Die Ultras von Al-Ahly: " No Justice - No Peace!"

Die Ultras von Al-Ahly: " No Justice - No Peace!"

Die Ultras des Fussballclubs Al-Ahly (Kairo) haben dazu aufgerufen, am kommenden Sonntag massenhaft nach Alexandria zu fahren, um das unter  Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindende ägyptische Supercup Finale zu verhindern. Sie wollen damit dagegen protestieren, das es immer noch keine "Gerechtigkeit" für die Toten des Masssakers von Port Said hergestellt wurde. Lediglich einige untergeordnete Bullen und Funktionäre müssen sich  bisher juristisch verantworten.

 

Die Saison der 1. ägyptischen Liga war nach den Geschehnissen von Port Said abgebrochen worden. Seitdem hatten nur Spiele der unterklassigen Ligen stattgefunden.

Die Ultras von Al-Ahly hatten seit dem Massker, dass sich klar gegen die Rolle der Ultras bei dem ägyptischen Aufstand richtete, immer wieder Proteste organisiert, bei denen teilweise Tausende durch die Strassen zogen und die Bullen reichlich nervös wurden. Auch hatten sie sich weiterhin zahlreich sich an den politischen Protesten und Auseinandersetzungen in Kairo beteiligt.


Unterstützung bekommen die Ultras von Al-Ahly auch von Mohamed Abou-Treika, einem der beliebesten Fussballspieler Ägyptens, der erklärte, er werde aus Solidariät bei diesem Spiel nicht antreten.

Mohamed Abou-Treika hatte sich, ebenso wie einige andere Spieler des Vereins, in den letzten Monaten an zahlreichen Aktionen der Ultras beteiligt

In einer öffentlichen Stellungnahme haben die Ultras erklärt, das es ihr tiefster Ernst sei, dass keine Erstligapiele stattfinden werden, bis es "Gerechtigkeit für die Toten von Port Said" geben werde. Sie seien bereit, für ihren "Kampf um Gerechtigkeit ihr Leben zu geben".

Ausserdem riefen sie die Angehörigen der Getöteten von Port Said zur Teilnahme an den Protesten am Sonntag auf.


Bereits Mitte dieser Woche hatten sie das Trainingsgelände des Clubs Al-Ahly gestürmt und Sprechchöre angestimmt und Transparente aufgehängt, die sich gegen die Teilnahme der Spieler des eigenen Clubs an dem Spiel am Sonntag richteten. Bei dieser Gelegenheit brachten sie auch noch einige Pokale an sich. Außerdem stürmtem sie das Verwaltungsgebäude des ägyptischen Fussballverbandes, um keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihrer Forderungen nach Absage des Spiels am Sonntag aufkommmen zu lassen. Video dazu:


http://youtu.be/p4ngyeAUrTE


recherchegruppe aufstand

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Die Ankündigung der Ultras von Al-Ahly, das Supercup Finale zu stürmen, hat in Ägypten beträchtlichen Wirbel ausgelöst.

Verschiedenen politische Gruppen, darunter sogar der politische Arm der Moslembrüder, stellten sich hinter die Forderung der Ultras, das Spiel abzusagen und forderten eine umfassende juristische Aufarbeitung des Massakers von Port Said.

Sogar der Sprecher des Staatspräsidenten meldete sich in der Angelegenheit zu Wort und betonte, Morsi habe nichts mit der Entscheidung zu tun gehabt, dass das Spiel stattfinden werde, dies sei allein die Entscheidung des Fusballverbandes und des Innenministeriums gewesen. 

Am Sonntagmittag gaben die Ultras dann bekannt, dass sie auf die geplante Stürmung des Stadions verzichten werden, um "Blutvergiessen zu vermeiden".