Die Kandidaten der nordbayerischen NPD - Vol. I: Ralf Mynter

Ralf Mynter

In dieser Serie werden wir, in unregelmäßigen Abständen, ausgewählte Kandidaten der nordbayerischen NPD zu den Bezirks-, bzw. Landtagswahlen vorstellen. Den Anfang macht dabei ein besonderes Exemplar: Ralf Mynter aus Kist, designierter Kandidat für den Bezirkstag in Unterfranken.

 

Ralf Mynters politische Karriere begann bei den Würzburger Republikanern, für die er 2002 in den Kreistag einzog. Zu diesem Zeitpunkt war Ralf Mynter noch Streifenpolizist bei der Polizeiinspektion Würzburg-Ost. Im Dezember 2005 sorgte er erstmalig für Schlagzeilen: Zur Jahresabschlusssitzung des Würzburger Kreistags war er in einem schwarzen Sweatshirt mit der Aufschrift "Nationaler Widerstand Kist/Altertheim" - in Frakturschrift - erschienen. Daraufhin war Mynter im Juli 2006 wegen des Verdachts "auf schwerwiegende beamtenrechtliche Pflichtverletzungen" beurlaubt worden. Im Oktober 2006 wurde Mynter zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Der damals 46-jährige sah sich mit einer Anklage wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz konfrontiert. Bei einer Hausdurchsuchung waren eine funktionsfähige spanische Pistole und zwei gefüllte Magazine gefunden worden. Auch heute scheint Ralf Mynter noch eine Vorliebe für Waffen und deren Gebrauch zu haben. Am 03. März 2013 verkündete er auf Facebook: "So, der Nationale Widerstand Kist/Altertheim geht zum Wehrsport innen Wald - bis später Comrades". (Fehler im Original)

 

Ralf Mynter kündigte schließlich bei der Würzburger Polizei und erlernte den Beruf des Kraftfahrers. Politisch radikalisierte er sich weiter und trat der NPD bei, für die er 2009 für den Bundestag kandidierte. Inzwischen ist er Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Mainfranken, der sich aus den Regionen Würzburg und Kitzingen zusammensetzt. Ralf Mynter weist heute eine starke Affinität zum historischen Nationalsozialismus auf. So postet er am 05. Januar 2013 auf seinem Facebook-Account ein Bild, das unter anderem ein Hakenkreuz und den Schriftzug "DANZIG IST DEUTSCH" zeigt.

 

Zwar ist die NPD die derzeitige politische Heimat Ralf Mynters, dennoch unterhält er gute Kontakte zu Aktivisten des "Freien Netz Süd" (FNS) in der unterfränkischen Region. Obwohl das FNS in deutlicher Konkurrenz zur bayerischen NPD und dem derzeitigen Bundesvorstand der NPD um Holger Apfel steht, nimmt Ralf Mynter immer wieder an Aktionen des militanten Kameradschaftsdachverbandes FNS teil. So zuletzt am 30.03.2013 bei Aufmärschen in Kitzingen und Würzburg, die den Aufmarsch des FNS am 01. Mai in Würzburg bewerben sollten. Obwohl sein Kreisverband an diesem Tag bei der zentralen NPD-Kundgebung in Frankfurt vertreten sein will, hat Ralf Mynter offensichtlich andere Pläne. Am 04. April 2013 plant er mit Marcus Hölzinger, einem Gründungsmitglied der neonazistischen "Bruderschaft Hessen" den Tag folgendermaßen: "na, da [in Würzburg - Anmerkung art-nb] rocken wir der bulle, der mir ins Gesicht gelangt hat, und so ein Linksschwein, das in Blaulicht Würzburg mich anpiSSt, warten eh auf mich - dir Rechnung wird beglichen!!!". (Fehler im Original)

 

Insgesamt kann Ralf Mynter getrost als Psychopath bezeichnet werden. Seine Kommentare und Einträge auf Facebook strotzen von Gewalfantasien gegen Juden, Migranten und alles was er als "nicht-arisch" identifizieren kann. Auch seinem Hass gegen die "etablierten Politiker und Parteien" lässt er auf dem sozialen Netzwerk freien Lauf. So will der Bezirkstagskandidat, laut einem Kommentar vom 22. Februar 2013, "dieses System bluten sehen!!!!".

 

Artikel mit screenshots auf: http://www.autistici.org/recherche-nordbayern

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Revanchismus und Hakenkreuz