Film und Diskussion: Residenzpflicht

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"Residenzpflicht" – ein Dokumentarfilm von Denise Garcia Bergt, Deutschland 2012, 71 Min.

Filmvorführung mit anschließender Diskussion

Donnerstag, 10.01.2013

ZEP, Zeppelinstraße 1, 69120 Heidelberg

 

Seit 20 Jahren kämpfen Flüchtlinge gegen die sogrannte Residenzpflicht, die ihnen das Recht auf Bewegungsfreiheit verwehrt. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist zwar die Residenzpflicht gelockert, aber nicht abgeschafft.

Sie gilt z.B. weiterhin für Asylsuchende, die noch in Erstaufnahme-Lagern sich befinden und deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen sind. Auch wer von einem der beiden Länder in das benachbarte Land will, ist nicht von der Residenzpflicht befreit und muss hierfür weiterhin einen Antrag stellen.

Residenzpflicht bedeutet, dass sich die Betroffenen nur innerhalb eines behördlich festgelegten Land- oder Stadtkreises bewegen dürfen. Bei einem Verstoß drohen Geld- oder sogar Haftstreafen. Eine solche Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Flüchtlinge gibt es nirgenwo sonst in Europa.

Der 71 Minuten dauernde Dokumentarfilm begleitet Flüchtlinge in ihrem Jahre langen Kampf gegen das restriktive Gesetz, das ihnen unsichtbare Grenzen in den Weg stellt und sie häufig von anderen Menschen isoliert.

Der Film stellt auch die Residenzpflicht in einen größeren Kontext: Er zeigt wie die Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen im Innern mit der Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen zusammenhängt und inwiefern diese Einschränkung und Reglementierung mit dem kolonialen Erbe und dem Alltagsrassismus verwoben ist.

 

Weitere Informationen unter: www.residenzpflichtdoc.com