[HH] Einmal die Elbe hoch und zurück!

antifa hamburg indy

Seit 1998 finden sich jedes Jahr Neonazis in Magdeburg zusammen, um den Opfern der Bombardierung der Stadt am 16. Januar 1945 zu gedenken und ihre geschichtsrevisionistische Propaganda auf die Straße zu tragen.

 

Im Schatten des jährlichen Großaufmarsches in Dresden entwickelte sich der „Gedenkmarsch“ zu einem bundesweiten Nazitermin. In den vergangenen Jahren wuchs der Aufmarsch kontinuierlich, 2012 waren es 1.300 Teilnehmer_innen. In Sachsen-Anhalt, einem Bundesland, welches in weiten Teilen von provinziellen Nazistrukturen geprägt ist, stellt der Magdeburger „Gedenkmarsch“ den jährlichen Höhepunkt für die regionale Naziszene dar.

 

Dabei verbinden sich die Größe des Aufmarsches, der starke NS-Bezug, der militärisch geordnete Aufzug und die Fackelzeremonie bei Einbruch der Dunkelheit zu einem identitätsstiftenden Ereignis. Zugleich dient der „Gedenkmarsch“ der Profilierung eines aufstrebenden Nazi-Kaders: dem JN Bundesvorsitzenden und Leiter des NPD Ordnungsdienstes Andy Knape. Knape hat den Aufmarsch am 12. Januar 2013 angemeldet, Sascha Braumann den zweiten Termin am 19. Januar 2013. Gemeinsam bilden sie den harten Kern der „Initiative gegen das Vergessen“, welche die Aufmärsche seit Jahren vorbereitet und durchführt. Beide waren organisatorisch am „Tag der deutschen Zukunft“ am 2. Juni 2012 in Hamburg beteiligt.

 

Mit der steigenden Größe des Aufmarsches und den erfolgreichen Blockaden in Dresden wuchsen in den vergangenen zwei Jahren auch die Proteste gegen den “Gedenkmarsch“ in Magdeburg. Im Januar 2013 sind Massenblockaden das erste Mal realistisch, da sich das Bündnis Magdeburg Nazifrei seit Monaten spektrenübergreifend auf Blockaden vorbereitet. Auch der AK Antifa Magdeburg mobilisiert bundesweit zu einer antifaschistischen Demonstration unter dem Motto „365 Tage offensiv“. Neben dem Ziel den Naziaufmarsch zu verhindern, soll hier zusätzlich thematisiert werden, dass Rassismus, Antisemitismus und Chauvinismus tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt und somit nicht nur am Tag eines „Gedenkmarsches“ zu bekämpfen sind. Nach dem Verbot der Aufmärsche in Wunsiedel und Halbe und nach den erfolgreichen Blockaden in Dresden gibt es für die Naziszene nicht mehr viele regelmäßige Großveranstaltungen dieser Art. Der Aufmarsch in Magdeburg ist neben jenem in Bad Nenndorf eine davon. Auch wir hier in Hamburg wollen dafür sorgen, dass dies nicht so bleibt und fahren gemeinsam nach Magdeburg um den „Gedenkmarsch“ zu verhindern. 

Infoveranstaltung in Hamburg am 08.01.2013
18 Uhr - B5 (Brigittenstraße 5) - http://roteszenehamburg.blogsport.de/

Antifa-Demo in Magdeburg am 11.01.2013
18 Uhr - Hauptbahnhof - http://vorabenddemo-md.tk/

Naziaufmärsche verhindern am 12. und 19.01.2013
Ab 9 Uhr - in der ganzen Stadt - http://magdeburg-nazifrei.com/

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

ihr seid alle so gangsta! alda digga, porno foto ey!

 

mehr als peinlich..

Wieso peinlich Digga...Ich find `s ok,wenn die Antifa auch mal ne runde Boxsporting macht....Solange die politische Inhalte in den Köpfen noch nicht weggedroschen worden sind,ist`s schon prima,wenn man(m)/frau mal einen ordentlichen Mob um sich hat....12.01.Nazis jagen!

Hamburger halt!

Antifa-Sport Gruppen müssen sein!

Aber laßt eure scheiß Markenklamotten wech, das passt alles irgendwie nicht zusammen!

Aber hauptsache Nike Air Max an und am besten noch Jack Wolfskin!

Ihr hab so viel Blut an euren Körper!

„Antifa heißt Angriff!“ Diesen weit verbreiteten Antifa-Spruch auf konkrete Attacken gegen politische Gegner_innen und damit die Aktivitäten von Antifas darauf zu reduzieren, verfehlt die Realität; es trifft auf den Alltag von Antifa-Politik nicht zu. Recherchieren, Informationen verbreiten, Diskussionen anzetteln, Veranstaltungen organisieren, und  – nicht zu vergessen – interne Debatten, machen den Großteil der politischen Betätigung aus. Die gesellschaftlichen Herrschafts-Verhältnisse sollen angegriffen und ausgehebelt werden. Allerdings wird innerhalb dieser abgelehnten Gesellschaft gehandelt und nicht völlig von ihr losgelöst. Offensives, politisches Kämpfen gilt allgemein als „männlich“ und herrschaftssichernd. Wird dann im antifaschistischen Kampf eine Herrschaft reproduziert, die eigentlich abgelehnt wird?

 
Nein, nicht unbedingt. Aber nun der Reihe nach: Was ist überhaupt Männlichkeit?

 

«Männlichkeit» ist eine Position im Geschlechterverhältnis. Außerdem lassen sich damit Taktiken benennen, durch die Menschen diese Position einnehmen, sowie Auswirkungen des Handelns auf körperliche Erfahrung, auf Persönlichkeit und Kultur (Nachzulesen bei Raewyn Connell: Der gemachte Mann, 3. Auflage, Verlag für Sozialwissenschaften 2006).


Hegemoniale Männlichkeit wertet das ab, was dem idealisierten, überlegenen Männlichkeitsbild widerspricht. Dieses Ideal zeigt sich im alltäglichen Verhalten (z.B. Abwertung von Frauen oder Homosexuellenfeindlichkeit), sowie in Institutionen männlicher Herrschaft (z.B. in religiösen oder kapitalistischen Machtzentren). Der Anspruch auf männliche Herrschaft führt zu Benachteiligungen auf allen möglichen Ebenen. Im zwischenmenschlichen Bereich läuft die Ungleichwertigkeit oft auf Gewalt hinaus. Ökonomisch bedeutet männliche Herrschaft weniger Geld und schlechtere Karrierechancen für Frauen. Von Frauen wird zumeist eine deutlich stärkere Zurückhaltung eigener Interessen und Bedürfnisse erwartet, als von Männern.

 

Taktiken hegemonialer, nach Herrschaft strebender Männlichkeit gibt es leider auch in der linken Szene, auch in der Antifa. Neben sport- und erfolgsbetontem Habitus und geschlechterbezogenen Aufgabenverteilungen findet sich dort auch reichlich Besserwisserei, um eine eigene Vorherrschaft zu sichern. Glücklicherweise ist hegemoniales Verhalten dynamisch, also veränderbar. Manchmal ist die Veränderung nur oberflächlich, dann fallen die Männer zwar nicht mehr so unangenehm auf, reproduzieren aber weiterhin Herrschaftsansprüche. Soziale, herrschaftskritische Bewegungen – und auch die Antifa-Gruppen – können Veränderungen des eigenen Verhaltens begünstigen, weil Ausgrenzungen und Abwertungen aufgrund des Geschlechts politisch abgelehnt werden – und sie können auch politisch emanzipatorisch auf Andere wirken.

 

Antifa-Gruppen fordern Herrschaftsfreiheit. Antisexismus wird dabei von vielen Gruppen besonders hervorgehoben. Ob daraus ein Engagement gegen eine prinzipielle Hegemonie-Bestrebung in den eigenen Strukturen folgt, ist eine viel zu selten gestellte Frage. In vielen Gruppen scheint die Machtposition einiger, weniger Leute unangefochten. Diese Positionen bilden sich z.B. durch Wissenshierarchien bei Recherchen, in der Bündnisarbeit oder durch einen besonders martialischen Stil. Es gibt Herrschaftsverhältnisse, die ein kämpferisches Handeln temporär erforderlich machen, um Gleichberechtigung und Emanzipation zu erreichen. Der militante Widerstand in der Christopher Street 1968 ist da ein Beispiel. Es ist möglich, sich direkt nach einer kämpferischen Auseinandersetzung mit Nazis oder der Polizei, in der aggressive Herrschafts-Techniken zum Einsatz gekommen sind, einen Wechsel einzuleiten, sich unmittelbar danach in der Bezugsgruppe zu reflektieren und sich gegenseitig emotional wieder aufzufangen. Man muss nicht nach einer militanten Aktion ewig lange den Held markieren und noch bei der Antifa-Soli-Party mit Quartz-Handschuhen auf der Tanzfläche rumposen. Nicht alle können diesen Wechsel schnell vollziehen, aber es gibt schließlich Bezugsgruppen, um füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Eine vernünftige Nachbereitung von Aktionen ist dafür unabdingbar.

 

Auch in linken Kreisen kann sich hegemonial männliches Verhalten festigen. Die Taktiken sind zumeist subtil. Bei dem Streben nach Prestige wird männliche Gewalt weniger offen gezeigt. Es gibt dagegen keinen allgemeinen Anti-Macker-Plan. Eine Strategie im Umgang mit hegemonialer Männlichkeit kann nicht universell vorgegeben werden, sie muss in den lokalen Zusammenhängen politisch diskutiert, in den persönlichen Beziehungen sowie durch Selbstreflexion aktiv erarbeitet werden. Zunächst einmal können die Aktivist_innen auf ihren Habitus achten: Es sollte geklärt werden, ob die eigene Körperhaltung bereits ausgrenzend wirkt. Es ist allerdings nicht damit getan, weniger offensichtlich männlich sozialisierte Taktiken wegzulassen, wie z.B. eine raumeinnehmende Körperhaltung. Eine sanftere Präsentation von Männlichkeit darf nicht davor hinwegtäuschen, dass sie sogar zur Modernisierung des Patriachats beitragen kann: Sanfter im Ausdruck – aber weiter statussichernd im Kern. Es kommt also darauf an, ob der Anspruch Statusvorteile erlangen zu wollen, abgelegt werden kann, zugunsten einer gleichberechtigten Konfliktkultur. Diese Kultur muss Empathie und das Äußern von Kritik – an andere und gegenüber sich selbst – wertschätzten. Dazu gibt es hilfreiche Texte im Internet: „besser treffen v.3.0“, „Bezugsgruppenreader“, „HierarchieNie“.

 

Weiterlesen auf: http://antifaundmaennlichkeit.wordpress.com/2012/07/31/worum-geht%C2%B4s...

die buddies mit den eastpak bauchtaschen sind sicher die chefs oder? und die in schwarzen windbreakern von skatermarken sind die krassen steetfighters?

wenn ihr schon nen Text von anderen 1:1 übernehmt, hättet ihr wenigstens die Termine und Links mit drinlassen können.

Echt peinlich!