Köln: Silvesterdemo gegen alle Knäste!

antiknast 2012

Demo mit Kundgebungen: 31. Dezember 2012, 18 Uhr | Treffpunkt: Köln-Ossendorf | Haltestelle: Rektor-Klein-Straße (JVA-Eingang) der KVB-Linie 5

Aufruf des Autonomen Knastprojekt Köln:

SILVESTER ZUM KNAST? – JA WAS DENN SONST!

 

Vor 75 Jahren, genauer gesagt am 14.12.1937, erließ Obernazibulle Fricke den sog. „Asozialen-Erlass“. Zigtausende verschwanden aufgrund dieses Erlasses in KZs zur sog. „Vernichtung durch Arbeit“. Heute leben wir nicht mehr im Faschismus, aber die Verfolgung der sog. „Asozialen“ erlebt eine Renaissance. Immer mehr Kleinstkriminelle verschwinden in bundesdeutschen Knästen. So stieg allein in Hessen die Zahl der Hafttage wegen Ersatzfreiheitsstrafen innerhalb weniger Jahre von 80.000 auf 120.000 Hafttage. Bundesweit sitzen ca. 10.000 Menschen wegen nichtbezahlter Geldstrafen im Knast – die meisten davon wegen Schwarzfahrens und Ladendiebstahls. Besonders betroffen sind Obdachlose, Kranke und Süchtige. Knastvermeidungsintrumente des Systems wie z.B. Sozialstunden nützen ihnen nichts. Wer nicht arbeitsfähig ist, kann auch keine Sozialstunden ableisten.

 

So sitzen sie also in Knästen wie Ossendorf. Ossendorf ist einerseits ein U-Haft-Knast. Er ist aber andererseits ein Knast für „Eierdiebe“. Er ist ein Mahnmal für eine verfehlte Drogenpolitik und – was viele vergessen – es ist ein Abschiebeknast. Abgesehen von wenigen Ausnahmen wird hier bei den Männern* Strafhaft bis zu einem Jahr vollstreckt. Bei Nichtdeutschen* in Auslieferungshaft liegt die Höchstgrenze bei 4 Jahren. Bei den Frauen* in Strafhaft liegt die Höchstrafe, für die Ossendorf noch zuständig ist, bei drei Jahren. Für Nichtdeutsche* in Auslieferungshaft wird keine Höchstgrenze genannt. Laut offiziellen Zahlen liegt der Anteil der Nichtdeutschen Gefangenen bei 40%.

 

Neben diesem „offiziellen“ Knast, ist Ossendorf auch noch ein Hochsicherheitsknast mit einem Traktflügel. Hier saßen früher Gefangene aus der verschiedenen linksmilitanten Gruppen. Damals wie heute saßen und sitzen aber auch ganz „normale“ Gefangene im Trakt, wenn sie gegen den Knast rebellieren. Der Kampf gegen die Isolationshaft muss immer geführt werden, auch wenn gerade keine Genoss*innen einsitzen.

Gerade der Knast in Ossendorf repräsentiert das Ganze Spektrum des Knastsystems. Vom Einknasten von Schwarzfahrer*innen und Kleinstkriminellen bis hin zum Hochsicherheitstrakt: Wir alle könnten von beidem betroffen sein, wenn wir uns irgendwann entscheiden, nicht permanent Kohle an diesen Staat und seine Justiz abzudrücken oder weil unser Widerstand so entschieden wird, dass wir Kandidat*innen für den Trakt sind.

 

Quelle: Autonomes Knastprojekt

 

Links:

 

http://autonomes-knastprojekt.blogspot.de/

http://agkoeln.blogsport.de

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Ihr seid ganz groß

Schon mal überlegt, wenn ihr da vor den Mauern "Freiheit für politische Gefangene" ruft, dass auf der anderen Seite Beate Tschäpe sitzt?

Und bis vor kurzem auch Jörg Uckermann?

Boah ich könnte euch alle vor Ort watschn wenn ich da wäre...

ja dann komm doch!

Nazis sind keine politischen Gefangenen sondern menschenverachtende Schweine.

....meinst du warum die rausgelassen werden sollen, wenn wir mit 300 Mann davor stehen... ;-)

Wieso Deppen? Nur weil dein Horizont (noch) nicht so weit reicht?

 

Was verändert das an unserer Gesellschaft, wenn Verbrecher jeglicher Art in staatlich-institutionellen Kerkern hängen?

Soll dein Beitrag ein Plädoyer dafür sein, dass gewisse Verbrechen "richtig" damit bestraft werden? Ohje.

 

Die Ursachen müssen bekämpft werden, nicht die Symptome!

Und wenn die Symptome denn nun unbedingt zweckmässig bekämpft werden müssten (aus reformistischer Sicht), dann sicher nicht mit solch aus verschiedener Sicht fragwürdigen Methoden wie "Einsperren". Bringt im Endefekt garnichts. Weder Sicherheit noch Resozialisierung. Diese Gesellschaft, wie sie jetzt ist, muss überwunden werden, INKLUSIVE aller Gefängnisse, ob mental oder tatsächlich.

 

Gegen jegliche reaktionäre Scheiße! Für die Freiheit aller!