Wagentage in Wien: Kampf für mehr Freiräume!

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Im Rahmen der Wagentage in Wien wurden gleich zwei neue Plätze besetzt. Für die Gruppe an der Hafenstrasse läuft soweit alles rund. Die neue Wagenburg an der Baumgasse ist jedoch Räumungsbedroht.

KanalB hat einen Videoclip zu den Wagentagen gedreht.

 

Weiter unten findet ihr Pressemitteilungen der beiden neuen Wagenplätzchen. Viva Wagenleben!

 

Mehr Infos: wagenplatz.at

Wagentage bei wagendorf.de

Wagenburg Hafenstrasze

 

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Freitag 24. Juli 2009

 

Wir, der Wagenplatz Wien Baumgasse, stehen nun seit Mittwoch, den 22.07.2009, auf der davor brachliegenden Fläche in der Baumgasse, gegenüber des Kulturprojektes Arena, um diese Brache aktiv zwischen zu nutzen.

 

Toleriert werden wir hier von den GrundstückseigentümerInnen, der riesigen Baugesellschaft Porr, bis Dienstag, den 28.07.2009, um 9 Uhr morgens.

Unsere Wägen beparken bzw. bewohnen einen kleinen Bruchtteil dieser riesigen, seit Jahrzehnten brachliegenden Fläche.

Uns wurde von Seiten der Porr Liegenschaftsverwaltung, durch Herrn Primer, bisher leider nur durch telefonische Kommunikation keine Zwischennutzung gestattet. Uns wurde somit keine Gelegenheit geboten, unser Projekt und Konzept auf persönlicher Basis den Großgrundstückseigentümer(n) vorzustellen.

Wir haben mehrmals versucht, ein persönliches Gespräch zu finden und scheiterten jedes Mal.

Derzeit ist es Fakt, dass wir dieses Grundstück räumen müssen.

Weiterhin offen bleibt unser weiteres Ziel, da wir in gut 4 Wochen endgültig und buchstäblich auf der Straße stehen.

Das Einzige was wir benötigen, ist die Zusage einer legalen Zwischennutzung. Natürlich sind wir gegenuber einem ANGEMESSENEN Mietzins nicht abgeneigt .

 

Wir benötigen nicht mehr, wollen aber nicht weniger .

 

Es geht hier um die Existenz von mindestens 7 Menschen, die sich bewusst dazu entschieden haben, im Wagen zu leben und das in einer selbstverwalteten Wohn- und Kulturgemeinschaft.

Primär schaffen wir hier einen Wohnraum, da wir unseren bisherigen in der Kimmerlgasse in Simmering mit Ende August verlieren. Ein Wagenplatz jedoch ist mehr als reiner Wohnraum, somit sind auch wir bemüht, ein offener Raum für Kultur, Kunst und Austausch zu sein.

Ein bereits existierender Bühnenwagen ist eine der infrastrukturellen Vielfältigkeiten, die wir gerne allen Interessierten zur Verfügung stellen würden. Diese Tage beherbergen wir hier viele WagenbewohnerInnen, welche von weit her angereist sind, da sie uns als unterstützenswertes Projekt ansehen und genauso wenig wie wir hinnehmen können und wollen, dass es in Wien bisher nicht möglich war, Wagenleben legal möglich zu machen.

 

Nach den, über ein Jahr andauernden Verhandlungen mit der Stadt Wien, welche in unseren Augen zu nichts geführt haben, wissen wir, dass wir, um Klagen der Baupolizei zu entgehen, auf Bauland stehen müssen.

 

… und das tun wir im Moment!

 

Pressetelefon: 068110774635 oder mail@wagenplatz.at oder vorbeikommen…

 

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Freitag, 24. Juli

 

Am neuen Wagenplatz in der Hafenzufahrtstrasse läuft alles wunderbar. Das Grundstück ist perfekt geeignet, AnrainerInnen stören wir keine, mit unseren Nachbarn verstehen wir uns bestens. Vermutlich haben wir sogar schon ein soziales Projekt im Bezirk für unsere „Miete“ gefunden.
Am Dienstag treffen wir Ute Bock – bei ihr wären die 500 Euro die wir monatlich bezahlen wollen mit Garantie gut aufgehoben.
Der neue Platz entspricht unseren Ansprüchen und wäre für uns sehr gut als Winterquartier geeignet. Wir sind nicht bereit uns von der Stadt vertreiben zu lassen ohne eine angemessene Alternative zu bekommen.

Der Winter rückt näher, auf den wollen wir uns infrastrukturell vorbereiten können. Wir haben im Leben noch andere Aufgaben und es wird Zeit , dass wir uns diesen wieder ungestört widmen können.
Bisher hat die Stadt versagt. Jetzt gibt es drei Wagenplätze. Auf allen wohnen Menschen, die ihre Vorstellungen vom Leben im Wagen wagen und ein Recht darauf haben ohne ständig vom Staat in Rechtfertigungszwang gebracht zu werden.
Wir wollen keiner und keinem auf der Tasche liegen. Wir wollen ein Grundstück, welches von niemandem benutzt wird und dafür eine angemessene Miete zahlen.
Genau das machen wir jetzt auch. Solidarische Ökonomie ist machbar.
Dass die Stadtpolitik mit unseren sehr anspruchslosen Forderungen, unserer Flexibilität und Kooperationsbereitschaft seit Jahren überfordert ist, zeigt wieder einmal sehr deutlich wie starr und handlungsunfähig das derzeitige System ist.
Irrsinnig, wie etwas so Einfaches dermaßen verkompliziert werden kann.
In einer Demokratie sollte es möglich sein die eigene Wohnform selbst zu wählen.

 

Ein Schiff, ein LKW oder eine Wohnung; Die Entscheidung treffen wir – und nicht der Staat!

 

Wagenplatz Hafenstrasze Wien

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http://wagenplatz.at - Seite der Wagenburg Wien bzw. des bisherigen Wagenplatzes in der Kimmerlgasse, Wien Simmering
http://hafenstrasze.wagenplatz.at - Wagenburg Hafenstraße. Eine Sandburg im Getriebe
http://www.wagendorf.de/index.php/News:WAGENTAGE_Wien - Aufruf zu den Wagentagen vom 23. - 27. Juli 2009
https://at.indymedia.org/node/15187 - 2 neue Wagenplätze für Wien - Feature auf at.indymedia.org
https://at.indymedia.org/node/15178 - Bilder Wagenplatz Hafenstrasse
https://at.indymedia.org/node/15180 - Bilder Wagenplatz Baumgases

http://no-racism.net/article/3047 - Wien dreht durch - und hat drei Wagenplätze, Bericht auf no-racism.net

http://nochrichten.net/?p=334 -Wagentage schaffen zwei, drei, viele Wagenplätze in Wien

http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=13666 - Audiointerview 1
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=29179 - Audiointerview 2
http://austria.kanalb.org/clip.php?clipId=2411 - Video zu den neuen Wagenplätzen
http://www.youtube.com/watch?v=2nqaoLLITzQ - Video von der Wagenplatzdemo am Samstag, 25. Juli 2009