1.Mai Nürnberg

1. Mai Nürnberg

Hier ein alternativer Aufruf zum 1. Mai in Nürnberg. Die Demo beginnt um 11.30 Uhr an der Bauerngasse / Ecke Gostenhofener Hauptstraße. Wir freuen uns auf euch!

 

 

1. Mai? Da geht noch mehr!!

 

Der 1. Mai in Nürnberg ist seit vielen Jahren geprägt von den etablierten Gruppen. Diese Tradition lässt kaum einen Spielraum für einen vielfältigen und kreativen Ausdruck, wie auch ein aktives Mitwirken an der Demonstration zu. Was daraus folgt, ist eine Unterordnung der Gruppen und Menschen, die den 1. Mai als Plattform für ihren individuellen politischen Ausdruck nutzen wollen.

 

Da wir Autoritäten und Unterdrückung als ein Hauptproblem sehen und bei uns der Wunsch nach Selbstbestimmung immer weiter wächst, wollen wir diese Demo durch einen anti-autoritären Ausdruck bereichern. Für uns heiszt Selbstbestimmung, den eigenen Kopf zu benutzen und das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Es reicht nicht aus, an einem Tag das freie Leben zu verlangen! Stattdessen müssen wir jeden Tag versuchen, ein freies und selbstorganisiertes Leben zu führen.

 

Wir wollen nicht nur einen Farbklecks, wir wollen die ganze Villa Kunterbunt!!

 

Deswegen rufen wir euch auf:

 

Beteiligt euch am anti-autoritären, anti-nationalen, libertären und politisch vielfältigenTeil der 1. Mai Demonstration in Nürnberg, hinter dem zweiten Lauti!

 

Denn allein machen sie dich ein!

Für ein selbstbestimmtes Leben!

 

Freie und selbstbestimmte Individuen Nürnberg

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Das war überfällig. Der 1. Mai in Nürnberg ist nichts weiter als eine kommunistische Latschdemo (aber oho, die "Massen" sind auf den Straßen), die kaum Außenwirkung hat und sich höchstens in kleinen Szene vs Polizei - Auseinandersetzungen gipfelt. Hoffentlich wird ein libertärer Block diesem Tag an diesem Ort und speziell dieser Demo neuen Antrieb geben...

Was allerdings der andere Inhalt sein soll, den dieser Block angeblich bringen soll, erschließt sich mir nicht wirklich.

Die angeblich "etablierten Gruppen", also das revolutionäre Mai-Bündnis, haben es geschafft, über 20 Jahre hinweg Kontinuität in Nürnberg zu schaffen, so dass die 1. Mai-Demo nicht nur von anfangs 100 auf 3000 TeilnehmerInnen angewachsen ist, sondern auch die kämpferischte und vom inhaltlichen Ausdruck her radikalste mindestens in Bayern ist. Der Bündnis-Aufruf zur Demo ist antiautoritär und undogmatisch.

Die Demo ist auch keine "Latsch-Demo". Für irgendwelche Polit-Hooligan-Macker-Maulhelden vielleicht, die unter Massenmilitanz Individual-Gewalttourismus verstehen. Ansonsten können am revolutionären 1. Mai in Nürnberg wenigstens auch nicht ganz so fitte Menschen mitlaufen und die Organisatoren und die meisten TeilnehmerInnen handelten bisher in Nürnberg auch immer sehr verantwortungsvoll wenn es mal zu Konflikten kam.

 

Also, was soll die andere Qualität dieses "libertären" Blockes sein, deren InitiatorInnen erstmal ihre Aufgabe darin sehen, die VeranstalterInnen anzukacken um sich dann an ein erfolgreiches Konzept anzuwanzen?

ich glaube alle Personen die in und um Nürnberg aktiv sind wissen, dass es am 1ten mai nicht undogmatisch und hierarchiefrei zugeht. Wenn mensch einen stand am ersten Mai fest machen möchte wird Mensch dazu gezwungen auch dem Aufruf zuzustimmen, welcher alleine von der OA verfasst wird.  Änderungen an dem Aufruf sind nur in Form von Stilistik möglich. Undogmatisch? Antiauoritär?

ein alternativer Block ist ebenfalls nötig, um Antinationale und anders Denkenden vor dem denunzieren durch beleidigungen, anspucken zu schützen.

Um einen sicheren Rahmen zu schaffen muss Mensch auch mal was wagen!

FÜr ein selbstbestimmtes Leben!  

Fällt Euch nicht selbst auf, wie albern ihr seid? Es gibt eine Demo und ein Fest, die jeweils von bestehenden Strukturen erfolgreich seit Jahren vorbereitet und durchgeführt werden. Niemand zwingt Euch da mitzumachen, wenn es Euch nicht gefällt.

Aber dann zu einem Block aufrufen, der keinen Inhalt hat, außer damit ausdrücken zu wollen, dass man besser sei als die veranstaltenden Gruppen. Das ist doch Unsinn. Niemand verbietet Euch, mit eigenen Mitteln zum 1. Mai aufzurufen. Aber wenn Euer einziger Inhalt darin besteht, Euch als besser darzustellen, als die Strukturen, die die ganze Arbeit machen, für die Demo wie für das Fest, dann scheints ja nicht so weit her zu sein mit dem libertären Denken.

Das ist einfach - in diesem Fall sehr primitive - Spalterscheiße.

Fällt dir nicht auf wie albern du bist? Alles kritisieren zu können sollte doch selbstverständlich sein auch die eigene Szene und ihre Traditionen. Besonders wichtig und richtig ist dies am 1. Mai in Nürnberg. Wie schon richtig in einem anderen Kommentar festgestellt wurde ist es unmöglich eigene Position und Inhalt im Vorfeld einzubringen, jedes Jahr aufs neue erklären uns die Genoss_innen von der OA wie die "Soziale Revolution" vonstattengeht. Äußert mensch dennoch Kritik ist er ein Spalter, wenn nicht sogar ein Antideutscher. So tragen die in achtziger Jahre autonommen Romantik Gefagenen stolz ihre baskischen und palästinensischen Nationalfahen vor sich her. Wer sich daran stört, wird angepöbelt oder aus dem Block gedrängt das ist leider traurige Realität in Nürnberg. Mag sein, dass die Autor_innen die zu einem eigenen Block aufrufen eine bessere inhaltliche Kritik bringen sollten, doch ist ihr Anliegen nur all zu verständlich und bitter notwendig. Aber was noch nicht ist kann ja noch werden...   

Nur der Aufruf ist etwas kurz geraten. Hätte mir mehr Inhalt gewünscht!

 

 

Solidarische Grüße aus dem Allgäu!

unmoderiert
Zusammen die kapitalistische Ruine zum Einsturz bringen – Für die soziale Revolution

Der 1. Mai bedeutet für viele Menschen vor allem eines: einen weiteren arbeitsfreien Tag. Das war wohl nicht das, was die Kämpfenden erreichen wollten, als sie vor über 100 Jahren diesen Tag zu einem Kampftag für die Interessen der ArbeiterInnenklasse machten. Ihr Ziel war es nicht, einen Feiertag zu kreieren, der für viele auch keine andere Bedeutung hat, als ein üblicher Sonntag. Doch auch die Freude darüber, sich nur einen weiteren Tag nicht in der Lohnarbeit quälen zu müssen, ist mehr als nachvollziehbar. In einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschafts-bundes geben rund 56 Prozent der Beschäftigten an, dass sie einer starken Arbeitshetze ausgesetzt seien. Arbeit in der kapitalistischen Gesellschaft ist auch immer verbunden mit Druck, Konkurrenz, Ausbeutung und Existenzangst. Der hohe Stellenwert, den die Lohnarbeit in der kapitalistischen Gesellschaft hat, ist kein Zufall.

Hier manifestiert sich der Grundwiderspruch im Kapitalismus, nämlich der zwischen Kapital und Arbeit; zwischen denen, die über Produktionsmittel verfügen und denjenigen, die gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. So könnte die Klasse der KapitalistInnen ihren Profit niemals ohne die entgoltene Mehrarbeit erreichen, welche die Lohnabhängigen in der kapitalistischen Mehrwertproduktion verrichten. Andererseits sind diejenigen, die nur über ihre Arbeitskraft verfügen, auf diese Lohnarbeit zum Überleben angewiesen. Das heißt, Lohnabhängigkeit an sich ist das Problem. Um in einer weltweiten Konkurrenz mithalten zu können, wird versucht die Arbeits-produktivität immer weiter zu steigern, während die Löhne stagnieren. Dies bedeutet gleichzeitig eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Ob es die Hetze in den Fabriken, das Verlangen von Lohnverzicht oder die Verschlechterung der Anstellungsbedingungen ist: zum Beispiel werden die so genannten „Normalarbeitsverhältnisse“ zunehmend vernichtet. Zwar sind die Arbeitslosenzahlen in der vergangenen Zeit offiziell wieder gesunken, dies liegt aber nicht an einem „Beschäftigungswunder“ oder rein an konjunkturellen Einflüssen. „Sozial ist das, was Arbeit schafft“, heißt die Maxime in der sog. sozialen Marktwirtschaft, egal zu welchen Bedingungen. Die Ausweitung der prekären Arbeitsverhältnisse, die gerade junge Menschen in existenzielle Nöte stürzt, kann so ohne große Widerstände vorangetrieben werden. Prekäre Beschäftigung ist nicht einfach nur mit schlechter Bezahlung gleich zu setzen. Sie bedeutet eine Auslagerung des unternehmerischen Risikos auf die Lohnabhängigen durch Befristungen, unfreiwillige Teilzeitjobs, schlechte gewerkschaftliche Organisierungsmöglichkeiten oder Leiharbeit. Doch die Arbeitsverhältnisse verschlechtern sich nicht nur für die abhängig Beschäftigten. Auch die Anzahl prekärer Selbstständiger steigt unaufhörlich an. Viele ehemals abhängig Beschäftigte haben sich wegen fehlender Perspektiven am Arbeitsmarkt selbstständig gemacht. Nicht selten wurden sie von den KapitalistInnen in diesen Status gedrängt, um Lohnkosten zu sparen und flexibler agieren zu können.

Alle brauchen Geld zum Leben – doch mit Lohnarbeit wird das immer schwieriger. Viele sehen in der Arbeitslosigkeit an sich das Problem, weil dies in den Medien oft so dargestellt wird und meinen „Beschäftigungsförderung“ wäre die passende Antwort: mit staatlich zwangsverordneten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, einer Senkung der Löhne und mit der „Schaffung von neuen Arbeitsplätzen“ durch Teilzeit- und Leiharbeit, oder wie auch immer. Aber warum muss weniger Arbeit in einer Gesellschaft ein Problem darstellen? Wäre es nicht toll, wenn wir mit wenig Arbeitsaufwand ein gutes Leben für alle ermöglichen könnten? Der Arbeitsmangel, der im Kapitalismus zu Arbeitslosigkeit führt, ist also an sich kein Problem. 
Nur innerhalb der kapitalistischen Logik ist für die ArbeiterInnen ein Dasein ohne Lohnarbeit nicht vorgesehen. Die Folgen hiervon können weltweit von einem Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben bis zum Kampf um das blanke Überleben reichen.

Die veränderten Produktionsbedingungen hierzulande haben aber nicht nur Auswirkungen auf die Lohnabhängigen in der BRD, sondern führen zu einer weltweiten Abwärtsspirale. Genau diese Situation finden wir beispielsweise gerade in Griechenland, Portugal oder Spanien wieder. Der relativ unwidersprochene Sozialabbau (siehe Agenda 2010) und die hohe Produktivität in Deutschland hatten zur Folge, dass die Preise für deutsche Güter auf dem internationalen Markt massiv gesunken sind. Dadurch weitete die BRD ihre Position als Exportnation extrem aus und konkurrierte andere Nationalökonomien mit ihren billigeren Produkten und Dienstleistungen an die Wand. Das, was uns heute als staatliche und ökonomische Misswirtschaft der anderen verkauft werden soll, war und ist also nichts anderes, als ein rabiater Angriff auf Löhne, öffentliche Güter und Transferleistungen, der vom deutschen Kapital und seinen HandlangerInnen aus der Politik schon lange vorangetrieben wurde. Und die Folgen sind für die Lohnabhängigen hier katastrophal, auch wenn das heute in der Relation zu anderen Ländern von vielen noch nicht so empfunden wird. Aber für immer mehr Menschen wird der Alltag eine immer schwerer zu bewältigende Aufgabe. Rentnerinnen zum Beispiel bekommen die Folgen dieser Prekarisierung bereits zu spüren. Auch in Zeiten von „Vollbeschäftigung“ waren es die Frauen, die in die unbezahlte Reproduktion oder in die schlecht bezahlten Varianten, wie Minijobs in der Pflege oder Erziehung, gedrängt wurden. Somit fielen sie aus den Sozialversicherungssystemen und gerieten zunehmend in die Abhängigkeit von Ehepartner oder Staat. Viele von ihnen leben nun in Armut und können sich kaum noch ihre Miete leisten. Bei der steigenden Zahl von prekären Beschäftigungsverhältnissen ist vorauszusehen, dass die Altersarmut in den nächsten Jahren noch massiv steigen wird. Ob man sich dann von einer Rente überhaupt noch eine Wohnung leisten kann, ist fraglich.

Warum der Arbeitgeber keine Arbeit gibt?

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gefallen sich die KapitalistInnen, die durch direkte Ausbeutung von Arbeitskräften ihren Profit erhalten, darin, sich als „Arbeitgeber“ zu bezeichnen, während sie diejenigen, die für sie arbeiten, als „Arbeitnehmer“ bezeichnen. Wir jedoch nennen den KapitalistInnen weiter KapitalistInnen, da sie uns nichts geben können, was nicht ohnehin von uns erarbeitet wurde. Wir sind auch keine „Arbeitnehmer“. Wir nehmen nichts, sondern verkaufen unsere Arbeitskraft. Wir „nehmen“ also keine Arbeit, sondern wir arbeiten für den Profit der KapitalistInnen. Warum? weil sie die Produktionsmittel kontrollieren und wir abhängig davon sind, Lohn zu bekommen, um unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Wir sind Lohnabhängige solange, bis die Produktion basisdemokratisch bestimmt ist und zum Wohle aller Menschen organisiert wird. Dazu müssen wir der KapitalistInnenklasse nehmen, was sie uns nicht freiwillig geben wird: Die Produktionsmittel. Bis dahin sollten wir uns durch die Begriffe der KapitalistInnenklasse nicht verwirren lassen.

Weiter lesen? http://www.redside.tk/cms/organisierte-autonomie/zusammen-die-kapitalistische-ruine-zum-einsturz-bringen-fur-die-soziale-revolution/