Demonstration "Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete"

Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete

Aufruf des u-asta zur Demonstration für mehr bezahlbaren Wohnraum und Freiräume!

Die Blätter fallen von den Bäumen, es wird wieder kälter und die Tage kürzer. Es ist Oktober und die Studierenden strömen zum neuen Wintersemester 2012/13 in die wunderschöne Stadt Freiburg. Uni und Stadt zeigen sich von ihrer besten Seite und vermitteln ein scheinbar idyllisches Bild der GREEN CITY.


Doch der Schein trügt. Die meisten Studis waren wochenlang auf Wohnungs- oder WG-Suche. Viele haben noch immer keine Bleibe gefunden und müssen in überfüllten Notunterkünften und Hostels unterkommen. Doch auch wenn sie Glück hatten und eines der heiß begehrten Zimmer ergattert haben, sind sie oft gezwungen, sich überteuerten Mieten zu unterwerfen. Zur Finanzierung müssen viele Studis auf Nebenjobs und finanzielle Unterstützung von Familie, Freund*innen oder dem Staat zurückgreifen. Dadurch sind sie zeitlich eingeschränkt und können sich weder sinnvoll auf ihr Studium noch auf außeruniversitäres Engagement konzentrieren. Studis, die nebenher arbeiten müssen, sind somit klar benachteiligt!


Die Wohnraumsituation ist nicht nur für Studis prekär, sondern vor allem für Menschen aus sozial schwächeren Milieus oder mit familiären Verpflichtungen, wie z.B. alleinerziehende Eltern, werden durch hohe Mieten an den Rand der Stadt verdrängt. Anstatt sich für bezahlbaren sozialen Wohnraum einzusetzen, fördern die Stadt und städtebauliche Unternehmen Prestigeobjekte und Luxussanierungen. Somit treiben sie die soziale Ungleichheit, die sich auch im Stadtbild widerspiegelt, voran.

 

Wir positionieren uns gegen diese Entwicklung der letzten Jahre und fordern eine offene Stadt und bezahlbaren Wohnraum für alle!

 

Darüber hinaus wird nicht nur bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Auch selbst verwaltete Freiräume, wie das KuCa (Kultur-Cafe) der PH in Freiburg, sind von Verdrängung durch städtebauliche Maßnahmen bedroht. Das KuCa soll in den nächsten Jahren abgerissen werden, um Platz für „gewinnbringendere“ Objekte zu machen.

 

Dies ist kein für Freiburg spezifisches Problem. Auch das IvI (Institut für vergleichende Irrelevanz), das selbst verwaltete Studierendenhaus an der Uni Frankfurt, und das Haus Mainusch, ein kulturelles Zentrum auf dem Campus der Uni Mainz, sollen weichen. Somit werden wichtige studentische Freiräume, die Möglichkeit zur emanzipatorischen, politischen Partizipation bieten, aus den Stadtbildern entfernt. Wir, die Studierenden der Uni Freiburg, solidarisieren uns mit den bedrohten, selbst verwalteten Projekten.

 

Deshalb rufen wir dazu auf, am 10. November zur Demonstration „Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete“ um 13 Uhr am Stühlinger Kirchplatz auf die Straße zu gehen!

 

Lasst uns gemeinsam für mehr bezahlbaren Wohnraum und Freiräume – eine Stadt für alle – demonstrieren.