Linke Gewalt - Wer zahlt die Scheiben bei Selbstjustiz?

Erstveröffentlicht: 
22.10.2012

So wollten linke Steinewerfer die Existenz einer Wirtin aus Wedding ruinieren.

 

Die „Postkutsche“ ist stadtbekannt. Ein Restaurant mit gutbürgerlicher Küche am Nettelbeckplatz. Hier trifft sich der Weddinger Heimatverein (Vorsitz: SPD). Hier tagen die Weddinger Christdemokraten. Hierher kommen die Manager von Bayer-Schering zum Feiern. Oder der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. Die Postkutsche war immer eine Idylle im Kiez. Da wendete sich vor wenigen Tagen plötzlich das Blatt.

 

Im Internet schrieben Anonyme, die NPD habe einen Stammtisch in dem Lokal. Das stimmte zwar gar nicht, doch die Wahrheit spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Meute war entfesselt. Selbst ernannte Nazi-Jäger schritten zur Selbstjustiz und warfen der Postkutsche alle Scheiben ein. Schwarz gekleidete „Antifaschisten“ marschierten zur „Demo“ auf und bedrohten Wirtin, Personal und Gäste.

(Wieso darf man vor einer Gaststätte gegen diese Gaststätte demonstrieren? Wer zahlt den Ausfall?)

Am Montag besuchte ich die Wirtin. Sie steht noch unter Schock. Sie versteht die Welt nicht mehr. Der Rechtsextremist Gerd Walther war in der Postkutsche eingekehrt. Niemand hatte ihn erkannt. Dann wollte er einen Vortrag in dem Lokal halten, informierte die Wirtin aber nicht. Sie konnte das nicht wissen. Keiner der linken Rächer hat sie jemals dazu befragt.

Auch der Grünen-Politiker Daniel Gollasch nicht, der auf den Zug aufsprang. Im Internet forderte er: „Weddinger CDU soll gemeinsamen Stammtisch mit der NPD verlassen.“ Diese Behauptung war nun vollends absurd. Das muss Daniel Gollasch eigentlich gewusst haben. Inzwischen löschte er seinen Eintrag wieder. Auf meine Nachfrage schrieb er: „Nie habe ich behauptet, die CDU würde gemeinsam mit der NPD zu Veranstaltungen einladen oder diese gemeinsam durchführen.“

Richtig. Das tut sie auch nicht. Aber warum hatte der grüne Politiker Gollasch das zunächst einmal behauptet? Weil es so schön ins Feindbild passte? Und wer hilft jetzt der Wirtin und ihrer Postkutsche? Wer bezahlt die Scheiben? Wo sind jetzt die Politiker, die dort so gerne feierten?

Freunde erkennt man in der Not. Wenn ich Bezirksbürgermeister Christian Hanke hieße, würde ich dort ab sofort jeden Mittag essen gehen. Bis sich die Lage normalisiert hat. Oder wollen wir es zulassen, dass Recht und Gesetz außer Kraft treten und ein alteingesessenes Lokal willkürlich zugrunde gerichtet wird?

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Recherchiert ihr doch erstmal selber, bevor ihr sinnfrei über vermeintliche Hintergründe und Motive der Antifa sinniert, um ihr wiederum einen Mangel an Hintergrundwissen zuunterstellen. Ein Stellungnahme wollt ihr? Die gibt es seit Tagen. Fakt ist in dem Ladne fanden rechtsextreme Vortragsveranstaltungen statt - mehrere. Nicht in irgendeinem Hinterzimmer und nicht zwischen Eisbein und Bier, sondern im Hauptraum der Kneipe vor eigens erschienen Gästen wurden mehrstündige Ansprachen gehalten. Ansprachen, keine Tischgespräche. Daß Schupelius allein der Aussage der Wirtin Glauben schenkt, sie  hätte ja von alledem nichts gewusst und sie damit rehabilitiert, nunja, wer sich davon beeindrucken lässt, sollte mal etwas in der Vita des Schupelius recherchieren und dürfte schnell merken, was für'ne reaktionäre Dreckschleuder das ist. Unterm Strich ein Raum weniger, der der NPD zur Verfügung steht und ein böses Erwachen für die ignorante Wirtin, die offensichtlich nur das Geschäft im Kopf hatte. Geschieht ihr recht.