Interview zum geplanten Naziaufmarsch in Göppingen

Naziaufmarsch in Göppingen läuft nicht!

Für den 6. Oktober mobilisiert die Südwestdeutsche Naziszene zu einem Aufmarsch nach Göppingen. Ein breites regionales Bündnis ruft unter dem Motto „Läuft Nicht!“ zu Blockaden auf. Wir haben mit Susanna, die im Bündnis aktiv ist, über den Naziaufmarsch und die antifaschistischen Gegenaktivitäten gesprochen.

 

Was planen die Nazis am 6. Oktober genau?

Gruppen und Initiativen, die maßgeblich dem Spektrum der „Autonomen Nationalisten“ zuzuordnen sind, rufen unter dem Motto „Ausbeutung stoppen – Kapitalismus zerschlagen“ zu einem Aufmarsch durch die Göppinger Innenstadt auf. Inhaltlich versuchen sie mit pseudo-antikapitalistischen Inhalten breitere gesellschaftliche Kreise anzusprechen und in Göppingen präsent zu sein. Die Route sollte eigentlich direkt durch die Innenstadt führen, allerdings sind hier aufgrund eines Stadtfestes bereits einige Plätze belegt…

 

Göppingen ist ja nun nicht gerade eine Politikmetropole. Was reizt die Nazis so an dieser Stadt?

Mit den „Autonomen Nationalisten Göppingen“ ist eine der umtriebigsten Nazigruppierungen in Baden Württemberg dort ortsansässig. Diese versucht seit Jahren sich lokal zu verankern. Dass Nazis versuchen in Kleinstädten präsent zu sein ist eine alte Strategie. Hier können sie mit vergleichsweise wenigen Aktiven und geringem Aufwand viel Trubel machen. Im Kreis Göppingen sind allerdings immer mehr Menschen bereit  dem braunen Treiben entgegenzutreten. So sahen sich die Nazis in der Vergangenheit immer wieder entschlossenen Gegenprotesten gegenüber


Für den 6. Oktober ruft ihr nun zu Blockaden auf…

Genau! Wir möchten die Entschlossenheit Vieler nutzen und mit Aktionen des zivilen Ungehorsams den Aufmarsch blockieren. Allerdings ist absehbar, dass der antifaschistische Widerstand an diesem Tag recht vielfältig sein wird. Sogar die Stadtverwaltung hat ihre antifaschistische Seite entdeckt…


Meinst du Bürgermeister Till?

Vor dem Hintergrund der anstehenden Bürgermeisterwahlen gewinnt so ein Naziaufmarsch natürlich eine besondere Brisanz. Wir waren jedenfalls recht überrascht über die städtischen Ambitionen den Aufmarsch zu verbieten und hoffen, dass die Stadt auch in Zukunft konsequenter bei Naziaktivitäten einschreitet.


Wie kann man euch unterstützen?

Nach wie vor kann man unseren Aufruf unterzeichnen. Ansonsten haben wir nun einen ordentlichen Batzen Flyer, Plakate und Aufkleber drucken lassen, die bestellt werden können bzw. zur Abholung im Lilo Herrmann in Stuttgart bereit liegen. Ansonsten natürlich am 6. Oktober auf der Straße! Haltet euch auf dem Laufenden! Auf unserer Webseite „laeuft-nicht.tk“ findet Ihr immer aktuelle Infos.

 

Na dann: Viel Erfolg und danke für das Interview!