Umzug der Wagengruppe Sand im Getriebe zum KuCa Action-Camp nach Littenweiler

Sand im Getriebe

Nachdem wir, die Wagengruppe „Sand im Getriebe“ vom Gelände der DB-Netz AG im Schildackerweg vertrieben wurden, sind wir mit unseren Wägen auf den öffentlichen Parkplatz gegenüber des Bahnhofs Littenweiler umgezogen. 

Kurz nachdem die DB-Netz AG eine Duldung der Wagenburg auf dem Gelände bis zum Herbst zugesichert hatte wurde diese durch eine dreiste Lüge der Bundespolizei, die Wägler_innen hätten eine Facebook Party für den Platz angekündigt, veranlasst die Wägen innerhalb weniger Stunden des Platzes zu verweisen. Eine derartige Partyankündigung hatte es nie gegeben.

 

„Wir sehen hierin einen erneuten Beweis der aggressiven Vertreibungspolitik gegenüber Wägler_innen und sind entsetzt von den Methoden mit denen diese Hetze gegen uns betrieben wird“, so die Wagenbewohnerin Jeniffer.  Um eine Beschlagnahmung der Wägen zu vermeiden fuhren diese Sonntag den 07.07.2013 nach Littenweiler.  Anlass für die Wahl dieses Standpunktes war auch sich mit dem, in unmittelbarer Nachbarschaft stattfinden, „KuCa Bleibt! Action Camp“ zu solidarisieren und sich gegenseitig zu unterstützen und zu bereichern.

 

Das selbstverwaltete Kultur Café  (KuCa) an der Pädagogischen Hochschule sieht sich, wie auch die Freiburger Wägler_innen, mit urbaner  Aufwertungs- und Vetreibungspolitik konfrontiert. Bei der geplanten Neugestaltung des Areals rund um den Bahnhof Littenweiler ist kein Raum mehr für den unkommerziellen Kulturort vorgesehen. Alternative Räumlichkeiten für das KuCa werden bisher nicht in Aussicht gestellt. Wir solidarisieren uns mit dem KuCa und allen unkommerziellen selbstverwalteten Freiräumen die von Gentrifizierung betroffen sind.

 

Die Freiburger Polizei erweist sich bei ihren Ermittlungen gegen die Wagenbewohner_innen mal wieder als übereifrig. Laut ihres Sprechers Karl-Heinz Schmidt in der Badischen Zeitung wird derzeit der Grundstückseigentümer (hierbei handelt es sich um das Land Baden-Württemberg) gesucht um nach grünem Licht für ein Eingreifen der Polizei „zu fragen“.

 

Doch auch nach dem Ende des KuCa Action Camps möchten wir weiterhin auf dem Platz bleiben. Das Interesse und die positive Resonanz  Seitens der Studierenden und der Littenweiler Bevölkerung, die sich insbesondere diesen Donnerstag  beim Tag des offenen Wagens zeigte, hat uns darin bestärkt den  Standort vorerst beizubehalten bis eine dauerhafte Alternative gefunden wurde.

Wir fordern vom Land Baden-Württemberg eine Duldung unserer Wagenburg auf ihrem Gelände oder uns gegebenenfalls eine andere Fläche zur Verfügung zu stellen.

 

Die Stadt Freiburg fordern wir dazu auf das Leben im Wagen als alternative Wohnform anzuerkennen und anstatt uns von Bordsteinkante zu Bordsteinkante zu jagen bei der Suche nach einem geeigneten Platz zu unterstützen.

 

 

KuCa bleibt!


Für eins, zwei, drei, vier – viele neue Wagenplätze!