Anarchismus und Kampfkunst

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irgendwie erschließt sich mir der sinn nicht so ganz. du postest videos von antifaschistischen kampfsportgruppen schreibst dadrüber anarchismus und kampfkunst und läßt alles weitere ansonsten unkommentiert. Soll ich ich jetzt glücklich sein weil es auch in anderen ländern sportgruppen gibt? Oder neidisch weil die viel besser sind? Oder soll ich mich schämen weil ich keinen Kampfsport mache? Oder soll dies ein Aufruf sein diese Gruppen zu supporten? Oder eine eigene zu gründen? Oder sollen wir vielleicht bewerten welches das beste Video ist?

Mir persönlich erschließt sich der Sinn nicht so ganz. Hättest du jetzt noch ein paar Informationen zu den Gruppen/Vereinen rausgesucht hätte das ganze ja eine ganz spannende Sache werden können aber so?

Und was hat das mit Anarchismus zu tun?

DU entscheidest selbst, was du mit diesen Infos machst oder wie DU sie interpretierst.

Anarchismus bedeutet die Freiheit zu erkämpfen da ist eine Kampfkunst recht nützlich. :-)

was wäre, wenn ich den Sinn hinter militantem Antifaschismus durchaus verstehe und gut finde, ich aber trotzdem Angst vor körperlichen Auseinandersetzungen habe?

Bin ich dann kein cooles Mitglied des "Antifa Fight Clubs"? Quasi ein Antifaschist zweiter Klasse?

 

Ich finde Militanz ist eine traurige notwendigkeit und nichts was man in coolen Videos mit martialischer Musik abfeiern sollte.

Damit wird nur das Bild der "harten Antifaschist_In" produziert. Und wer nicht hart genug ist, gehört eben nicht so richtig dazu. Damit produziert ihr Ausschlüsse. Das ist scheiße!

boah immer dieses geheule. wir wissen doch wohl alle was uns der autor damit sagen will wieso muss man immer seinen senf dazu geben ..und nächste mal sagen wir den russischen afas dass sie doch bitte deutsche volksmusik unter die videos packen sollen damit ja nicht der anschein erweckt werden kann das sport ja auch mal was mit emotion und auch sogar aggression zu tun hat selbst wenn du angst vor einer auseinandersetzung hast kommst du als sogenannter afa nicht immer drumherum da ist es schlauer sich bestmöglich auf solche situation vorzubereiten ...

Ich kann deine Befürchtung sehr gut nachvollziehen, sehe es aber dannoch ganz anders: Niemand ist irgendwie Antifaschist 2.Klasse nur weil er "Angst" vor körperlicher Auseinandersetzungen hat, und wird durch diese Videos auch nicht dazu gemacht. Aber auch und gerade für nicht-gewaltaffine Personen ist eine Ermutigung zu antifaschistischem bzw. jeglicher emanzipativem Selbstschutz absolut begrüßenswert. Es geht nicht darum Gewalt abzufeiern, es geht darum Faschisten (oder auch anderen Gewalttätern wie beispielsweise Vergewaltigern) etwas entgegensetzen zu können, ob rein defensiv oder auch offensiv ist dabei eine ganz andere Frage und kann ja jeder für sich entscheiden. Dass es begrüßenswert ist wenn Antifaschisten sich oder andere gegen faschistische Übergriffe verteidigen können wirst du ja sicherlich nicht bestreiten. Und ja, auch ich als nicht besonders gewaltaffine Person trainiere auch gerne mit martialischer Musik, steigert ganz einfach die Motivation und das Training soll schließlich auch Spaß machen, aber das ist vielleicht wirklich Geschmackssache. Aber im Training geht es nunmal tatsächlich darum den Körper auch abzuhärten, von daher ist das Bild des bzw. der "harten Antifaschist_In" garnicht so verkehrt.

 

Dein Kommentar zieht legt für mich den absolut unbegründeten Schluss nahe dass wer mit martialischer Musik Kampfsport trainiert auch automatisch zu Gewalttätigkeiten oder körperlichen Auseinandersetzungen neigt. Ich seh absolut keinen Widerspruch dazwischen einerseits mit Spaß und Freude zu trainieren, zur Motivation gerne auch mit martialischer Musik, den Körper abzuhärten, sich für körperliche Auseinandersetzungen vorzubereiten und andererseits eben nicht gewalt-affin zu sein, sondern Gewalt als Prinzip abzulehnen und körperlichen Auseinandersetzungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Im Gegenteil: Die einige der ausgeglichensten, nettesten, liebenswürdigsten und zuvorkommendsten Menschen die ich kenne machen Kampfsport. Selbstschutz und Kampfkunst bzw. -sport sollte nichts sein was man nur mit einem schlechten Gewissen machen darf, es kommt darauf an wie man diese dann auf der Straße einsetzt.

Hat ja nicht lange gedauert, bis die zu erwartenden Kommentare da waren. Ich fasse mal zusammen:

Wer Kampfkunstvideos mit martialischer Musik nicht mag

- soll nicht rumheulen

- schließt sich selber aus

und last but not least

- will "den sportlichen Genossen" den spaß verderben

 

Wer nach solchen Kommentaren nicht verstanden hat warum manch einEr sich unter "den sportlichen Genossen" nicht wohl fühlt (und damit defakto ausgesschlossen wird, wenn man solchen billigen Täter-Opfer Umkehrungen nicht glaubt), die/der wird es auch durch weitere Erläuterungen nicht verstehen.

 

"Die einige der ausgeglichensten, nettesten, liebenswürdigsten und zuvorkommendsten Menschen die ich kenne machen Kampfsport."

Solche Menschen kenne ich auch. Die, die ich kenne sehen in solchen Videos aber genau die identitäre, mackerhafte Kindergartenscheiße, die ich auch darin sehe.

 

Es geht nicht darum, dass man nicht oder nur mit schlechtem Gewissen oder nur ohne martialische Musik trainieren darf.

Es geht darum, dass selbstherrliche, gewaltaffine Videos zum Kotzen sind.

Es geht darum, dass es immer wieder "die sportlichen Genossen" sind wegen denen z.B. Vorträge zu Antifa und männlichkeit so bitter nötig sind.

Und zu guter letzt geht es auch darum, dass es genau so ein Verhalten wie hier in den Kommentaren ist (abwiegeln, verächtlich machen, Schuldumkehr), weshalb sich so viele Menschen in der ach so offenen und freundlichen "Antifa-Szene", in Autonomen Zentren oder auf Demos nicht wohl fühlen sondern lieber einen großen Bogen drum machen.

In den Videos und auch auf der Straße sind zum Glück zahlreiche "sportlich aktive" Frauen zu sehen, zwar klar unterrepräsentiert aber zumindest mein Eindruck zunehmend. Nix gegen Vorträge zu Antifa und Männlichkeit, durchaus gut und notwendig, aber wieso sollen sie explizit wegen sportlichen Genossen notwendig sein?

 

Schuld halt ich sowieso für ne recht bürgerliche Kategorie, Verantwortung find ich da schon deutlich besser, dennoch mal zum Argument Schuldumkehr: Schuldumkehr ist nur möglich wo man jemand anderem versucht Schuld aufzuladen. Ob berechtigt oder nicht ist dabei erstmal zweitrangig, von daher ists sinvoller solidarische, konstruktive Kritik zu üben wenn man an einer Lösung interessiert ist als von Schuld zu reden. Und es ist eben durchaus ein großer Unterschied ob man aktiv ausgeschlossen wird oder ob man von sich aus nicht hingeht weil man sich nicht wohlfühlt, darauf hinzuweisen hat meiner Meinung nach erstmal nichts mit Schuldumkehr zu tun.

 

Zu einigen Kommentaren hier geb ich dir absolut recht, Leute die sowas von sich lassen sollten sich wirklich fragen ob sie in fortschrittlichen Strukturen richtig aufgehoben sind, ganz egal was man von den Videos hält und wie man zu Gewalt steht.

Klar sind da auch Frauen zu sehen.

Es geht aber eben nicht um Männer sondern um Männlichkeit. Die Frage ist doch nicht, wie viele Frauen im verhältniss zu Männern etwas machen, sondern es geht grundsätzlich um die Art und Weise etwas zu machen.

Sport - und insbesondere Kampfsport - ist dabei leider oft mit Vorstellungen von Männlichkeit verbunden. Unabhängig vom Geschlecht der Sportler_In. Natürlich wird das nicht immer explizit so formuliert aber es wäre naiv anzunehmen, dass Menschen die in dieser Gesellschaft aufgewachsen sind, diese Vorstellungen nicht verinnerlicht hätten und ganz "natürlich" reproduzieren. Dabei kommen dann meiner Meinung nach solche Videos raus.

 

Thema Schuldumkehr: Ob man es jetzt Schuld oder Verantwortung nennt ist mir nciht so wichtig. Der Vorwurf lautet in dem Fall dann Verantwortungsumkehr.

Ich finde, dass ein Ausschluss ein Ausschluss bleibt, auch wenn er "still" geschiet. Natürlich ist es etwas anderes als wenn er offensiv betrieben wird, es bleibt aber ein Ausschluss. Es ist - in diesem Fall - das mackerhafte Verhalten diverser Personen (natürlich nicht nur und nicht zwangsläufig der "sportlichen Genoss_Innen"), das dafür sorgt, dass sich jemand nicht wohl fühlt und einen Ort deshalb meidet.

In so einem Fall zu sagen "Du schließt dich doch gerade selbst aus!" ist finde ich ziemlich zynisch und eben eine Umkehr der Verantwortung für einen beschissenen Zustand.

Ich finde Militanz ist eine traurige notwendigkeit und nichts was man in coolen Videos mit martialischer Musik abfeiern sollte.

Damit wird nur das Bild der "harten Antifaschist_In" produziert. Und wer nicht hart genug ist, gehört eben nicht so richtig dazu. Damit produziert ihr Ausschlüsse. Das ist scheiße!

Hä? Du schließt dich doch gerade selbst aus. Niemand zwingt dich Kampfsport zu machen, niemand zwingt dich mit anderen Leuten zu prügeln, niemand (okay, wenige Idioten gibt es überall, seis drum um die) schließt dich aus weil du nicht ein breit gebauter Hauer-Hüne bist. Mich regts echt auf, dass Leute den sportlichen Genossen den Spaß am Sport nehmen wollen. Und ja, vordergründig machen die Leute da Sport, gehen drei mal die Woche ins Training etc. Da hängt oft ne Menge Herzblut dran.

hat wer ne schöne sammlung von videos wo nazis verprügelt werden? insbesondere auf russisch finden die sich immer so schwer

www.rutube.ru -> gib da mal антифа ein, da kommen einige coole fights. musst jedoch etwas durchstöbern!