Dokumentation: Antimilitaristische Aktion in Kiel

war starts here!

WAR STARTS HERE - KRIEG BEGINNT HIER!
Wir haben in der Nacht vom 28. auf den 29.08.2012 die Firma IMTECH MARINE Germany GmbH&Co Kg in der Fraunhofstr. 16 mit der Parole „WAR STARTS HERE“ versehen. Vor der Eingangstür vekippten wir außerdem einige Liter rote Lackfarbe. Im Holzkoppelweg 33 haben wir den Fuhrparkbestand der IMTECH Deutschland GmbH durch Feuer verringert.

 

Warum IMTECH? Nach außen gibt sich IMTECH Deutschland ein sauberes Image. Zu IMTECH-Deutschland mit dem Hauptsitz in Hamburg, gehört auch die IMTECH Marine Germany GmbH&Co Kg mit Standorten in Kiel, Bremerhafen, Hamburg und Shanghai.

Die Imtech Marine ist Teil der deutschen Rüstungsindustrie.

Sie rüstet u.a. deutsche, polnische, britische, holländische, indonesische und singapurische Kriegsschiffe aus. Die Angebotspalette reicht von Technik für U-Boote über Schiffskühltechnik für Fregatten, hier z.B. die F124, die zur modernsten der Bundesmarine gehört, bis zu Modulen zur Kühlung von Waffensystemen.

2011 betrug der Jahresumsatz der IMTECH 500 Mio. Euro.

Wie viel IMTECH Deutschland im Rüstungssektor verdient, wird gekonnt verschleiert. Klar ist aber, dass die Gewinne aus dem Rüstungsbusiness in die Gesamtbilanz der IMTECH Deutschland mit einfließen. IMTECH Deutschland ist außerdem förderndes Mitglied in der deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik, einem Zusammenschluss deutscher Rüstungsunternehmen.

Wir haben uns für die Aktion die Nähe zum 1. September, dem internationalen Antikriegstag ausgesucht, der einerseits an den Angriff des NS-faschistischen Deutschlands auf Polen erinnert und andererseits klar Stellung gegen Krieg und Militarismus bezieht.

Wir hätten uns auch jeden anderen Tag aussuchen können.

„Humanitäre Friedenseinsätze“, „friedensstiftende Maßnahmen“ und sämtliche anders deklarierte Einsätze der Militärapparate der „global Player“ sind nichts anderes als Krieg.

Krieg wird von dem sich als „moralisch überlegenen“ und „zivilisiert“ verstehenden Staaten als ausweglose Möglichkeit von Konfliktbewältigung verkauft. Der permanente Ausnahmezustand ist Normalzustand. Doch die bestehenden Konflikte entstanden nicht einfach so. Sie sind Produkt jahrhundertelanger imperialistischer Unterdrückung, Ausbeutung und Versklavung. Sie sind die Konsequenz aus der durch Raubbau zur Unfruchtbarkeit verendeten Erde. Sie sind Produkt der durch Versklavung und dem massenhaften Hinschlachten zerstörten Sozialstrukturen. Vor noch nicht allzulanger Zeit im Namen der Kaiser, Könige und der Kirche, dann im Namen der überlegenen Nation und „Rasse“, heute im Namen der Demokratie und des Kapitalismus. Der Kolonialismus des 19. und 20. Jahrhunderts geht auch gegenwärtig unter veränderten Vorzeichen ungebrochen weiter: Durch die von Konzernen bezahlten Paramilitärs, die nach wie vor Landenteignung durchführen, durch den Knebel von patentiertem Getreide und durch Monokulturen die das Land ausdörren, um uns Kaffee, Fleisch und billige Möbel zu sichern, durch die Vergiftung von Gewässern durch Ölpiplines oder ganz unverhohlen durch den Einmarsch „unserer Truppen“ in den sogenannten Failed States am Hindukusch, auf dem Balkan oder vor Somalia. Den Austragungsorten des permanenten Kampfes um Machtsphären der „Global Player“ und der Versuch, unsere auf Krieg beruhende Sicherheit ein weiteres Jahrzehnt zu erhalten. Lieber sollen die Menschen zu Millionen verrecken, als dass zugelassen wird, dass sie sich aus ihrem Elend erheben könnten und anfangen, ein Stück von dem Wohlstand zurückzufordern, welcher auf ihren Blut gezüchtet wurde. Der Kolonialismus geht nicht nur ungebrochen weiter, wir profitieren von ihm. Seit Jahrhunderten.

Der Krieg, der in der Welt geführt wird, ist der Krieg gegen die Armen und sichert unseren Wohlstand. Er ist eine fancy Krisenbewältigungsstrategie für die reichen und mächtigen Staaten dieser Welt. Ganz bewusst wird munter Öl ins Feuer der globalen Krisenherde gegossen. Dies garantiert Profite durch präventive oder auch direkte Aufstandsbekämpfung dort und durch Militär und Rüstung als verlässliche Arbeitgeber und Standortfaktoren hier.

Die zivil-militärische Infrastruktur in Form von militärischer Forschung an Unis und in Rüstungsbetrieben, aber auch der Versuch der stärkeren Re-Etablierung des Militärs in der Gesellschaft, z.B. durch Propagandaauftritte auf Volksfesten, durch das „Werben für's Sterben“ im Jobcenter oder durch Anzeigen in der BRAVO sind die Vorbereitung und Absicherung, somit elementarer Bestandteil, der Kriegsmaschine.

Die Militarisierung marschiert voran ins gesellschaftliche Leben und lässt Krieg mehr und mehr zu einem normalen Job werden: Staatlich legitimiert, ohne moralische Zweifel im persönlichen Arbeitsmarktschlachtfeld, zur Sicherung der Karriere, der Wohnung und um was zum Fressen auf dem Tisch zu haben. Krieg ist nur der offensichtliche Teil eines Prinzips, welches wir täglich erleben. Wenn wir uns in absolutem Gehorsam üben müssen, weil die Firma uns ansonsten kündigt, wenn die Ellbogen ausgefahren werden, wenn sich dadurch ein Vorteil gegenüber anderen, die in der selben Scheiße für den selben mickrigen Lohn buckeln müssen, erhofft wird. Wenn du deineR SachbearbeiterIn beim Arbeitsamt ausgeliefert bist und dir die Kohle verwehrt wird, weil der Arbeitslose ein unnützer Schmarotzer ist. Wenn an der Uni, in der Schule gemoppt wird, was das Zeug hält, ist es das Prinzip von Konkurrenz, das Prinzip den eigenen Vorteil brutal gegen andere durchzusetzen, das Prinzip von Befehl oder Gehorsam, das Prinzip vom Fressen und Gefressen werden. Das grundlegende Prinzip kapitalistischer Gesellschaften: Das Rechts des Stärkeren, welches im Krieg kulminiert und uns glauben macht, dass es keine andere Form gesellschaftlicher Organisierung geben könne, als ums eigene Überleben zu kämpfen und dass es ein Naturgesetz sei. Doch irgendwer ist immer stärker, hat die besseren Waffen, ist skrupelloser. Und so führt dieses Prinzip zu keinen Ausweg aus dem Hauen und Stechen, sondern nur mündet zwangsläufig immer wieder in Elend und Tod. Zu allererst für diejenigen, die im Kampf aller gegen alle am wenigsten bestehen können.


Allein das Erkennen dieses Prinzips und die Entscheidung, sich ihm zu widersetzten, lässt auf eine andere Zukunft hoffen.

Krieg findet direkt vor unserer Haustür statt. Das Morden und Totschießen auf der Welt spült massenhaft Kohle in die Kassen der reichen westlichen Staaten, insbesondere des „Exportweltmeisters“ BRD. Denn Rüstungsexporte florieren gerade in Zeiten der Krise. Krieg lohnt sich also. Welcher Rüstungskonzern hat Interesse an einer Welt ohne Kriege? Welcher Staat versucht nicht, seine Macht zu sichern und auszubauen, wenn es darum geht, sich in einer sich verschärfenden Weltmarktkonkurrenz als Standort zu behaupten? Welche Gesellschaft toleriert nicht das Töten, wenn es angeblich der eigenen Sicherheit dient? Welcher Mensch macht nicht mit im alltäglichen Konkurrenzkampf, um die eigene soziale Position und den Lohn abzusichern, wenn beide immer prekärer werden?

Das Elend und Leid der Anderen, von Millionen, bedeutet gute Geschäfte hier. Das widert uns an!
Analysieren wir die Ursachen von Krieg, Elend und Unterdrückung. Ein Frieden mit an die Zähne bewaffneten Staaten, deren Armeen und Rüstungskonzerne kann es nicht geben.
Wir wollen mit dieser Aktion die Verflechtung von Krieg, Rüstungsproduktion und deren Profiteuren sichtbar machen.
Ihnen klebt nicht nur rote Lackfarbe am Gebäude, auch ihre Hände sind blutrot.

Für mehr Sand im Getriebe der Mordmaschine!
Für eine Welt ohne endlosen Konkurrenzkampf, Ausbeutung, Unterdrückung und Kriege!
Kriegstreiberei und Militärisierung markieren, blockieren, sabotieren!

Autonome Gruppe „Give peace a chance!“

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Perfekt!!!Großes Lob ,saubere Arbeit...Weier so...See us im GÜZ Gelände.

Der Hamburger Sportverein (hsv.de) spielt in der IMTECH-Arena und lässt sich auch auf noch anderen Wegen von diesem Unternehmen sponsorn. Vielleicht ja bald nicht mehr...