Soli-Demo gegen IvI-Räumung: Zehntausende Euro Schaden nach Krawallen

Erstveröffentlicht: 
24.04.2013

Attacken auf Polizisten, eingeworfene Scheiben, brennende Müllcontainer: Die Ausschreitungen, die sich am Dienstagabend im Anschluss an eine Solidaritäts-Demonstration für das geräumte Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI) ereignet haben, waren wesentlich massiver als bisher bekannt.

 

Wie die Frankfurter Polizei am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte, seien in der Gräfstraße am Campus Bockenheim sechs PKW zerkratzt worden, am alten Hörsaalgebäude, einem Pförtnerhaus in der Gräfstraße und einer Sparkassen-Filiale in der Berger Straße seien Scheiben eingeworfen worden. Im Bahnhofsviertel seien zudem zwölf Müllcontainer in Brand gesetzt worden.

 

Im Anschluss an die Demonstration, auf der rund 1500 Menschen gegen die am Montag erfolgte Räumung des IvI protestiert hatten, hatten sich einzelne Demonstranten in Kleingruppen in Bockenheim verteilt, Bauzäune umgerissen und Mülleimer in Brand gesteckt. Der Polizei gelang es nur mit einiger Mühe, die Lage wieder zu beruhigen. Hinter dem Studierendenhaus in der Mertonstraße waren sogar Beamte mit Steinen und Flaschen angegriffen worden.

Ein besonders massiver Angriff richtete sich nach Polizeiangaben gegen zwei Polizisten in Zivil, die mit ihrem Einsatzwagen ebenfalls in der Gräfstraße unterwegs waren. Vermummte Demonstranten hätten das Fahrzeug mit Steinen und Flaschen attackiert und es dabei erheblich beschädigt, die Beamten hätten die Flucht ergreifen müssen. Beide seien leicht verletzt worden. Der gesamte Sachschaden betrage ersten Schätzungen zufolge mehrere Zehntausend Euro, es keinerlei Festnahmen gegeben.

 

Der Geschäftsführer der Franconofurt AG, Christian Wolf, sagte der Frankfurter Rundschau am Mittwoch, er habe sich am Dienstagabend zufällig am Rand der Demonstration befunden. Am Rossmarkt war Wolf von Demonstrationsteilnehmern bemerkt und bedroht worden, die Situation drohte zu eskalieren. „Ich wollte niemanden provozieren“, sagte Wolf dazu. „Ich bin ja nicht lebensmüde.“ Er sei lediglich vor Ort gewesen, um das Rollgitter vor dem Büro der Franconofurt am Rossmarkt herunterzufahren. Die Franconofurt hatte das Gebäude im Kettenhofweg, das zehn Jahre von den Betreibern des IvI besetzt war, im vergangenen Jahr von der Uni gekauft und die Räumung am Montag veranlasst.