Vorfälle am 8.Mai Wien

Wir sind Student_innen an der Uni Wien und waren am 08.Mai 2013 am Abend auf der an diesem Tag stattfindenden Campusparty. Uns wurde empfohlen, dass eine Veröffentlichung dieses Textes auf indymedia, die Verantwortlichen bzw Partyorganisator_innen (Autonome Party Aktion ?) am ehesten erreichen würde:

 

Es geht um einen Vorfall den wir an diesem Abend am Campus beobachtet haben. An dem Abend wurde offenbar von den Partyausrichter_innen versucht eine Person vom Campus zu verweisen. Es geht um einen kleineren jungen Mann mit Dreadlocks. Ihm wurde soweit es uns weitererzählt wurde seine Anwesenheit vorgeworfen. An dem konkreten Abend soll er nichts gemacht haben, aber er soll in einem oder mehreren linken Hausprojekt(en) Hausverbot haben. Nun handelt es sich beim Campus um kein Haus, sondern um einen öffentlichen Raum. Deswegen waren wir über diese Auskunft irritiert.

 

Vielmehr irritiert waren wir aber darüber was dann passierte:

Der junge Mann wurde von vielen Menschen umringt, weigerte sich aber zu gehen. Daraufhin wurde die Musik abgeschaltet und sinngemäß durchgesagt, dass die Musik erst wieder aufgedreht werde, wenn die gemeinte Person „entfernt“ wird. Mehrere Personen haben sich daraufhin bei der Bühne durchgefragt wer gemeint ist. Wir wissen nicht, ob daraufhin die Person „entfernt“ wurde oder die Person angesichts der Durchsage lieber selber geflüchtet ist – die Musik wurde nach einiger Zeit wieder eingeschaltet. Zirka eine Stunde später dürfte der junge Mann jedenfalls wieder aufgetaucht sein und sich daraufhin ziemlich schnell mehrere Menschen zusammen gefunden haben die vorher erfolgte Durchsage durchzusetzen und den jungen Mann zu „entfernen“.

 

Das ganze ist in einem anderen Hof als die Campusparty stattfand in eine Schlägerei ausgeartet. Freund_innen des jungen Mannes schienen dem jungen Mann angesichts des physischen Angriffs und der zahlenmäßigen Unterlegenheit zu Hilfe kommen zu wollen. Eine dieser Personen dürfte dabei jedenfalls schwerer an der Hand verletzt worden sein! Der junge Mann und seine Freund_innen flüchteten dann jedenfalls angesichts der Schläge. Dieser Vorfall hat uns sehr verstört. Egal was dem jungen Mann vorgeworfen wird, diese Vorgehensweise kann es unserer Meinung niemals rechtfertigen.

 

Dies war jedoch nicht der einzige Vorfall an diesem Abend:

Mehrere junge Antifas haben wiederholt sehr laute Böller in direkter Nähe zu Menschen gezündet und Leuchtraketen zum Teil mit Explosion am Boden gestartet. Wir fanden diese Aktionen nicht nur rücksichtslos, sondern auch sehr gefährlich!

Eine Person mit Amerikaflagge hat einer anderen Person ins Gesicht geschlagen.

 

Für die schlagende Person, die Böllerwerfer_innen als auch für den gewalttätigen Mob blieben deren Gewalttätigkeiten jedoch ohne Konsequenzen.

 

Wir waren dieses Jahr schon auf einigen Campuspartys und haben diese Anlässe als sehr schöne und ruhige Partyabende ohne derartige Vorfälle in Erinnerung.

Der Abend vom 08. Mai bleibt uns jedoch aufgrund der geschilderten Vorfälle sehr negativ in Erinnerung! Wir werden jedenfalls sicher nicht mehr zu Partys welcher Art auch immer schauen, die von der Autonomen Party Aktion (?) ausgerichtet werden, hoffen aber durch diesen Text eine Reflexion bei den Verantwortlichen anzuregen!

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"Egal was dem jungen Mann vorgeworfen wird..."

nö.

Jeder Mensch verdient es, mit respekt behandelt zu werden, ganz egal, welche geschichte er/sie hat.

 

einen nazi hasse ich, weil er eine scheiss einstellung hat und gefährlich ist, nicht weil er/sie ein scheiss mensch ist.

wenn er/sie seine/ihre meinung glaubhaft ändert, ändert sich meine einstellung zu ihm/ihr.

 

die allgemeinen menschenrechte basieren darauf, dass JEDER mensch eine würde besitzt, und daraus sich gewiße rechte ergeben. und unter diesen standard soll doch eine radikale linke wirklich nicht fallen. hexenjagden gehören hoffentlich der vergangenheit an....

.

"wenn er/sie seine/ihre meinung glaubhaft ändert"

 

es wäre zu belegen, dass dem so ist. 

abstrakte antwort:

im prinzip ist das egal. du machst dich durch deine worte/taten ständig erneut zu einem rassit/sextist/nazi/ whatever. wenn diese worte/taten unterbleiben, bist du auch kein rassist/sexist/nazi/wahtever mehr.

aber du hast schon recht, dass ist eine der 2 fehler in meiner argumentation: was ist, wenn die bisherige geschichte so ist, dass erneute grenzüberschreitungen wahrscheinlich sind? und was ist, wenn eine der grenzüberschreitungen in der vergangenheit so massiv war und es so starke verletzungen, vertrauensbruch ist, dass mensch diese person einfach nicht mehr sehen mag?

ich hab keine antwort auf diese fragen. ich weiß, das hier nur ausprobieren und immer wieder erneut scheitern hilft. mein obiges posting sollte ja hauptsächlich ein plädoyer für dieses erneute hinschuen etc. sein.

defma ist teil dieses ausprobierens, und ist in einigen fällen sinnvoll. in anderen ist es offensichtlich kontraproduktiv.

 

konkrete antwort:

so wie dieser fall ausieht, und was ich davon weiß(was sehr wenig ist), ist er nicht lösbar. er ist hoch emotionalisiert, er läuft schon mehrere jahren und er spaltet massiv die szene. die eigene positionioerung wird wichtiger als das anstreben einer lösung. in die´sem umfeld ist eine änderung des täters unwahrscheilich, und würde sie doch passiern(weiß ich nicht), würde sie nicht bemerkt werden. wenn es je eine lösung für diesen konflikt gab(weiß ich nicht), dann ist es jetzt dafür zu spät.

es kann nur noch von einem heißen zu einem kalten konflikt werden.

Eine ähnliche Beschreibung des ersten Vorfalls, aber leider wegen der vielen Schimpfwörter wesentlich schwieriger lesbaren Blogbeitrag dazu, gibt es hier: https://sunnyromy.wordpress.com/2013/05/20/diskriminierung-hat-einen-namen-8mai-antifa-party-unicampus-altesakh/ (in der linken Spalte)

Du meine Güte, die unpolitischen Studis wollen ungestört friedlich feiern... Gehts doch in die Pratersaune oder ins Flex, da seits ihr besser aufgehoben, SpassgesellschaftsfanatikerInnen!

Das Private ist Poltisch - so auch Partys und erst recht am 8. Mai, dem Tag der Befreiung in Wien.

 

Nix passiert zufällig oder zur Belustigung. Auch nicht, weil Frauen so gern ihre Macht demonstrieren oder schlicht gemein sein wollen.

Der "arme junge Mann mit Dreadlocks" wurde im Zuge einer feministischen Intervention hinausgeschmissen, die VeranstalterInnen haben das unterstützt und dann ist das Ganze eskaliert. Warum? Weil der "arme junge Mann mit Dreadlocks" nicht weiss, wann genug ist. Wann er sich zu schleichen hat und wann er nicht mehr erwünscht ist - auch an öffentlichen Orten.

 

Es geht um Sexismus, sexualisierte Übergriffe und körperliche Gewalt - zu diesem Konflikt kann mensch hier, am Blog der Wiener UnterstützerInnengruppe DEFMA einiges nachlesen: http://defma.blogsport.de/2013/06/16/stellungnahme-von-der-ug-defma-zu-t-t/

 

Der vermeintlich "arme junge Mann" wird von seinem Umfeld, der Pizzeria Anarchia, massiv geschützt und verteidigt.
Sämtliche Vorwürfe - und es hat sich in den letzten zwei Jahren einiges angesammelt - wurden kommuniziert, es gab Versuche einer einvernehmlichen Lösung sowie Aufrufe an die Pizzeria diesbezüglich Stellung zu beziehen. Nichts geschah - stattdessen werden Frauen*, die versuchen, den Täter hinauszuschmeissen, von Teilen des Pizzeria-Umfelds beschimpft und bespuckt.

 

In Teilen der Wiener Szene hat er bereits Hausverbot und das ist auch gut so.
Nur so können aktuell Betroffene geschützt werden.

 

Der "arme junge Mann mit Dreadlocks" wird auch zukünftig mit seinem sexistischen Fehlverhalten, seiner Übergriffigkeit und seiner körperlichen Gewalt, die er immer wieder ausgeübt hat, konfrontiert werden. Offenbar ist Eskalation und auf die Fresse die einzige Sprache, die er mit der Zeit verstehen will.

 

Die Verantwortung dafür liegt klar bei ihm:

Einsicht, Kooperationsbereitschaft und ein Zugeständnis zu feministischen und antisexistischen Forderungen würden den Konflikt wohl rasch beruhigen und blöde Studis brauchen sich auch nicht mehr über ihre gestörte Party aufregen.

 

Radical feminism - in your face. Always.

das wort "arm" kommt im text gar nicht vor, nur in diesem kommentar.

wie so vieles andere in diesem kommentar, dass einfach nie vorkam

und was sollen diese beiden typen gemacht haben? wieso steht das nirgendwo?

dass die vorwürfe hier so unklar formuliert werden bzw. einfach starke begriffe verwendet werden, um leuten die nicht so viel einblick haben ein eigenes urteil zu erschweren und sie so auf die vermeintlich sichere seite der nicht-täterschützer_innen und ausschluss-befürworter_innen zu ziehen, hat einen einfachen grund: es geht eigentlich nicht vornehmlich um diese beiden typen. vielmehr wurden diese veröffentlichungen gemacht, um generell mackerhaftes und zuweilen dominantes verhalten in der szene zu thematisieren. dabei wurden zwei typen zur kontroverse, die eigentlich mit reölativ vielen leuten gut standen oder stehen und gewisse sympathien haben, bei denen aber wahrscheinlich gleichzeitig von manchen leuten schon mal kritikwürdige verhaltensweisen wahrgenommen wurden. dadurch soll die szene zu einer positionierung gezwungen werden, sich an das urteil der defma gruppe zu halten, selbst wenn ihr eigener eindruck zwar vielleicht kritik, aber nicht unbedingt auschluss und öffentliche diffamierungskampagne zulassen würde. es soll durchgesetzt werden, dass einer veröffentlichung dieser art folge zu leisten ist. egal was der eigene eindruck ist, egal was das umfeld der leute empfindet.

 

dabei sind vor allem zwei sachen problematisch:

erstens, hier werden leute in den dreck gezogen und der versuch gemacht, ihr politisches und soziales leben zu zerstören. gäbe es konkrete vorwürfe wie sexualisierte gewalt und vielleicht die möglichkeit, sich als gruppe/projekt zu informieren, wie sehr diese hand und fuß haben, wäre ein solcher ausschluss vielleicht richtig, wenn auch fraglich bliebe, wie sehr es sinn macht, das ganze so öffentlich zu führen.

 

zweitens: die art und weise wie die kontroverse geführt wird hat eher den effekt, dass solchen veröffentlichungen in zukunft eher weniger glauben geschenkt wird, eben weil es sich um derart vage formulierungen handelt, und noch dazu um zwei typen, von denen sich trotz vielleicht nicht der größten sympathie viele aus dem engeren umfeld nicht vorstellen können, dass sie irgendwas gemacht haben sollen, was das rechtfertigt. das kann unter anderem daran abgelesen werden, dass ja trotz der forderung auf dem plakat, alle projekte in wien mögen ein statement über ausschluss (oder nicht, obwohl die option quasi ausgeschlossen wurde) verfassen und veröffentlichen, dies nur vom ekh gemacht wurde. diese sitution konnte wohl nicht ertragen werden, wie die ug defma schreibt: "Manche Gruppen arbeiten immer noch mit ihnen zusammen (...) Wir hoffen mit dieser Stellungnahme hier eine Änderung zu bewirken." nun, die leute sollen sich eben kein eigenes urteil bilden. das hat schon sehr autoritäre züge.

 

und ja, ich finde das definitionsmacht-konzept ein wichtiges instrument. aber schon im leichter überschaubaren kontext einzelner projekte und räume ist es nicht einfach anzuwenden. allerdings gibt es da den vorteil, dass meistens im vertraulichen rahmen trotzdem möglich ist, dass sich die beteiligten ein bild davon machen, wenn auch nicht über details von grenzverletzungen (welche details wem offenbart werden ist wohl trotzdem sache von betroffenen), dann doch wenigstens über die tatsächliche schwere und art von dem, was vorgeworfen wird. in einem größeren kontext wird das schwieriger, aber ist in einer relativ kleinen szene wie wien wo sich über zwei ecken fast alle kennen trotzdem möglich. wenn das aber konkret vermieden wird, durch anonyme veröffentlichungen und starke aber sehr abstrakte und teils schwer suggestive formulierungen, dann wird einer solchen auseinandersetzung der weg erheblich erschwert.

 

aber ich finde es gefährlich, wenn die diskussion darüber, wie defma angewendet wird und ob bestimmte fälle die unter diesem label behandelt werden nicht auch mal auf problematische weise verlaufen, gleich als täterschutz abgedreht wird, und wenn jede kritik am vorgehen geahndet wird. das hat mit emanzipatorisch nicht viel zu tun.

Im Plakat werden den beiden zuerst massivste Grenzverletzungen, Sexismus und sexualisierte Gewalt vorgeworfen um dann spezifischer zu werden: Es geht angeblich um Drohungen und Erniedrigung, Raumaneignung, Entscheidungen an sich zu reißen und antisexistische Positionen zu schwächen. Wo ist da die Gewalt? Und das sollen massivste Grenzverletzungen sein?
Dann wird ihr Verhalten auch noch ständig übergriffig genannt, wieder ohne konkret zu benennen was unter Übergriff verstanden wird.
Gegen Ende schreiben die Verfasser, dass sie selbst gar nicht betroffen sind und jetzt fällt auch auf, dass im Plakat auch nicht erwähnt wird, dass es im Namen von Betroffenen geschrieben ist. Die Formulierung im Eingang: "Seit Jahren werden immer wieder sexistische Situationen bekannt[..]" ist auch nicht gerade vertrauenserweckend.
Alles Hörensagen, oder was?

In der späteren Auseinandersetzung wird auch immer mehr klar, dass offensichtlich niemand gesicherte Infos über Gewalttaten und Übergriffe der beiden liefern kann. Es wird stattdessen immer wieder auf die Definitionsmacht der anonymen(!) unbetroffenen Plakatverfasser verwiesen...
Mit dem Argument, dass wer zu solch drastischen Maßnahmen wie diesem Outing greift wird ja wohl gute Gründe haben, ist der Zirkelschluss perfekt!

Die unreflektierte Verwendung der Begriffe Täter und Gewalt, sowie die Unkonkretheit im Plakat und die völlständige Übernahme dieser Pseudoargumentation durch UG Defma und Teile der Szene führt dazu, dass sich manche eben zusammenreimen, was der "Täter" gemacht haben sollen. Die Phantasie ist groß und so glauben die einen es handle sich um einen waschechten Vergewaltiger, andere meinen er hätte seine Freundin misshandelt und wieder andere behaupten er hätte eine Frau auf einem Plenum geschlagen.
Mit solchen Hirngespinsten bewaffnet fällt es natürlich leicht Schläge rechtzufertigen.

Die UG Defma schreibt:
Spätestens nach den sexistischen Eskalationen während der Epizentrum-Besetzung waren die beiden Männer gewaltätig(sic!) und aggressiv(sic!) aufgefallen.
Mit ihrem Verhalten zu verschiedenen Zeitpunkten konfrontiert, gab es entweder keine Reaktionen, paranoide Abwehrmonologe oder gewalttätige Auszucker.

Ständig wird in der Argumentation der erweiterte Gewaltbegriff verwendet ohne ihn zu benennen. Damit wird der Eindruck erweckt, die Person würde zuschlagen, außerdem wird auch immer wieder Übergriff verwendet und damit suggeriert es handle sich um eine sexuelle Belästigung. Und was unter Grenzüberschreitungen zu verstehen ist kann sich ja sowieso jeder zusammenreimen wie er gerade lustig ist.

Gerade bei so heiklen Themen muss eine präzise Sprache verwendet werden, sonst werden Vorwürfe nicht mehr ernst genommen.
Aufgrund ihres Verhaltens auf Plena kann sich jeder gerne dazu entschließen nicht mehr mit den beiden zusammen zu arbeiten, aber jemanden von allen Partys auszuschließen ist etwas ganz anderes und erfordert dann doch etwas härtere Vorwürfe.

Alle, die sich jetzt über das Verhalten der Leute beschweren, die den Mann rausgeschmissen haben: Ihr habt das Konzept der Definitionsmacht nicht verstanden.

 

Dieses Konzept legt fest, dass Frauen in Auseinandersetzungen immer selbst festlegen, wann sie bedroht wurden oder sich angegriffen fühlten. Nachfragen dazu sind nicht erlaubt, weil die Frau sich dann rechtfertigen müsste. Sie hat das ausschließliche Recht, festzulegen, ob jemand einen Übergriff gemacht hat und deshalb auch eine Bedrohung für alle anderen darstellt und deshalb überall in der Stadt Hausverbot bekommen kann und hinausgeschmissen werden muss.

 

Auch eine Nachfrage ist als Übergriff zu verstehen.  Vermittlungen sind als Übergriff zu verstehen. Erst recht ist ein Gespräch mit dem vorher von der Frau als Täter definierten Mann ist als Übergriff zu verstehen. Und auch, den Mann dann nicht hinauszuschmeissen, ist als Übergriff zu verstehen.

 

Insofern ist bei der Party sozusagen alles korrekt abgelaufen. Nur habt ihr nicht das Konzept der Definitionsmacht verstanden, das besagt, das die Frau immer das Recht hat, festzulegen, wer rausgeschmissen werden soll, weil er eine Bedrohung für alle darstellt.

dass bedeutet dann im echten leben:

frauen (da deifinitionsmacht wie du sagst nur für frauen gelte) können jeden rausschmeißen, den sie nicht wollen. mit dem einfach vorwurf des übergriffes.

 

das ist totale willkür. natürlich sollte jeder mensch selbst entscheiden dürfen was für ihn/sie/es/whatever als unangenehm oder angriff zu werten ist, aber trotzdem muss dem vermeintlichen täter doch die möglichkeit gegeben werden sich zum vorwurf zu äußern.

Ja, natürlich: Wenn jemand als übergriffig defininiert wird, dann muss der weg, bzw. fragen, was der Wille der Frau (des Opfers) ist, wo er noch hingehen darf, wie sie sich ein Umgang vorstellen kann etc. Alles andere ist - wie du in diesem Thread auch lesen kannst Täterschutz.

Und ein Mensch, der Täterschutz betreibt, ist seinerseits auch ein Täter. Für ihn gilt dann dasselbe, wie für den ursprünglichen Täter, weil er sich sozusagen am Übergriff beteiligt. Zum Beispiel, weil er versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden, die dann natürlich auch von dem Empfinden der Frau abweichen kann, was dann wieder Gewalt gegen die Frau ist.

soweit ich weiß (war z.b. thema bei einer infoVA im ekh) lauten die vorwürfe auf täterschutz, sexistischer, raumergreifendes verhalten, nichteinsicht trotz konfrontation. von (konkreten) sexualisierten übergriffen war damals nix zu hören. auch auf den outingplakaten (siehe link oben) wird dazu eher gerüchte gestreut( "übergriffiges verhalten" vs. "Wir können uns glücklich schätzen noch nie die Erfahrung gemacht zu haben, persönlich von einem der beiden attackiert worden zu sein.")

klar, scheiss verhalten, aber kein grund, eine hexenjagd wie hier veranstalten. aber v.a. bio-männer scheinen sündenböcke zu brauchen, um  sich nicht mit dem eigenen sexismus auseinandersetzen zu müssen.

Bei der Art der Konfrontation ist eine "Einsicht" auch schwer möglich. Eine antipatriachale Männer-Gruppe die von den Beschuldigten gegründet wurde, wurde nach dem Besuch durch einen Defma-Spion verächtlich gemacht. Und auf anonyme, vagen Anschuldigungen wie am Plakat richtig zu reagieren ist auch nicht möglich. Keine öffentliche Stellung zu den Plakaten zu machen war sinnvoll, leider hat das EKH sofort ein Statement veröffentlicht und ein Hausverbot ausgesprochen.

Die wichtigste Argumentationslinie der Defma-Anhänger ist mittlerweile, die beiden würden sich nicht ändern wollen und einer der beiden wäre beim Rauswurf vom Wagenplatz uneinsichtig-agressiv gewesen. Das viele sich Forderungen wie Hausverbot, Diskussionsverbot, kein "Täterschutz" nicht einfach so beugen finde ich mehr als verständlich.
Außerdem ist es üble Scheiße das die DEFMA-Fans jede Kritik an dem Konzept als sexistisch und antifeministisch abwatschen und allen eine totale Unfähigkeit im Kampf gegen Sexismus, Vergewaltigungen und Übergriffe absprechen, während sie höchstselbst die alleinigen wären die was machen und ohne sie würde hier eine Rape Culture ausbrechen...

Der Appell verhallt doch ungehört, egal was hier geschrieben wird... Wenn das, was du schreibst stimmen sollte (und ich hinterfrage alles und tappe im Dunkeln, ohne Vorverurteilung, aber muss ich es unbedingt genau wissen?), dann muss auf eine Hetzjagd, eine Entsolidarisierungskampagne (gerade gegen die Pizza Anarchia), die inzwischen im AZ Köln angekommen ist, doch viel entschlossener reagiert werden. (Aber die Beteiligten wissen es scheinbar ganz genau) Dann gilt es sich deutlich gegen diese Dogmen auszusprechen. Aber auf solche Gegenrede könne dogmatische Strukturen dann auch gerne verzichten und auf eine solidarische Person mehr oder weniger kommt es erst recht nicht an.  Damit sich was ändert, müssten  sich mehr Menschen ihre  eigenen Gedanken machen, ob sie sich ein schnelles Urteil bilden können und Projekte auf Zuruf "isolieren".  Ich appelliere jedenfalls an alle AnarchistInnen, Libertäre und Antiautoritäre sich ebenfalls ihre eigenen Gedanken zu machen, anstatt sich gültigen Denkmustern unterzuordnen.

"Du meine Güte, die unpolitischen Studis wollen ungestört friedlich feiern... Gehts doch in die Pratersaune oder ins Flex, da seits ihr besser aufgehoben, SpassgesellschaftsfanatikerInnen!

Das Private ist Poltisch - so auch Partys und erst recht am 8. Mai, dem Tag der Befreiung in Wien."

Bis dahin find ich den Kommentar ja ganz gut aber dann...

 

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...

 

"Feministische Intervention", blahblahblah. Musik abdrehen in einer solchen Situation kommt einem Aufruf zum lynchen gleich: Entfernt ihn, und die Party geht weiter...bei lauter besoffenen Leuten und welchen die voll drauf sind... 

Dann später die Schlägerei bei der sich mehrere Typen auf eine Person stürzen und diese verprügeln. Die verprügelte Person war in diesem Fall definitiv nicht die Person, die aufgefordert wurde, zu gehen.

Übrigens basierte die Eskalation nich allein auf diesem Rausschmiss, sondern auch auf dem Konflikt, der entstand als mehrere Person Nationalfahnen hochhielten.

 

Schon erschreckend wie immer alles verdreht werden muss, wie in anderen Kommentaren bereits geschrieben: von "arm" war erst gar nicht die rede, und du tust da mal einfach so als würdest du zitieren...

 

"Wann er sich zu schleichen hat". Und du alleine bestimmst, wann sich wer wo zu schleichen hat? Wenns nach mir ginge würden sich sehr viele "Szeneheld*innen" von vielen Orten schleichen müssen, nur, dass das dann gleich immer antifeministisch ist, wenn mal wer ein Problem mit den AntifeministischenSzeneMackern hat...

 

Wer hat denn gesagt irgendwas passiert zufällig? Nur eben ganz so antisexistische motiviert, dass kauf ich euch nicht ab.

 

Zu dem DefMa Blog Eintrag:

Einige Inhaltliche Fehler, zB wird so getan, als bezögen sich die ganzen Hausverbote (von denen einige bereits vor der Veröffentlichung waren) auf die Plakate.

Der Plakat Inhalt: Bis heute ist nicht klar, ob die Plakate im Einverständnis mit Betroffenen geschrieben wurden.

 

Der nächst Absatz bringt mich fast zum kotzen. Wer auch nur ein bisschen Einblick hat, weiß, dass in diesem dreiste Lügen stehen:

"Sämtliche Vorwürfe - und es hat sich in den letzten zwei Jahren einiges angesammelt - wurden kommuniziert, es gab Versuche einer einvernehmlichen Lösung sowie Aufrufe an die Pizzeria diesbezüglich Stellung zu beziehen." Das einzig wahre ist, dass es Aufrufe an die Pizzeria gab Stellung zu beziehen. Stellung ist bezogen worden. Aber nicht im Internet....

Keine Vorwürfe wurden kommuniziert. Immer nur "du weißt es...". Obwohl das ganz und gar nicht der Fall ist.

 

"Einsicht, Kooperationsbereitschaft und ein Zugeständnis zu feministischen und antisexistischen Forderungen würden den Konflikt wohl rasch beruhigen"

Ihr/du seid so unfassbar dreist. Einsicht. So lange es keine ausgesprochen Vorwürfe gibt können diese nicht eingesehen werden. Und so wie es aussieht, geht es gar nicht um real existente Szenarien. Kooperation. Die einzigen Personen, die immer kooperativ sind, reden wollen (aber auf die nie eingangen wird) und von denen keine Eskalation ausgeht, sind "der arme junge Mann" (um dich - und nicht den Text - zu zitieren) und sein Umfeld. Und "Zugeständnis zu feministischen und antisexistischen Forderungen" gibt es und wird auch durchgesetzt. Zugeständnis zu diesen Vorderungen, heißt nicht, jeden Angriff von ug_defma und co gutzuheißen, einfach mal, weil ihr behauptet antisexistisch und feministisch und so zu sein.

 

Radical feminism - in your face. Always.

sorry, sollte natürlich "(...) wenn mal wer ein Problem mit den FeministischenSzeneMackern hat..." und nicht "(...) wenn mal wer ein Problem mit den AntifeministischenSzeneMackern hat..." heißen...

dieser "ug_defma"-text ist auch so die härte. bei dem sauberen schreibstil könnte man ja glatt was halbwegs gerade gedachtes vermuten, aber zusammengefasst steht dort wirklich nichts anderes als: da hat irgendwer in aller öffentlichkeit plakate mit fotos und persönlichen details von menschen aufgehangen, die "sexisten" seien sollen, sich aber selbst nicht als "sexisten" sehen, obwohl man sie ganz häufig so genannt hat - finden wir'n bisschen merkwürdig mit den plakaten wegen verfassungsschutz und so, aber macht man ja anderswo auch, also wollen wir mal keinen knüppel zwischen die beine werfen. gewalttaen und gewalttäter sind gewalttätig und mit gewalttätern sollte man deshalb nicht befreundet bleiben. ganz besonders doof finden wir allerdings, dass einfach keiner glaubt, was in den plakaten steht, obwohl es dort steht und wir es hier wiederholen.

es ist UNFASSBAR, dass solche elaborierten null-aussagen städte- und länderübergreifend tatsächlich als diskussionsgrundlage für irgendwas gelten sollen und allen ernstes menschen wegen so etwas in manchen fällen sogar krankenhausreif geschlagen werden. jeder normaldenkende mensch außerhalb der linken irrenanstalt würde bei solchen statements einfach antworten: "sorry, ich verstehe nicht mal im ansatz, wovon eigentlich die rede ist."

ich find dein post um ehrlich zu sein ziemlich daneben. es fällt ja meiner ansicht nach eher in die kategorie "trolling", weil du ja nicht wirklich an einer debatte intressiert bist, sondern einfach mal ein paar behauptungen hinrotzt, die sich - so schließe ich aus manchen anführungszeichen - wohl auf den oben stehenden text beziehen sollten. leute, die bestimmte erlebnisse schildern und kritisieren, degradierst du also zu unpolitischen "SpassgesellschaftsfanatikerInnen" (womit du dir auch gleich das recht herausnimmst, zu sagen was legitime und was illegitime kritik ist), die offenbar gar nicht wissen worum's eigentlich geht.

 

für mich ist der text ein versuch, von menschen die scheinbar der wiener linksradikalen szene nahe stehen, öffentlich punkte zu thematisieren, die sicher nicht einem "angenehmen feiern für alle" (so der anspruch der apa) entsprechen. prinzipiell finde ich es angsterregend und thematisierenswert, dass auf einer linksradikalen campusparty so scheisse miteinander umgegangen wird wie in jedem x-beliebigen gürtellokal.

ich finde es schon gut, dass zB mal öffentlich angesprochen wird, dass knaller auf demos/parties nerven, wenn sie in menschennähe gezündet (und somit leute juxhalber gefährdet) werden. oder dass es viele zusammenhänge einfach nicht schaffen, sich von hip-neokonservativ-militaristischen prolls (um ihnen nicht den gefallen zu tun, sie als antideutsch zu labeln) abzugrenzen, die häufig durch aggressives verhalten auffallen. was mich zu einem mir wichtigen punkt bringt: wieso wird die musik nicht leiser gedreht, bis die nationalistischen hoheitssymbole (nationalflaggen) verschwunden sind?

 

da besteht eindeutig großer diskussionsbedarf. und derb-unsolidarische posts wie oben halt ich da für verzcihtbar.

Haben nicht die Verantalter*innen sich selber auf die Fahnen geschrieben "es geht ums angenehme feiern für alle" - dann kommen Studis daher und thematisieren genau das und jetzt wirfst du ihnen das vor?

und dass du Probleme mit "eins auf die Fresse" lösen willst, sagt eh schon alles über dich aus...

#FAIL

Wisst ihr Studenten überhaupt, was das für eine Party war?

Das war keine Campus-Party, da wurde der 8. Mai gefeiert - ein Fest anläddlich der Befreiung vom Faschismus also.

 

Feiert das nächste Mal einfach woanders - und lasst euer Hirn diesmal nicht zuhause.

Des Datums wegen um so krasser, dass eine Person nur weil sie auf einer antifaschistischen Befreiungsfeier ist zusammen geschlagen wird! Weil was soll das für eine Politik sein die Aussätzige produziert!

Es geht um den Rauswurf eines stadtbekannten Sexisten, der keine Verantwortung für sein Verhalten in der Vergangenheit übernehmen will.

Nicht mehr und nicht weniger.

Oder ist es so schwer zu verstehen, dass Frauen sich wehren, wenn sie mit Sexismus konfrontiert werden?

Egal auf welcher Party.

Aber laut dem Text hat der Mann >>>auf der Party<<< doch gar nichts gemacht! Außerdem ist der Unicampus ein öffentlicher Raum, wo sich jede*r frei bewegen kann!

soll gewartet werden bis wieder was passiert? bekannte rassist*innen wirft man auch raus - vollkommen zu recht. es kann nicht sein, dass man es tätern ermöglicht, immer weitere frauen* zu opfern zu machen.  

absurde logik. wenn jemand wegen seiner angeblichen sexistischen prädisposition "frauen zu opfern macht", dann kann man ihn hinschmeißen, wo man will: der angeblich automatisch sexistisch handelnde "täter" würde dann ja - per definitionem - auch woanders opfer finden. man müsste ihn gemäß der grundannahme gar "wegsperren", damit er keine gefahr mehr darstellt. und dabei hat man noch nicht mal beachtet, dass es in linken zusammenhängen ja meist eh nicht um pathologische dauerrückfällige triebtäter (auch so eine bildzeitungs-chimäre) geht, sondern häufig um leute, die sich mit verhaltensweisen "schuldig" machen, die von der breiten mehrheitsgesellschaft um's verrecken nicht als "gewalt" definiert werden würden.

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"prädisposition"

 

steht bei mir wo? - nirgends, womit sich auch der rest deines kommentars erledigt hat.

 

du schummler! ;)

ist ja auch kein zitat, sondern eine schlussfolgerung: deinem argument zu folge neigt ein "täter" *als* "täter" wahrscheinlicher zu neuen delikten als jeder andere auf der party - denn sonst müsste man ja logischerweise jeden rausschmeißen, der denn definitionsmacht-prinzipien zu folge "täter" werden *könnte*: und das ist ja bekanntermaßen (so absurd das auch klingt) jedes einzelne individuum. diese charakterliche unterscheidung zwischen "tätern" und "nicht-tätern" legt auch dein vergleich mit dem "bekennenden rassisten" nahe: dem überzeugten neonazi beispielsweise sagt man nach, dass er quasi "aus programm" ausländerheime anzündet. die definitionsmacht unterstellt in ihren gängigsten formen ja wenigstens noch grundsätzlich, dass es ein solches "programm" im "übergriffigen verhalten" nicht gibt: jeder, von jemand anderem als "täter" gesehen wird, ist es *dadurch* - nicht, weil er aus überzeugung leute misshandelt; nicht, weil er aus krankheit gewalttätig wird; nicht, weil er nach seiner eigenen oder der betrachtungsweise anderer etwas falsch macht; ja, nicht einmal, weil er in seinem früheren leben täter gewesen ist, sondern *ausschließlich*, weil eine person das so definiert. du hingegen gehst noch einen schritt weiter: unabhängig von der betrachtungsweise irgendeines (erneut) "betroffenen" unterstellst du einen wiederholungsdrang aufgrund einer vorangegangenen definition - eben eine disposition.

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"dem überzeugten neonazi beispielsweise sagt man nach, dass er quasi "aus programm" ausländerheime anzündet. "

 

ja, natürlich tut er das. was auch sonst? wenn der seinen rassismus nicht ablegt (ideolog. programm), wird er weiter rassistisch denken und bei sich bietender gelegenheit seinen rassismus weiter ausagieren.

einer könnte das ausländerheim z.b. auch aus irgendwelchen unsystematischen empfindungen und überzeugungen anzünden gehen: "meine schwester wurde von denen vergewaltigt, das zahl ich ihnen heim." - wäre immer noch rassistisch, aber nicht programmatisch rassistisch. ist aber überhaupt nicht das entscheidende hier. wichtig ist: es gibt npd und "die rechte", die aus rassismus eine politische forderung systematisiert haben. es gibt allerdings keine ernstzunehmende politische bewegung, die auf bundesweiter ebene die vergewaltigung von frauen fordert. es ist also - wie im ausgangspost gefordert - viel willkürlicher, einen "sexistischen täter" wegen vermeintlichem wiederholungsdrang vor die tür zu setzen als einen autonomen nationalisten.

"Weil was soll das für eine Politik sein die Aussätzige produziert!"

 

sorry, aber sexist*innen haben sich rauswürfe genauso wie rassist*innen selbst zuzuschreiben. wer nicht übergriffig ist, wird auch nicht rausgeworfen. die "aussätzigen" produzieren sich also selbst.

ich hab mal gesehen, wie sie jemanden rausgeschmissen haben, der eine definitionsmacht-neubegeisterte frau im vorbeigehen "lüstern" angesehen haben soll und sich im gespräch als szeneextern, stockschwul (so richtig mit nasal reden und so) und völlig(!) ahnungslos herausstellte, wer eigentlich gemeint sein sollte - der ging mehrere minuten von einer verwechslung aus, so sehr hat der sich als "'aussätziger' selbst produziert". aber was ist schon das bisschen kollateralschaden gegen eine tolle praxis, die den leuten ja offensichtlich noch nicht mal die macht gibt, die sich alle davon versprechen.

.

gschichtl

Stehen bleiben, Szene-Polizei!

Ihnen wird zur Last gelegt sich im Sinne der Definitionsmacht grenzüberschreitend verhalten zu haben.

Sie haben kein Recht eine Aussage zu machen bzw. ihre Persepktive zu erläutern, alles was sie dennoch sagen wird auf Plenas und Vollversammlungen gegen Sie verwendet werden.

Wir sprechen hiermit einen Platzverweis für das gesamte Campus-Gelände bis morgen 18 Uhr aus.

Bei Zuwiederhandlung wird ein Outingplakat angefertigt und auf Indymedia veröffentlicht.

Ihrem Umfeld aka Freund*innen-Kreis drohnen bei eventueller Inschutznahme ihrer Person Anklagen wegen: Täterschutz, Infragestellung der Defma, sowie Widerstand gegen die Szene-Polizei (Unterstützer*innen-Gruppe Defma).

Gehen sie freiwillig oder müssen wir notwendige Gewalt anwenden?

 

Diese satirische Einleitung ist bewusst überzogen, bringt aber schon ganz-gut auf den Punkt auf welchem Kurs sich Autonome Antisexist*innen seit Jahren bewegen: auf einem HC autoritären.

Eigene Gewaltanwendung wird stehts als "notwendig" legitimiert, selbst wenn sie jede Verhältnismäßigkeit (!) längst verloren hat.

Fragen stellen? Verboten!

Vermitteln wollen? Verboten!

 

Seltsamerweise nennen sich die gleichen Leute dann desöftern noch "anarchistisch" dabei ist mensch das genaue Gegenteil: mega autoritär.

Was ist daraus geworden Dinge zu hinterfragen (nein, das heißt nicht jede Frau per se als Lügnerin abzustempeln), sich auch mal gegen die Mehrheitsmeinung zu stellen wenn mensch es für richtig hält, Freunde gegen Anfeindungen in Schutz zu nehmen???

Was ist aus alledem geworden?!

 

Die meisten von uns sind doch in ihrem Teenager-alter Punks/Anarchist*innen/Linke/etc. geworden gerade weil sie Dinge hinterfragten, für das eintraten was sie für wahr empfanden und jetzt Jahre später? Kehrt als das ekelige autoritäre, die unreflektierte Rechthaberei wieder, bloß noch schlimmer als beim scheiß Dorfbullen...der lässt eine*n zumindest noch die eigene Perspektive erläutern, wenns Stress gibt.

 

Polemisch ausgedrückt: Keine Definitionsmacht für Niemand!

 

Klar ist: So wie mensch seit über 20 Jahren mit sexualisierter Gewalt in Szene-Kreisen umgeht kann es nicht weiter gehen.

Dennoch muss ein Umgang damit gefunden werden! Denn, mit sexualisierter Gewalt ist kein Spaß und Vergewaltigung schon gar nicht!!!

Also müssen Alternativen her.

Nicht um sonst gibt es auch feministische Kritik an der Defma:

Ein Kritikpunkt unter vielen: Begriffe wie "Vergewaltigung" werden komplett relativiert, da laut Defma-Richtlinie sogar ein Blick schon eine Vergewaltigung sein kann.

 

Was ein gutes Alternativ-konzeptist weiß ich nicht, doch wäre es schon mal ein Anfang darüber nach zu denken ob mensch sich zusammen setzt, Betroffene und Umfeld und (vermeintlicher) Täter und Umfeld und gleichberechtigt über Situationen reden, verschiedene Perspektiven ausgetauscht werden und mensch eventuell eine Lösung findet, besser als einander nicht mehr zu zuhören und dann - wenn wunderts? - wenn es zu Stress kommt direkt auf militante Dicke-Hose zu machen.

 

Da fällt mir abschließend ein: Vor 2 Jahren war ich mal für ein Wochenende im AZ Köln auf einem Kongress für autonome Politik, bei einem Abendessen erzählte mir eine Frau es hätte mal ein Mann ein unbefristetes Hausverbot im AZ bekommen weil er ein Plakat im Hof abgerissen hat - keine Ahnung ob das stimmt oder es nur ein komisches Gerücht ist, aber wenn es stimmt, zeigt es wozu das DEFMA-Konzept führen kann.

Der Vorwurf, Definitionsmacht sei autoritär, ist so alt wie die Definitionsmacht selbst.

Dass die totale Ablehnung dieser feministischen Praxis dazu führen würde, dass Täter an Orten, in Gruppen/Szenen bleiben können und statt dessen die Frauen gehen müssen, weil sie Angst/Stress/Retraumata haben, wird verschwiegen.

Dass die totale Ablehnung dieser feministischen Praxis dazu führen würde, dass das patriachale System grundsätzlich aufrechterhalten wird, wird ausgeblendet.

 

Sämtliche autonomen Frauenberatungsstellen/Frauenschutzhäuser/Mädchenschutzhäuser arbeiten mit dem Prinzip der Parteilichkeit für die betroffene Frau.

Weil die Realität uns lehrt, dass nicht Frauen sexualisierte Übergriffe erfinden, sondern vielmehr VERSCHWEIGEN.

Aus Angst, aus Scham, aus dem Wissen heraus, dass ihr vielleicht nicht geglaubt wird.

 

Es gibt unzählige Fälle von - der Szene unbekannt gebliebenenen - positiven Auseinandersetzungen des Täters.

Die Betroffene selbst oder die Unterstützungsgruppe hat den Täter angesprochen, es gab Einsicht und Kooperationsbereitschaft, Täter haben Verantwortung über ihr übergriffiges Verhalten übernommen, halten sich an die Forderungen und aus.

Keine Veröffentlichung, keine Eskalation udgl war notwendig.

 

Im aktuellen Fall gibt es zumindest von einem Täter keine Bereitschaft auch nur irgendwie anzuerkennen, dass Gewalt, Übergriffe, Sexismus passiert ist.

Glaubt ihr ernsthaft, diese Eskalation macht Spaß?

 

Und weil hier niemand verstehen will, was Gewalt ist.

Hier eine Definition von der Weltfrauenkonferenz 1995 - durchaus also kein linksradikaler Rahmen:

 

„Der Begriff ,Gewalt gegen Frauen‘ bezeichnet jede Handlung geschlechtsbezogener Gewalt, die der Frau körperlichen, sexuellen oder psychischen Schaden oder Leid zufügt oder zufügen kann, einschließlich der Androhung derartiger Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsberaubung in der Öffentlichkeit oder im Privatleben. Infolgedessen umfasst Gewalt gegen Frauen unter anderem folgende Formen:

  • körperliche, sexuelle und psychische Gewalt in der Familie, namentlich auch Misshandlung von Frauen, sexueller Missbrauch von Mädchen im Haushalt, Gewalt im Zusammenhang mit der Mitgift, Vergewaltigung in der Ehe, Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane und andere traditionelle, für die Frau schädliche Praktiken, Gewalt außerhalb der Ehe und Gewalt im Zusammenhang mit Ausbeutung;
  • körperliche, sexuelle und psychische Gewalt in der Gemeinschaft, so auch Vergewaltigung, Missbrauch, sexuelle Belästigung und Einschüchterung am Arbeitsplatz, an Bildungseinrichtungen und anderswo, Frauenhandel und Zwangsprostitution;
  • vom Staat ausgeübte oder geduldete körperliche, sexuelle und psychische Gewalt, wo immer sie auftritt.“

(United Nations: The Beijing Declaration and the Platform for Action, Fourth World Conference on Women Beijing, China, 4-15 September 1995, New York 1996).

 

Konkret sind die Vorwürfe gegenüber den zwei Männern aus der Pizzeria Anarchia also folgende:

Wiederholter Sexismus, wie zb Frauen nicht ernst nehmen, nicht ausreden lassen, sie unterbrechen, sich über sie, vor anderen blamieren, ihre politische Meinung und Aussagen lustig machen, sich über körperliche Merkmale lustig machen, sie ernsthaft mit körperlicher Gewalt zu bedrohen,  schupsen, stossen, ins Gesicht schlagen, auflauern, sexualisierte Übergriffe und weitere Bedrohungen angesichts der wiederholten Versuche diese Dinge öffentlich zu machen.

 

Außerdem sind noch weitere Taten bekannt, die aus komplexeren Gründen hier nicht angeführt werden können.

 

Wer also nun behauptet, dass das alles lächerlich sei. Gut. Meinetwegen. Ihr betreibt nichts weiter als Täterschutz.

Pizzeria Anarchia isolieren!

Parteilichkeit ist aber etwas anderes wie Defma. Wenn eine Frau sagt sie wurde geschlagen, vergewaltigt, begrapscht oder ähnliches wird sie unterstützt!
In seltenen Fällen sind die Anschuldigungen aber unhaltbar oder die Forderungen übertrieben und es darf auch die in den Menschenrechten deklarierte Unschuldsvermutung nicht außer Acht gelassen werden.
Immer wieder bekommt man zu hören es gebe halt keine Beweise für Vergewaltigungen, solche Fälle mag es geben (massive Einschüchterung, K.O. Tropfen), aber es kommt genauso vor das eine Frau im Suff "zustimmt" und dann behauptet sie wäre vergewaltigt worden. Es wäre jedenfalls hilfreich bei Frauen das Bewusstsein zu schärfen Beweismittel zu schaffen, dass sie sich gewehrt haben, auch wenn Widerstand aussichtlos erscheint (Hautspuren unter den Fingernägeln, Kratzer im Gesicht, vielleicht nicht gerade am Rücken...).
Bei Grapschern und psychischer Gewalt sieht es natürlich anders aus, gibt es keine Zeugen, steht Wort gegen Wort, eine vertrackte Ausgangslage die oft zu Lagerbildungen führt und kaum befriedigend gelöst werden kann.
Aber nicht jede (unabsichtliche) Berührung bei einer Party ist ein Grapschen und nicht jeder Streit ist psychische Gewalt!
Gerade im Feld der Politik sollte es viel produktive(!) Auseinandersetzung geben, oft prallen aber verschiedene Strategien oder Taktiken aufeinander und verschiedene Positionen drängen zu Verallgemeinerung.
Das manche sich gut durchsetzen können mag einigen besonders sauer aufstoßen, aber Machtstrukturen in Gruppen können nicht mit Mackervorwürfen produktiv gelöst werden! Immerhin gibt es auch Frauen, die sich gute Machtpositionen gesichert haben und sich für unfehlbar halten. In Streits oder heftigen Diskussionen in der Szene sind Frauen auch nicht gerade zimperlich beim austeilen und genießen sichtlich, wenn sie sich mit Seximusvorwürfen behaupten können.

Zum Gewaltbegriff:
Natürlich gibt es auch es psychische Gewalt, aber im allgemeinen denkt man zuerst an körperliche und deshalb sollte hier auch immer klar benannt werden um was es geht. Aber klare Benennungen ist ja das Gegenteil von Defma...

Dein Katalog an konkreten Vorwürfen ist ja ziemlich lang: Der erste Teil klingt ja noch eher plausibel, dass passiert ja in vielen Gruppen und nicht nur gegen Frauen und da müssen andere Umgangsformen gefunden werden.
Drohungen mit Gewalt können auch milieubedingte Unmutsäußerungen sein und der Vorwurf macht ohne genauere Schilderung nicht viel her. Schupsen und Stoßen kommt auch sehr stark auf den Kontext eines Konfliktes an und auf die Häufigkeit.
Es wird erzählt, einer der Beschuldigten hätte auf einem Plenum eine Frau geschlagen: aber es gibt niemanden der aus erster Hand oder auch zweiter Hand eine Betroffene oder Zeugen kennt. Es bleibt immer nur ein Gerücht, dass teilweise wie die Wahrheit verbreitet wird.
Der Geschichte mit dem Auflauern ist auch sehr dubios. Es gibt auch in großen Städten zufälliges zusammen treffen. Und die Wortwahl Auflauern klingt so wie der Vorsatz eines körperlichen Angriffes. Es wurde auch schon Stalking verwendet, aber die Darstellung von Zeugen und Beschuldigten klingt viel plausibler als die Gerüchte die herum gehen. Schon wieder...
Welcher Natur die sexualisierten Übergriffe sein sollen ist mir unbekannt, da ich diesen Vorwurf zum ersten mal vernehme.
Besonders für die schwerwiegensten Vorwürfe gibt es keinerlei Evidenz oder glaubwürdige Aussagen und das zieht alle anderen Vorwürfe auch in ein sehr schiefes Licht.
Insgesamt zeigt sich, dass sich die beiden mit ihrem Verhalten einige mächtige Feinde in der Szene eingehandelt haben, dazu kommt noch die völlig kranke Gerüchteküche. Ich nehme an impulsives, schlecht reflektiertes, teilweise hierarchisches Verhalten ist der Grund für diese Feindschaft. Vermittelndes Eingreifen ist sinnlos, Lagerbildungen ist schon passiert, viele persönliche Rückzüge ins Private sind unvermeidlich
Weitere Eskalation sind sehr wahrscheinlich, aber um diese untätige Subkulturszene, wäre es auch nicht wirklich schade. Schafft Platz für Neues, es kann nur besser werden.  


Grundsatz in Art. 11 Abs. 1:
„Jeder Mensch, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, ist solange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld in einem öffentlichen Verfahren, in dem alle für seine Verteidigung nötigen Voraussetzungen gewährleistet waren, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.“
Dahinter zurück fallen ist Hexenjagd wie im Mittelalter!

"Im aktuellen Fall gibt es zumindest von einem Täter keine Bereitschaft auch nur irgendwie anzuerkennen, dass Gewalt, Übergriffe, Sexismus passiert ist." was womöglich daran liegen mag, dass überall dort auf der welt, wo nicht gerade "definitionsmacht" herrscht, mehrseitig darüber reflektiert wird, wie eine situation interpretiert und beurteilt wird. anderswo gilt es im übrigen auch nicht als argument, wenn sich leute einer bestimmten praxis beugen, weil man auch bei ihnen grundsätzlich davon ausgeht, dass sie (oha, oha) sich IRREN KÖNNEN. was das für eine schlussfolgerung ist: man sagt ihm, er sei gewalttätig, übergriffig, sexistisch und er sieht das anders - wie uneinsichtig muss er sein? typischer kauderwelsch: "der szene ist von den realen grundlagen unserer argumentation halt nichts bekannt, 'komplexere gründe' verhindern das, aber wenn man leute mit unserer einstellung befragt, dann stimmen sie unseren grundannahmen zu und die realität lehrt uns schließlich..." - und was die "konkreten vorwürfe" betrifft: jemanden nicht ernst nehmen, unterbrechen, ihre politische meinung nicht teilen, körperliche konstitution veralbern - das ist sowas von derartig szenein- und extern üblicher blödsinn. außerdem ließe sich das hundertfach auf die vertreter von "defma" selbst anwenden, denen ja durchtrainierte biologische männchen mit breitschultrigem gang oft genug von vornerein suspekt sind, ganz zu schweigen davon, wenn die ihre politische auffassung nicht teilen. und im stichwort körperliche gewalt&co wäre ja mal ganz besonders interessant: war das bevor oder nachdem man die kerlchen kollektiv angegangen ist? bevor oder nachdem man sie erstmalig isolieren wollte, beleidigt hat, gegen sie verbal agressiv geworden ist? heißt "aufgelauert", dass sie tatsächlich mit 'nem teleskopschlagstock in der tasche im auto vor der haustür gesessen haben oder heißt das bloß, dass sie vor'm lokalen linken zentrum rumgehangen haben bis person XY mal befragt werden konnte, was ihr einfällt, plakate von einem in der gegend rumzukleben? ich verwette die pizzeria anarchia darauf: würde man den vorliegenden fall in relativ präziser chronologischer abfolge halbwegs sachlich darstellen, würde das die mehrheit aller vorwürfe so derartig relativieren, dass am ende kein mensch mehr ausgekugelte daumen, outing-aktionen, ... rechtfertigen könnte, ohne wie ein schwerverbrecher zu argumentieren.

Du wirfst kritische Fragen ein, das finde ich gut. Daher auch mal eine Sichtweise zurück, was die Eskalation einer Situation anbelangt, wie sie hier offenbar vorliegt.

Die Auseinandersetzung gibt es nun ja anscheinend schon länger und du regst an, dass verschiedene Perspektiven ausgetauscht werden sollen. Da frage ich mich dann aber, warum das nicht passiert - auf der Homepage der Pizzeria Anarchia gibt es nicht einen Text zur Debatte, nicht eine Stellungnahme? Offenbar wird nicht einmal diese einfache Möglichkeit zum "Perspektivenaustausch" genutzt (an der Anerkennung von Definitionsmacht und deren parteiischer Sichtweise kann es ja offenbar nicht liegen?).

"Eigene Gewaltanwendung wird stehts als "notwendig" legitimiert, selbst wenn sie jede Verhältnismäßigkeit (!) längst verloren hat." Na schön: wie mit der Situation umgehen, dass eine Person einfach nicht gehen mag? Bei Partys, Konzerten doch x-mal erlebt, und sei es, weil jemand einfach total angesoffen rumnervt, andere angrabbelt, aggro wird oder das fünfte NEIN, ich will jetzt nicht mit dir tanzen / angefasst werden /... einfach ignoriert? Manchmal hilft reden, manchmal checken FreundInnen, dass jetzt genug ist. Manchmal halt nicht ("Der junge Mann wurde von vielen Menschen umringt, weigerte sich aber zu gehen."). Hast du einen besseren Vorschlag, einen offenbar von den VeranstalterInnen gewünschten und der Person mitgeteilten Rauswurf durchsetzen (egal, wie legitim der ist - dass die Legitimität in so einer Situation nicht tagelang ausdiskutiert werden kann, sollte doch klar sein)? Oder sollen einfach alle anderen gehen, die sich warum auch immer gestört fühlen? Warum kommt die Person nicht auf die Idee zu gehen (und sei es aus Rücksichtnahme auf andere), wenn seine Anwesenheit andere stört? Warum mit allen Mitteln bleiben und damit selbst auf Konfrontation setzen? Wegen Trotz? Wegen der MACHT, sich Raum zu nehmen? Mir scheint, als ob hier nicht nur andere auf Konfrontation setzen oder sich "autoritär" durchsetzen wollen. Ob der Rauswurf verhältnissmässig war oder zu gewaltvoll oder sich hier Szenemacker produziert haben weiß ich nicht - ich war ja nicht dort.

Definitionsmacht mag nicht der Weisheit letzter Schluss sein. "Keine Definitionsmacht für Niemand!" bedeutet allerdings auch, den "Täter" in der stärkeren Position zu belassen. Seine Anwesenheit ist dann nicht Thema, auch wenn andere deswegen doch lieber zu Hause bleiben oder eine Gruppe verlassen. Seine Darstellung der Situation oder seines Verhaltens wird im Normalfall eben nicht so hinterfragt, wie vorgebrachte Vorwürfe permanent hinterfragt werden. Ist das dann wirklich "keine Definitionsmacht", oder liegt diese dann eben unbenannt bei ihm?

Vielleicht wäre es auch anarchistischer, zu reflektieren, ob man sich scheisse verhalten hat. Sich nicht nur in der Opferrolle zu sehen. Sich zu entschuldigen, wenn es so war. Sich bei Diskussionen mal zurücknehmen. Sich Raum nicht wie oben beschrieben mit aller Macht zu nehmen, koste es, was es wolle. Es ist halt leicht, das Problem nur bei anderen zu suchen. Die sind schließlich Szene-Polizei. Die machen sowas ja schließlich nur aus Lust und Laune. Die sitzen ja im stillen Kämmerchen und suchen sich schon ihr nächstes Opfer aus. Für die ist sowas ja ein lustiger Spaß und keinesfalls ebenfalls ein persönlich belastendes und mühsames  Scheißthema...

By the way: "schupsen, stossen, ins Gesicht schlagen, auflauern, sexualisierte Übergriffe und weitere Bedrohungen angesichts der wiederholten Versuche diese Dinge öffentlich zu machen" ist schon ganz schön starker Tobak. Die Vermischung mit "sogar ein Blick schon eine Vergewaltigung sein kann" erfolgt in diesem Fall durch dich. Und nicht durch die "Definitionsmacht".

Antwort "Du wirfst kritische Fragen ein" war für @Dani

Nehmen wir mal an die Pizza Anarchia würde ihre Sicht der Dinge schreiben, evtl. sogar eine Gegendarstellung, dann würden doch alle schreien: Relativierer, raus aus unseren Zusammenhängen.

 

...nicht nur in Wien, aber auch gerade dort.... 

 

Hier funktioniert doch die Szene wieder einmal hervorragend in eurem Sinne, auch hier wird einer Seite vertraut und umgehend gefordert das betroffene Projekt zu isolieren. Ein Projekt, dass sich bisher doch noch selbst solidarisch gezeigt hat, ist jetzt Hort des Sexismus und Täterschutz. Wenn es die Sprachbarriere nicht geben würdet, würde dieser Fall wahrscheinlich auch noch für Europa und darüberhinaus interessant gemacht. 

 

Ich jedenfalls kann mir zur der Angelegenheit bisher kein Bild machen, würde mich aber selbst darum kümmern, wenn ich in Wien wohnen würde.Übrigens offline....

 

Aber wundert euch nicht, wenn die Solidarität zu euren Häusern dann auch mal bröckelt und eine wirkliche Auseinadersetzung mit Problemen nicht gewünscht ist... weil es keinen Sinn macht den antisexistischen Kampf mit euch gemeinsam zu führen...

 

 

Auch das die Debatten so häufig in der Kommentarfunktion auf Indymedia geführt wird spricht Bände. Und wie sie dort teilweise geführt werden lässt mich zu dem Schluss kommen, dass ich mich solchen Menschen keinen Freiraum gestalten möchte. Aber seit doch froh, es funktioniert doch alles, wie ihr es euch wünscht...Besonders entlarvend sind die Kommentare auf Indymedia Austria.

https://linksunten.indymedia.org/de/node/77865

http://austria.indymedia.org/node/23025

Danke für diese Worte aber so läuft es... und die Verantworlichen lassen auch keine Widerrede zu...Mit Sicherheit sind solche Strukturen nicht anarchistisch und AnarchistInnen sollten sich eindeutig gegen sie postionieren. Ich werde mir auch weiterhin eigene Gedanken machen (damit bei dogmatischen Strukturen anecken) und nicht einfach ihre Diffarmierungen übernehmen. Hier z.B. gibt´s gleich wieder eine Benennung eines konkreten Projekts, das angeblich Täterschutz betreiben soll. Diesmal aus Wien. Schlichte Gemüter entsolidarisieren sich jetzt gleich mit diesem Projekt und lassen andere definieren, das ist der einfachste, gerade Weg...dann klappt´s auch mit den Automaten, wie wir diese DogmatikerInnen vor Jahren immer titulierten. 

 

Ich finde es sehr eigenartig, dass dieser Artikel hier gerade jetzt auf Linksunten erscheint, wo das Thema wohl gerade auch im Kölner AZ angekommen ist und Entscheidungen getroffen wurden. Es war zu erwarten, dass unter diesem Artikel aus Wien, Erklärungen aus Wien erfolgen. Der Text ist hier der Aufhänger... .Was ist also seine Absicht, wirklich nur uns um ein Ereignis vom 8. Mai  erst 2 Monate später aufzuklären? 

 

Warum er gerade jetzt hier erscheint, vielleicht wird hier ganz bewusst Linksunten genutzt und den VerfasserInnen ging es vor allem um die Kommentare

Dieser Text ist jedenfalls nebulös und wer empfiehlt Wiener StudentInnen eine Veröffentlichung auf Linksunten, weil hier angeblich die Autonome Party Aktion besser erreicht wird. Dabei hat sie sogar (im eigentlichen Wortsinn sehr autonom) eine eigene Facebook Seite im Netz....(mal eben kurz recherchiert).

 

Frage sollten erlaubt werden, wer, warum diesen Text verfasst hat... 

Sorry, das soll jetzt wirklich nicht überheblich rüberkommen oder als Angriff aufgefasst werden, aber manchmal habe ich echt den Eindruck Österreich (oder ist das eine Eigenheit der Wiener Szene?) ist in vielen Bereichen ein paar Jahre hinterher, was szene-interne Diskussionen bzw. Standards angeht.

Das Konzept der "alleinigen Definitionsmacht" ist doch schon in den späten 80er/frühen 90er Jahren grandios in der westdeutschen Hausbesetzerszene gescheitert.

Da gab es in Berlin und Frankfurt mehrere, bekannte Fälle, wo Typen aufgrund von Vergewaltigungsvorwürfen komplett aus der Szene ausgeschlossen wurden (was damals auch eine Isolation im (politischen) Freundeskreis bedeutete) und es sogar physische Übergriffe gab.

Hinterher (!) kam dann heraus, es ging um verletzte Gefühle / Beziehungsstreitereien und die Frauen hatten z.B. die Vergewaltigung "definiert" als

"Der Typ hatte Sex mit mir, ohne mich zu lieben." oder Ähnliches.

Dass die radikale Linke mit diesem Konzept hinter bürgerliche Standards zurückgefallen war, wurde dann auch lang und breit in den Szeneblättern diskutiert.


Und jetzt im Jahr 2013 geht diese Diskussion in Wien ab?

Entweder ihr seid paar Jahrzehnte zu spät dran oder die Linke ist mitlerweile so losgelöst von gesellschaftlichen relevanten Konflikten, dass sie alle paar Jahre ihre eigenen Auseinandersetzungen wiederholt.

in deutschland ist das doch auch gerade nochmal voll im gange. die alpenrepublik greift da halt nur mal wieder die absurdesten ausformungen auf.

..diese Debatte ist in Deutschland genau dieselbe. Die 90-er Jahre sind wahrscheinlich lang genug her,  dass die Leute sich nicht mehr an die furchtbaren und durchgeknallten Debatten aus der Zeit erinnern können. Damals wurden Intrigen und politische Auseinandersetzungen zum Teil einfach dadurch beendet, dass der Kontrahent eines Übergriffes beschuldigt wurde - dann war er aus dem Spiel (und der ganzen Szene). Der Verfassungsschutz freute sich damals darüber, dass die gesamte Szene durch diese Diskussion lahmgelegt war. Obs den Frauen was gebracht hat? Anscheinend nicht - denn sie sagen, dass die Strukturen immer noch genau so sind wie damals...

Klartext: Es ist kein Wiener Problem. Im AZ Köln sollte ein Vortrag der Pizza Anarchia stattfinden, der kurzfristigst abgesagt wurde. Stellungnahmen gab es am Tagdazu nicht und Diskussionen wurden auch abgelehnt, nicht einmal auf Nachfragen wurde adäquat geantwortet. Genau so kenne ich das aus den 90ern. Diese Info ist gesichert und wurde von mir überprüft.

kritik an "Keine Definitionsmacht für niemand!":

Das Märchen von der bösen Definitionsmacht

 

die "debatte" ist nicht offen.

sie zu führen ein privileg.