190.000 Menschen ihr Obdach. 15 Kirchen und der Breite Weg - seinerzeit eine der prächtigsten Barock-Straßen Deutschlands - wurden fast vollständig verwüstet. Allein der Magdeburger Dom überstand den Angriff relativ unbeschadet. Die Bombardierung Magdeburgs gehörte zu den verheerendsten Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges überhaupt.